Zurück zu den Wurzeln?

Von Birgit Müller-Schlieper ‒ 31. Mai 2024

Noch ist keine Einigung über die Zukunft der Trichtenhausermühle in Sicht. Doch für den «Wilden Kaiser» wird die Zeit knapp. Dessen Zukunft könnte wieder in Zumikon liegen.

Muss sich der «Wilde Kaiser» von der Trichtenhausermühle verabschieden? Die Zukunft wird es zeigen. (Bild: cef)
Muss sich der «Wilde Kaiser» von der Trichtenhausermühle verabschieden? Die Zukunft wird es zeigen. (Bild: cef)

Mit viel Elan hatte der Quartierverein Zollikerberg im vergangenen Sommer für den Erhalt der Trichtenhausermühle gekämpft. Zur Überraschung mancher hatten die Stimmbürger an der Gemeindeversammlung im Juni für die Einzelinitiative des Vereins gestimmt. Damit wurde die Gemeinde selbst damit beauftragt, direkt oder indirekt für den Erhalt des Restaurants Trichtenhausermühle samt dem grossen Saal zu sorgen. Seitdem wurden zahlreiche Gespräche zwischen der Familie Heer, Besitzerin der Liegenschaft, und der Gemeinde geführt. Mit am Tisch sass beratend auch der Quartierverein Zollikerberg. Dass sich dieser nun von der eigenen Initiative distanziere, weist Renate Diener klar zurück. «Wir sind immer noch guten Mutes, dass das Projekt ­realisierbar ist. Dafür braucht es viel Engagement und guten Willen», erklärt die Co-Präsidentin des Quartiervereins.

Schluss mit Lippenbekenntnissen

Mit seinem guten Mut am Ende ist hingegen Christian Krahnstöver. Der Österreicher betreibt aktuell erfolgreich den «Wilden Kaiser» im Gebäude am Waldrand. Sollte er allerdings bis zu den Sommerferien keine Planungssicherheit haben, müsste er sich vom Zollikerberg verabschieden. «Die Zeit des Hinhaltens und der Lippenbekenntnisse muss nun aufhören. Immerhin trage ich die Verantwortung für das Team mit acht Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen.» Er hat nicht nur viel Zeit und rund 80 000 Franken in die Renovierung des Restaurants gesteckt, sondern auch aktiv das Gespräch mit der Familie Heer, mit Gemeindevertretern und dem Quartierverein gesucht – was eigentlich nicht seine Aufgabe sei. Nach der Zwischennutzung der «Frohen Aussicht» in Zumikon war er froh, wieder in die Region zurückkehren zu können. «Es war unser grosser Wunsch, wieder hier ansässig zu werden», betont er. Doch wenn er als Pächter zum Spielball werde, müsse er die Reissleine ziehen. «Ich habe gute Angebote auf dem Tisch und muss auch an die Zukunft der Mitarbeiter denken.»

Liebäugeln mit dem Güggelplatz

Diese Zukunft könnte in die Vergangenheit führen – nach Zumikon. Nachdem Matthias Rüegg sich aus gesundheitlichen Gründen von der Idee der Beiz am Güggelplatz verabschieden musste, steht diese ­weiterhin leer. «Von der Infrastruktur her sind die Räumlichkeiten perfekt. Da liesse sich schnell etwas realisieren», meint Christian Krahn­stöver. Mit dem Platz zwischen ­Gemeinschaftszentrum, Holzwerkstatt und Bibliothek stünde sogar ein Aussenbereich zur Verfügung. Christan Krahnstöver würde seinen Gästen gerne erhalten bleiben. Und im Zollikerberg könnte weiterhin in Ruhe über die direkte oder in­direkte Beteiligung der Gemeinde diskutiert werden. Renate Diener: «Wie gut ein Restaurant hier angenommen wird und welche Bereicherung es für Zollikerberg und Zollikon sein kann, haben die vergangenen Monate mit dem ‹Kaiser› wohl gezeigt.»

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