Von Franziska Müller ‒ 20. September 2024
Es ist der 13. September. In der Forchbahn riecht es seltsam metallisch; es wird das erste Mal geheizt. Der Himmel hängt tief, die Hände stecken in der zu leichten Jacke. Es ist Herbst. Beim Planen dieser Ausgabe vor drei Wochen war klar, dass wir in der Rubrik «Rund um den Garten» über Gartenpflege im Winterhalbjahr berichten werden. Die Gartenprofis würden schreiben, dass nun die Pflanzzeit für Sträucher beginnt, weil diese ohne Hitzestress an ihrem neuen Standort besser anwachsen. Und dass sich Frostschäden verhindern lassen, indem man Töpfe in Jute einpackt. Doch vor drei Wochen zeigte das Thermometer dreissig Grad im Schatten – und mir war schlicht unvorstellbar, dass ich demnächst über gefrorene Wasserleitungen nachdenken werde, und wie es sich anfühlt, Wollsocken zu tragen. Was ich sagen möchte: Es fiel mir schwer, mich in die kommenden Themen einzufühlen, die von meiner momentanen Befindlichkeit so sehr abwichen. Das ist an sich harmlos. Ich weiss, dass es irgendwann schneien wird. Wie aber kann man Einfühlungsvermögen entwickeln in Personen oder Geschehnisse, die fremder sind als Jahreszeiten?
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