Verschmelzung zum «Kulturhaus Zollikon»

Von Zolliker Zumiker Bote ‒ 31. Mai 2024

Das Kulturförderkonzept sieht die Konzentration an einem Ort vor. Das bisherige Ortsmuseum müsste Wohnraum weichen.

2026 verschmelzen die Villa Meier-Severini (links) und das Ortsmuseum. Dadurch soll Zollikon einen neuen Ort für kulturelle Begegnungen erhalten. (Bilder: cef)
2026 verschmelzen die Villa Meier-Severini (links) und das Ortsmuseum. Dadurch soll Zollikon einen neuen Ort für kulturelle Begegnungen erhalten. (Bilder: cef)

Kultur ist ein wichtiger Bestandteil einer lebendigen Gemeinde. Daher hat der Gemeinderat Zollikon schon vor vier Jahren die damalige Kulturkommission – den heutigen Fachbeirat Kultur – beauftragt, ein neues ­Kulturförderkonzept zu erarbeiten, das die Ausstellungstätigkeit im Ortsmuseum, die Villa Meier-­Severini sowie die Förderung junger Künstlerinnen und Künstler mit Bezug zu Zollikon miteinander verbindet.

In einer Pressemitteilung erläutert die Gemeinde nun, wie dieses Konzept aussehen soll: Die lokalen Kunst- und Kulturaktivitäten sollen in der Villa Meier-Severini gebündelt werden. Entstehen soll das «Kulturhaus Zollikon». Das Ortsmuseum würde mittelfristig umziehen und auch seine Bezeichnung verlieren, da sie den gesamten Betrieb nicht mehr ausreichend umfasse. Die Formate «Jahresausstellung» und «Netzwerkraum» sollen weitergeführt werden. Die Liegenschaft an der Oberdorfstrasse 14, die im Besitz der Gemeinde ist, soll umgenutzt werden. Naheliegend sei der Bau von Wohnraum, heisst es in der Medienmitteilung. Die Geschichte des Hauses, in dem das Museum seit 1990 untergebracht ist, geht auf die Jahre 1527/28 zurück. Der Felskopf, auf dem es in Holzbauweise errichtet wurde, gab ihm später den Namen «Im Felsengrund».

Das Doppelhaus zählt zu den ältesten Häusern im Siedlungskern des Oberdorfes. Eine erste grössere Veränderung erlebte es im 17./18. Jahrhundert. Die Bohlenwände wurden durch Fachwerk ersetzt. In der Stube und im Korridor sind noch einzelne Bohlenwände erhalten. Der Kachelofen in der Stube datiert inschriftlich auf 1779. Lokalgeschichtlich bedeutend ist der Besitzerwechsel des Gebäudes zur Familie Boscovits im Jahr 1917. Fritz Boscovits (1871–1965) war ein bekannter Maler und Karikaturist, der die Liegenschaft zeitlebens als Atelier- und Wohnhaus für sich und seine Familie nutzte. Er war es denn auch, der die Stube ausgestaltete. Diese wurde seither kaum verändert.

Trägerverein soll übernehmen

Mit dem Umzug würde auch die ortsgeschichtliche Sammlung, die Fotothek und die Zolliker Kunstsammlung umziehen. Zunächst soll das «Kunsthaus Zollikon» von der Gemeinde selbst, später von einem ­Trägerverein betrieben werden. Das biete die Möglichkeit, in einem grösseren Mass Stiftungen anzufragen. Bei den direkten Betriebskosten wird davon ausgegangen, dass sich diese gegenüber den bisherigen Aufwendungen von rund 200 000 Franken auf 290 000 Franken er­höhen werden. Die Erhöhung sei hauptsächlich auf höhere Personalkosten für eine befristete Betriebsassistenz-Stelle und einen höheren Stundenaufwand für die Öffnungszeiten sowie Mehrkosten für einen externen Reinigungs- und Hausdienst zurückzuführen. Zudem sei zusätzlich mit einmaligen Investitionen von rund 100 000 Franken zu rechnen, vor allem für die Betriebseinrichtung, das Mobiliar und Veranstaltungsequipment.

Unabhängig von einem künftigen Betrieb im «Kulturhaus Zollikon» fallen bei der Villa Meier-Severini dringende Sanierungen in der Höhe von 450 000 Franken an, die bereits projektiert und umgesetzt werden.

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