Von Franziska Müller ‒ 6. September 2024
«Die Stille vor dem Biss» von Max Scharnigg ist ein Buch über die «rätselhafte Passion des Angelns». Der Klappentext betont, Fischen sei viel mehr als die Jagd nach dem Fisch; nämlich Meditation und Abenteuer, Philosophie und Handwerk, Sucht und Suche. In unserer Familie war ich die Letzte, die es gelesen hat, denn ich bin nicht diejenige, die angelt. Schliesslich habe ich mich gekugelt vor Lachen und bereut, dass ich das Buch nicht früher aufschlug, denn ich verstand das erste Mal, was meine Söhne bis ins Mark erfüllte. Warum sie nach einem ganzen Tag am Seeufer glückstrahlend seufzend den einen kleinen Egli ablieferten.
Der Seesportfischerverein Zollikon und Zürich hat dieses Glück Ende August mit Menschen geteilt, die körperlich oder geistig beeinträchtigt sind. Er offerierte ihnen einen Tag voller Freude auf dem Zürichsee. Denn, so schreibt das OK-Team, Fischen bedeutet mehr als Sport. Es ist ein ganzheitliches Erlebnis, das geteilt werden will. Und ganz so, wie ich es nach der Lektüre begriffen habe – eine Passion, die sich nur erleben und teilen, aber kaum erklären lässt.
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