Aller neuen Dinge sind drei

Von Birgit Müller-Schlieper ‒ 17. Mai 2024

Das Zolliker Gemeindehaus mit neuem Webauftritt, einem Touchscreen am Empfang und neuer Telefonleitung.

Alles neu macht der Mai. Für die Gemeinde stimmt das. Der Webauftritt wie der persönliche und telefonische Empfang wurden modernisiert.

Bis Ende vergangenen Monats standen abwechselnd Susanne Schmid oder Kathrin Solms am Empfang bereit, um Bürgern und Bürgerinnen weiterzuhelfen. Deren Pensionierung war der Anlass, die Technik einziehen zu lassen. Auf einem grossen Touchscreen lässt sich nun der gesuchte Ansprechpartner finden. «In manchen Gemeinden ist der Empfang in die Einwohnerkontrolle integriert, das war bei uns aus räumlichen Gründen nicht ­realisierbar», erläutert Melanie Marday­-Wettstein, verantwortlich für die Kommunikation. Doch nicht nur veränderte Anforderungen und Gegebenheiten waren die Gründe. «Die Digitalisierung ist ein erklärtes Ziel des Gemeinderats.»

In neuem Gewand erscheint auch die Webseite. Fünf Jahre liegt das letzte Design zurück – in Zeiten der Digitalisierung eine kleine Ewigkeit. Der Prozess sei wesentlich aufwendiger gewesen als gedacht, dafür ist das Ergebnis überschaubarer und kundenorientierter. «Wir haben bei der Planung bewusst die Sicht der Einwohnerinnen und Einwohner eingenommen, um für ­diese eine klare Navigation zu erreichen.» Sie können nun nach ­Themenbereichen, Stichworten, Veranstaltungen und Abteilungen suchen.

Die Abteilungen sind ab sofort auch telefonisch direkt zu erreichen. Wer im Gemeindehaus anruft, wird neu von einer Bandansage empfangen und kann sich per Knopfdruck selbst durchstellen. Wer sich nicht sicher ist, welche Abteilung zuständig ist, bleibt in der Leitung und wird mit einem echten Menschen verbunden. Echt klingen wird auch der Chatbot, der Ende Monat über die Webseite erreichbar sein soll. Bei der ursprünglichen Planung gehörte der Chatbot noch nicht dazu. Doch mit Gemeinderat Domian Selz ist ein Fachmann im Gremium. Als CEO des Start-Ups Squirro, das in der Branche der künstlichen Intelligenz arbeitet, realisierte er ein ähnliches Projekt bei den Werken am Zürichsee. Beim Entscheid, das Unternehmen zu beauftragen, war Domian Selz in den Ausstand getreten. Der Zolliker Chatbot ZGPT wird allerdings im Gegensatz zu seinem grossen Bruder ChatGPT nur mit eigenen Dokumenten und Zahlen gefüttert. Aktuell wird er trainiert, damit er bei seinem Einsatz auch die richtigen Fakten zur Hand hat.

Die Digitalisierung im Gemeindehaus ist noch nicht abgeschlossen. Parallel wird auch ein neues Intranet aufgebaut, um die Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Abteilungen effektiver zu gestalten.