Der Traum vom Wanderweg

Von Aline Sloksnath ‒ 4. August 2023

Seit geraumer Zeit wird über einen sicheren Wanderweg­abschnitt zwischen Zollikerberg und Zumikon diskutiert. ­Passiert ist bislang nichts. Eine Nachfrage beim Kanton schafft Klarheit.

«Das Wandern ist des Müllers Lust» – für einige Wanderlustige wird es zwischen Zollikerberg und Zumikon wohl eher zum Frust, denn der Wanderweg führt für rund 500 Meter durch den Mischverkehr. (Bild: cef)
«Das Wandern ist des Müllers Lust» – für einige Wanderlustige wird es zwischen Zollikerberg und Zumikon wohl eher zum Frust, denn der Wanderweg führt für rund 500 Meter durch den Mischverkehr. (Bild: cef)

George Carambellas vom Zollikerberg träumt von einem sicheren Wanderwegabschnitt zwischen Sennhof und Schwäntenmos. Sein Wunsch leuchtet ein: Derzeit führt der signalisierte Abschnitt zwischen Zollikon und Zumikon rund einen halben Kilometer auf der Sennhof- und Huebstrasse durch den Mischverkehr. Fussgänger und Fahrzeuge teilen sich ab Quartier­ende Sennhof bis zum öffentlichen Parkplatz in Zumikon die Strasse. Ohne Trottoir und bei streckenweise Tempo 80 eine nicht ungefährliche Angelegenheit.
Vor drei Jahren äusserten George Carambellas und seine Frau diesen Wunsch in einem Leserbrief im Zolliker Zumiker Boten. Postwendend folgte eine Antwort. Der damalige Zolliker Bauvorsteher Martin Hirs bestätigte in seiner in dieser Zeitung veröffentlichten Replik das Problem und versicherte, dieses sei sowohl dem Kanton Zürich, der für solche Angelegenheiten zuständig ist, als auch der Gemeinde Zollikon längst bekannt. Eine Lösung in Form eines neuen Fussgängertrassees mit Naturbelag parallel zur Strasse sei vorgesehen. Bereits im Juni 2019 hatte die Gemeinde dem Projekt zugestimmt. Martin Hirs beflügelte in seiner Antwort die Hoffnung auf den neuen Wanderweg mit den Worten, dass der Traum mit dem Goodwill des Kantons in absehbarer Zeit Realität werden könne. Im Januar 2023 stimmte auch die Gemeinde Zumikon dem ortsübergreifenden Projekt im Grundsatz zu.

Doch seither ist wenig passiert, wie ein erneuter Leserbrief von George Carambellas in dieser Ausgabe zeigt. Woran liegt das? Wir fragten bei der Baudirektion des Kantons Zürich nach. Mediensprecher ­Thomas Maag erklärt, dass vor der Realisation ­eines solchen Strassenprojektes eine Reihe von Ab-
klärungen nötig sei, damit dieses politisch und ­juristisch standhält. Allein die ­Vorstudie zur Ermittlung der Bestvariante daure zwei bis drei Jahre. Die Umsetzung nehme dann bis zu weiteren fünf Jahren in Anspruch.

Der Projektplan immerhin steht: Auf besagtem Abschnitt soll auf Zumiker Gebiet ein eineinhalb ­Meter breiter, in Zollikon ein zwei Meter breiter neuer Wanderweg entstehen. Die Gemeinde Zollikon trägt die Mehrkosten der Wegverbreiterung auf ihrem Gebiet. Der neue Weg soll im Abstand von zwei Metern zur Strasse verlaufen und mit einheimischen, standortgerechten Hochstammbäumen verschönert werden. Der durch den Golfplatz Zumikon führende Abschnitt soll im Randbereich ent­stehen, um einen störungsfreien Betrieb zu gewährleisten. Die Erfüllung des Traumes scheint greifbar.

Ein Wermutstropfen bleibt. Der definitive Projektplan wird noch dieses Jahr öffentlich aufgelegt. Da beim geplanten Projekt die Bevölkerung ein Mitspracherecht hat, können Rechtsmittel ergriffen werden. Thomas Maag erklärt, dass zwischen Zollikerberg und Zumikon im Verhältnis viel Landerwerb notwendig sei und deshalb Einsprachen gut möglich seien. Wenn nicht, wird der neue Abschnitt vor­aussichtlich in ein bis zwei Jahren Realität.

Es bleibt zu hoffen, dass George Carambellas den lang ersehnten Rundgang nach Zumikon und zurück auf sicherem Wanderweg möglichst bald geniessen kann. Wenn nicht zum 80., dann vielleicht zum 81. Geburtstag.

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