Ein Strauss musikalischer Blüten

Von Aline Sloksnath ‒ 24. Mai 2024

Am 28. Mai findet das jährliche Konzert des Sinfonia Ensembles im Gemeindesaal Zollikon statt. Unter dem Titel «Greta Garbo Suite» hat Armin Brunner ­bekannte Arien, Melodien und Tänze aus Opern, Operetten und Film neu arrangiert und zu einem Potpourri vereint. ­Dirigent Christof Escher leitet das Orchester. Wir haben mit ihm gesprochen.

Ein eingespieltes Team: Armin Brunner (links) und Christof Escher arbeiten schon seit Jahren zusammen. (Bild: zvg)
Ein eingespieltes Team: Armin Brunner (links) und Christof Escher arbeiten schon seit Jahren zusammen. (Bild: zvg)

Herr Escher, was ist das Besondere an diesem Frühlingskonzert?

Es ist die Vielfalt bekannter und unbekannter musika­lischer Schätze, vereint zu «Suiten» und «Fantasien», welche wir eigens für dieses Konzert, beziehungsweise für das Publikum in Zollikon kreierten.

In der Einladung schreiben Sie: «Um diese Blumen der Musik einmal auch ohne Film zu geniessen, haben wir sie zu eigenständigen Bouquets in Form von Suiten zusammengestellt.» Warum diesmal ohne Film?

Die Musikstücke unserer Stummfilmvertonungen von Armin Brunner haben ja die Funktion, den Film mitzugestalten, zu unterstützen und zum «Sprechen» zu bringen. Gleichzeitig entsteht eine faszinierende Wechselwirkung von Bild und Ton. Diese Musik für sich allein sprechen zu lassen, sie «offen zu legen», noch mehr zu entdecken und zu geniessen, ist nicht nur ein Wunsch vieler Fans unserer Filmkonzerte, es ist ein abwechslungsreiches, genussvolles und unterhaltsames Konzertprogramm für alle Musikliebhaber.

Wie ist die Auswahl entstanden?

Die Musik haben wir aus unseren Vertonungen der Filme «Carmen» und «Der Rosenkavalier» sowie
aus dem «Greta Garbo»-Film ausgewählt. Die drei Teile unterscheiden sich thematisch und stilistisch – und warten auch mit einigen Über­raschungen auf.

Welche Analogie sehen Sie zwischen der Blume als wiederkehrendem Symbol auf Ihrem Flyer und der Musik?

Die Welt der Musik hat für mich viel Ähnlichkeit mit der wunderbaren Welt der Blumen, mit all ­ihren Facetten, Farben, Formen, Lebensbedingungen. In der jetzigen Jahreszeit des grossen Aufblühens scheint mir der Vergleich sinnvoll.

Ihre Konzerte in Zollikon enden trotz Publikumserfolg in den ­«roten Zahlen». Weshalb?

«Kunst rentiert nicht» habe ich schon als junger Musiker immer gehört. Dies trifft leider zu – zumindest was die Kunst betrifft, die wir als solche verstehen. Die grossen Musik-Kunst-Institutionen funktionieren ja nur, weil sie unermessliche Summen an Subventionen und Sponsorengeldern erhalten. Was unsere Konzerte anbelangt, ist den meisten nicht bewusst, dass mit den Ticketeinnahmen die Kosten einer Aufführung bei weitem nicht gedeckt werden – trotz niedrigster Honorare und viel unbezahlter Arbeit. Da könnten nur Zuschüsse zu mehr Ausgewogenheit beitragen.

Das Konzert wird wie jedes Jahr im Gemeindesaal stattfinden. Sie haben auf den grossen Bühnen ­bedeutender Orchester dieser Welt dirigiert – wie ist es, in Zollikon aufzutreten?

Hauptsache ist, dass wir mit unserem Beruf dem Publikum besinnliche, frohe und schöne Erlebnisse bieten. Und dies kann auch im kleinen Rahmen stattfinden. Es ist mir ein Anliegen, dies für und mit dem interessierten und sympathischen Publikum in unserem Zollikon zu realisieren.

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