Angekommen

Von Franziska Müller ‒ 26. Juli 2024

Als ich ein Schulkind war, zog meine Familie in den hintersten Winkel des Kantons. Ein Weiler ohne Kirche, ohne Lebensmittelladen – dafür gab es eine Molkerei, eine Beiz und ein Feuerwehrhaus.

Schon nach zwei Wochen – im Haus war noch ein grosses Durcheinander – kam mein Vater eines Abends in einer ordentlichen Uniform nach Hause. Er trug einen Helm, eine dunkle Jacke aus Wollfilz und am Gürtel ein Beil. Ich bewunderte ihn, den Feuerwehrmann. Er strahlte eine heitere Aufgeregtheit aus. Nach einem weiteren Monat auf dem Dorf kannte er die Leute gegenüber, grüsste den einen oder anderen Bauern beim Vornamen. Er, der Städter, war angekommen. In unserem Frontartikel zum Sold der Feuerwehrleute ist treffend beschrieben, dass kein Mensch als Miliz-Feuerwehrmann oder Feuerwehrfrau reich werden kann. ­Darum geht es auch gar nicht. Feuerwehrleute leisten für die Gemeinschaft wichtige Dienste – und ganz nebenbei stiftet die Kameradschaft einen unbezahlbaren Wert.

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