Die Zeichen sind gesetzt

Von Franziska Müller ‒ 21. Juni 2024

Die pinkfarbenen Markierungen rund um den Dufourplatz fallen auf. Wir wissen: Wenn solche Markierungen erscheinen, wird gebaut. Zur Beruhigung: Gebaut wird nicht wegen der Rad-WM, sondern für barrierefreie Busstationen. Das Behindertengleichstellungsgesetz (BehiG) muss umgesetzt werden.

Der fünfarmige Kreisel am Dufourplatz mit seinen vier Bushaltestellen wird 2025 saniert. (Bilder: frm)

Der Dufourplatz wird saniert. Endlich ist es soweit, frohlocken die einen – für die anderen liegt der Ärger über die zukünftige Baustelle schon in der Luft. Die baulichen Massnahmen sorgen aber neben Staub und Stau für mehr Barrierefreiheit in Zollikon – das ist das erklärte Ziel. In der offiziellen Projektausschreibung mit dem etwas sperrigen Titel «Bergstrasse, Bushaltestelle Dufourplatz und Bergstrasse», im ZoZuBo vom 7. Juni publiziert, steht kurz und sehr knapp, um was es geht. Gemäss dem BehiG müssen «öffentlich zugängliche Einrichtungen des öffentlichen Verkehrs», also zum Beispiel Bushaltestellen, hindernisfrei sein.

Rund um den Dufourplatz
sind die aufgesprayten Zeichen
der Projektierung zu sehen.

Das ist einfacher gesagt als getan, denn wie so oft steckt die Schwierigkeit im Detail. Dicke Konzept- und Projektberichte erzählen von den Folgen, wenn das Niveau eines Randsteins um 6 cm erhöht wird, damit Rollstuhl- oder Kinderwagenräder eben ins Fahrzeug gelangen. Nur kurz: Um das richtige Einsteigeniveau zu bekommen, muss die Kante der Haltestelle von den bisher üblichen 16 cm Höhe auf neu 22 cm angehoben werden. Zudem muss der Busfahrer sein Fahrzeug so nah an diese Einsteigekante manövrieren, dass weniger als eine Handbreit Distanz zu überwinden ist. Das wäre alles kein Problem, wenn alle Bushaltestellen an schnurgeraden Fahrbahnen lägen. Doch gerade beim fünfarmigen Kreisel am Dufourplatz liegen die vier Bushaltestellen vor oder nach Kurven. Momentan können die Busse bei der Einfahrt in die Haltestelle mit ihrem Chassis-Vorbau noch schwungvoll über die Kanten «schweifen». Liegen die Kanten auf der neuen Höhe, muss der Chauffeur die Haltestelle mit einem ganz anderen Radius anfahren; eng anfahren und über die Kanten schweifen – das geht nicht mehr. Deshalb müssen alle engen Kurven, von Strassenplanern als «Radien» bezeichnet, geweitet werden. Unter diesem Blickwinkel können aus den paar pinken Markierungen am Boden die Vorboten einer grossen Baustelle gelesen werden.

Der Baustart ist für 2025 vorgesehen. Aus dem Projektbericht, von der Baudirektion des Kantons Zürich in Auftrag gegeben, ist zu lesen, dass in vier Etappen und über eine Bauzeit von bis zu sieben Monaten gearbeitet wird. Beginnen wird das Ganze mit einem Einbahnregime auf der Bergstrasse, Lichtsignalanlagen regeln den Verkehr. Erst ganz zum Schluss, in der Bauphase F nach geschätzten 23 Wochen, wird es ein Wochenende lang eine Vollsperrung geben. Dann werden die Belagsarbeiten ausgeführt; im Bauarbeiterslang wird der «Deckbelagseinbau» vollzogen. Für Baustellen-Spotter ein Fest für alle Sinne.

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