Autotütschis mit Aquaplaning

Von Birgit Müller-Schlieper ‒ 4. Oktober 2024

Die Zumiker Chilbi trotzte ­zunächst dem Dauerregen und erlebte dann einen goldenen Sonntag.

Der Regen förderte am Autoscooter die Wasserflitsche zutage. (Bild bms)
Der Regen förderte am Autoscooter die Wasserflitsche zutage. (Bild bms)

So plötzlich der Sommer in diesem Jahr über der Schweiz ausbrach, so brachial meldete sich auch der Herbst an. Pünktlich zur Zumiker Chilbi regnete es nicht nur, es schüttete regelrecht und zwar den ganzen Samstag. Und so bot sich auf dem Dorfplatz ein eher trauriges Bild: Aquaplaning beim Autotütschis, die beiden Karussells boten nässende Rundfahrten, und wer den Weg vom Armbrustschiessen zum Dosenwerfen wagte, konnte anschliessend die Jacke auswringen. Ein paar Hartgesottene liessen sich davon nicht abhalten. Gerade kleine Kinder kannten kein Erbarmen und beharrten auf einem Chilbibesuch, wo wenigstens gebrannte Mandeln etwas Wärme versprachen. Das Thermometer kletterte gerade einmal auf neun Grad, die sich bei Wind und Regen noch kühler anfühlten.

Immer wieder musste das Dach des Kinderkarussells von den Wassermassen befreit werden. (Bild: bms)
Immer wieder musste das Dach des Kinderkarussells von den Wassermassen befreit werden. (Bild: bms)

Mit Glühwein gegen kalte Finger

Feuchtwarm hingegen war es in den Festzelten der Harmonie, des Männerchors und des Turnvereins. Der Plan war eigentlich gewesen: Die Besucherinnen und Besucher verfolgen vor dem Fernseher das parallel laufende Radrennen, um bei der Einfahrt in Zumikon zum Farlifang zu strömen und die Fahrer und Fahrerinnen anzufeuern. Doch nur wenige Sportbegeisterte hielten sich an den Plan. Die meisten Gäste blieben im Zelt und versuchten, das Wetter jenseits der Plane zu ignorieren. Die Harmonie Zumikon reagierte spontan und nahm Glühwein mit in das kulinarische Programm auf.

So richtigen kleinen Feuerwehrmännern konnte der Regen natürlich nichts anhaben. Die Eltern harrten derweil unterm Schirm aus.  (Bild: bms)
So richtigen kleinen Feuerwehrmännern konnte der Regen natürlich nichts anhaben. Die Eltern harrten derweil unterm Schirm aus. (Bild: bms)

Der Sonntag präsentierte sich, als sei nichts gewesen. Der Himmel blau, die Sonne lachte. Früh schon wurde es voll auf dem Festplatz. Beim Autoscooter gab es die üblichen Massenkarambolagen, die Dosen polterten und die Armbrust wurde angelegt. Über mangelnde Beschäftigung konnten sich die ehrenamtlichen Helfer in den Zelten nicht mehr beklagen. Würste, Kuchen und Raclette wanderten über die Theke. Immer wieder versammelten sich Sportbegeisterte vor dem Fernseher, um rechtzeitig an der Strecke zu sein und die Fahrer anzufeuern.

Der Montag gehörte traditionell den Kindern und den Seniorinnen und Senioren. Und wenn die Zumiker Chilbi vorbei ist, weiss man im Dorf: Jetzt ist die Zeit gekommen, um Kürbisse und Räben hervor-
zuholen.

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