Ein Platz für viele Momente

Von Birgit Müller-Schlieper ‒ 6. September 2024

Für den «Generationenpark» im Zollikerberg wurden neue Ideen gesammelt. Es entsteht ein Raum für Menschen und Natur.

Das riesige Areal rund um die Kirche bietet Platz für viele Ideen. (Bild: bms)
Das riesige Areal rund um die Kirche bietet Platz für viele Ideen. (Bild: bms)

Das «Café am Puls» im Zollikerberg ist eine Erfolgsgeschichte. Und diese Erfolgswelle soll nun auf die Umgebung überschwappen. Raumplaner kämen vor Freude über ein solches Areal nicht in den Schlaf. Entstehen soll hier ein Generationenpark, in dem gespielt, gegärtnert, gelustwandelt und geruht werden kann. Vergangenes Jahr wurden erste Ideen gesammelt, anfangs dieses Jahres wurde eine Projektgruppe ins Leben gerufen, im Februar dann das Team von «Spiel Raum» mit ins Boot geholt. Nach ersten Abklärungen mit dem Denkmalschutz, der auch ein Wörtchen mitzureden hat, folgten eine Online-Umfrage und vergangenen Freitag ein Anlass vor Ort. Die Meinung von Bürger und Bürgerinnen war gefragt. Senioren, Jugendliche, Erwachsene, Mütter und Väter mit kleinen Kindern kamen und platzierten ihre Anregungen an den Stellwänden. Sie spazierten zwischen den Stationen umher, diskutierten und überlegten. Klar wurde: Der Ort ist ein Treffpunkt für alle Generationen.

Vier Plätze insgesamt

Vier verschiedene Plätze stehen zur Diskussion: die Piazza, die Schmetterlingswiese, der Bewegungspark und der Gemeinschaftsgarten. Schon jetzt gibt es auf dem grossen Platz einige Spielgeräte. Doch er könnte noch intensiver bespielt werden. Wie wären Sitzplätze im Schatten oder eine Holz­ruhebank? Wäre ein Wasserspiel im Sommer nicht eine hervorragende Abkühlung? Schnell kamen weitere Vorschläge wie Sitzgelegenheiten in ausreichender Höhe mit Lehne für die Älteren und niedrige für den Nachwuchs. Was sich erst auf den zweiten Blick – oder bei einem Rundgang um die Kirche – zeigt: Das Areal ist riesig. Eine grosse Wiese mit zahlreichen Bäumen wartet auf Belebung. Mit einigen Hochbeeten ist das Gärtnern schon angestossen, doch es wäre noch vieles mehr realisierbar: ein Naschgarten und Obstgarten. Blumenstauden. Unterfahrbare Hochbeete könnten auch Menschen im Rollstuhl integrieren. In Gemüsebeeten könnte sich der Nachwuchs betätigen und Gemüse für den Zmittag wachsen sehen.

In den Schulen bauen die Kinder gerne Insektenhotels für Terrasse oder Balkon. Rund um die reformierte Kirche im Zollikerberg wären solche Hotels im XL-Format möglich. Und die Schmetterlingswiese bietet ausreichend Platz für Biodiversität und Entdeckungsreisen durch die Natur. Doch ehe sich die Gäste im Café oder auf den neuen Sitzgelegenheiten ausruhen, wünscht man sich diese aktiv. Auch dafür hat die Projektgruppe mit freiwilligen Helfern Vorschläge vom Holzlabyrinth bis zum Kletterstein ausgearbeitet. Den ganzen Nachmittag über kamen Interessierte, stellten Fragen, machten Vorschläge, äusserten auch Bedenken. «Die Kirche ist ein Raum für fröhliche und traurige Anlässe. Beides sollte seinen Raum bekommen», gab ein Anwohner zu bedenken. Wiederkehrend war die Frage, warum das Café ausgerechnet am Wochenende nicht geöffnet sei. «Ich habe meinem Mann schon so oft ­erzählt, wie schön es hier ist. Aber da er während der Woche arbeitet, konnte er noch nie mitkommen», erzählte eine Besucherin.

Die Planungsgruppe wird die Anregungen mit in einen Workshop nehmen und im November eine erste Auswahl vorstellen. An der Kirchgemeindeversammlung im Dezember könnte dann über ein Vorprojekt abgestimmt werden.

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