Von Aline Sloksnath ‒ 18. Oktober 2024
Im Dezember wird die Zolliker Gemeindeversammlung über das Budget 2025 befinden. Anfang Woche hat die Gemeinde ihre Finanzpläne bekanntgegeben. Nächstes Jahr rechnet sie mit Ausgaben in der Höhe von rund 213 Millionen Franken und Einnahmen von rund 209 Millionen – budgetiert ist ein Minus von 3,7 Millionen. Dennoch soll der Steuerfuss unverändert bei 76 Prozent bleiben. In den letzten drei Jahren ist dieser kontinuierlich gesunken.
Letzte Woche hat auch Zumikon über sein geplantes Budget für das kommende Jahr informiert. In der Nachbargemeinde soll, anders als in Zollikon, trotz berechnetem Aufwandüberschuss der Steuerfuss gesenkt werden. Was hält die Zolliker Gemeinde davon ab? «Das hohe Nettovermögen würde grundsätzlich eine weitere Reduktion des Steuerfusses ermöglichen. Wir planen jedoch Investitionen im Umfang von 37,8 Millionen Franken im Jahr 2025 und von 148 Millionen in der Finanzplanperiode von 2024 bis 2028. Diese Vorhaben erlauben uns im Moment nicht, den Steuerfuss weiter zu reduzieren», erklärt Gemeinderätin und Finanzvorsteherin Sylvie Sieger auf Anfrage.
Ende 2023 lag das Nettovermögen der Gemeinde bei über 102 Millionen Franken – trotz drei Senkungen des Steuerfusses in Folge. Diese konnten in den vergangenen drei Jahren durch den Anstieg der Steuerkraft und sehr hohe Grundstückgewinnsteuern kompensiert werden. Nun soll das Nettovermögen bis 2028 abgebaut werden; das heisst, es wird um über 83 Prozent auf 16,5 Millionen Franken sinken. Als Faustregel gilt laut Sylvie Sieger, dass Zollikon pro Jahr rund 16 Millionen, pro Finanzperiode um die 80 Millionen investieren könne. Wird mehr investiert, sinkt logischerweise das Nettovermögen. Die grössten Investitionen in den nächsten vier Jahren umfassen die kürzlich gestartete Gesamtsanierung des Fohrbachs, das Provisorium für das Betreuungshaus der Schule Rüterwis und die Erneuerung der Heizung. Auch werden auf verschiedenen Gemeindeliegenschaften weitere Photovoltaikanlagen installiert. Die Gemeinde will auch in die Infrastruktur der Sekundarschule investieren. Alles Investitionen, welche auch die Budgets der kommenden Jahre prägen. «Zum Glück haben wir angesichts der Überschüsse in den letzten Jahren ein grosses Polster, das es uns erlaubt, mit diesem tiefen Steuerfuss solche Investitionen zu tätigen.»
Andere Faktoren könnten dazu führen, dass eine Steuererhöhung nötig wird, etwa ein Zusammenbrechen der Steuereinnahmen wegen einer Wirtschaftskrise. Dies beängstigt uns aber im Moment nicht», erklärt Sylvie Sieger. Es könne auch sein, dass durch erneute Steuerüberschüsse oder aus irgendwelchen Gründen nicht durchgeführte Investitionen der Steuerfuss nochmals sinken könnte. Doch geplant sei, bis 2028 mit dem Steuerfuss von 76 Prozent weiterzufahren, um ein Steuerfuss-JoJo zu vermeiden.
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