Von Aline Sloksnath ‒ 4. Oktober 2024
Im Vorfeld hörte ich fast nur negative Stimmen, viele Personen reisten sogar wegen der Rad-WM in die Ferien. Während der Rennen war die Stimmung jedoch positiv, es gab kaum negative Rückmeldungen.
Das Wetter war während der Renntage in Zumikon fast durchwegs miserabel. Dauerregen und kalte Temperaturen führten dazu, dass an einigen Tagen kaum Leute an der Rennstrecke anzutreffen waren. Zum Abschluss am Sonntag kam es dann aber dank sonnigem Wetter und dem Eliterennen zum erhofften Volksfest. Die Strassen entlang der Rennstrecke waren auch in Zumikon gesäumt von vielen begeisterten Zuschauerinnen und Zuschauern.
Ich persönlich fand es faszinierend, die Weltstars direkt am Strassenrand in Zumikon bestaunen zu können. Die Fernsehbilder von Zumikon und der Region bestaunten 300 Millionen Menschen weltweit. Unser Zuhause am Fernseher mal aus der Vogelperspektive, mal aus der Motorradperspektive betrachten zu können, war grossartig. Man konnte ins Rennen schalten und wusste gleich, wo man war, weil man das eine oder das andere Haus erkannte. Dies faszinierte sicher nicht nur Gümmeler.
Viele Gewerbetreibende haben während der Rad-WM ihren Betrieb geschlossen. Die Bedienung der Kunden ist vielen zu kompliziert geworden, obwohl eine recht gute Lösung für die Zufahrt ins Schwäntenmos gefunden worden war. Während der WM habe ich keine weiteren Rückmeldungen mehr erhalten. Viele hatten sich irgendwie arrangiert.
Die allermeisten Betriebe haben davon keinen Gebrauch gemacht.
Am Samstag war die Chilibi praktisch leer, allerdings auch die Rennstrecke. Dies war wohl auf die ausserordentlich schlechten Wetterbedingungen zurückzuführen. Am Sonntag herrschte an beiden Orten Hochbetrieb.
Es ist noch zu früh, dazu eine Aussage zu machen. Wie angekündigt werden wir zusammen mit unseren Nachbargemeinden versuchen, die Kosten weiterzuverrechnen.
Insgesamt verlief der Grossanlass viel ruhiger als erwartet. Das befürchtete Verkehrschaos an der Itschnacherkreuzung blieb aus, und auch im Dorf kam es zu keinen grösseren Verkehrsbehinderungen – mal abgesehen von den Streckensperrungen. Auch die befürchteten Camperkaravanen aus ganz Europa blieben in einem sehr überschaubaren Rahmen.
Die Zusammenarbeit mit den Organisatoren der Rad-WM blieb jedoch auch während der Rennen schwierig. So wurde zum Beispiel am Donnerstagmorgen die Strecke bereits um 9 Uhr statt wie angekündigt um 10 Uhr gesperrt. So etwas geht nicht. Ich verstehe alle, die darüber genervt waren. Auch bei anderen Punkten bleibt der Eindruck zwiespältig.
Trotz dem tollen Abschluss am Sonntag wird mir die Rad-WM als trauriger Anlass in Erinnerung bleiben. Muriel Furrer drückte bis vor zwei Jahren bei mir an der Kunst- und Sportschule in Uster die Schulbank. Noch am Rennmorgen begrüsste ich Muriel in Uster beim Start, und ich sprach mit ihrer Mutter längere Zeit über die misslichen Wetterbedingungen. Kurze Zeit danach kam es zum tragischen Unfall. Ab diesem Zeitpunkt waren für mich Einschränkungen und Siege zweitrangig. So war es richtig, am Sonntagmorgen mit dem Memorial Ride zu Ehren Muriels, an welchem rund 1500 Personen teilnahmen, innezuhalten. Beeindruckt war ich insbesondere vom Empfang des Trauertrosses durch unsere Feuerwehr, welche in Zumikon die Teilnehmer und Teilnehmerinnen mit Blaulicht und im Spalier empfingen. Leider überschattete diese Tragödie alles und wird wohl auch in Zukunft noch vielen als Erinnerung an die Rad-WM bleiben.
Die Feuerwehr Zumikon empfing den Memorial Ride zu Ehren Muriel Furrers mit Blaulicht und im Spalier. (Bild: zvg)
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