Wie weiter mit der Ortskernentwicklung Zollikerberg?

Von Aline Sloksnath ‒ 18. Oktober 2024

Die Ortskernentwicklung im Zollikerberg ist seit langem Thema. Nun will der Gemeinderat die Bevölkerung miteinbeziehen. Wir haben nachgefragt.

Was soll aus den Arealen «Geren» und «Roswis» (im Bild) entstehen? (Bild: zzb)
Was soll aus den Arealen «Geren» und «Roswis» (im Bild) entstehen? (Bild: zzb)

Herr Dümmler, im neusten Sitzungsbericht des Gemeinderates ist zu lesen, dass die Ortskernentwicklung Zollikerberg auf den Arealen «Geren» und «Roswis» in einem partizipativen Prozess mit ortsansässigen Interessengruppen entwickelt werden soll. Stehen diese schon fest?

Nein, denn wir wollen möglichst alle berücksichtigen, das heisst von den Anrainern über den Quartierverein, die Zolliker Wohnbaugenossenschaften, die Forchbahn und den Kanton bis hin zu den Kirchen sowie weiteren Stakeholdern. Wir haben also mehrere Interessengruppen im Blick. Mithilfe der partizipativen Planung möchten wir eine gute Balance der verschiedenen Interessen und eine nachvollziehbare Weiterentwicklung des Quartiers erreichen. Ziel der Mitwirkung ist, dass die Planung auf grösstmögliche Akzeptanz stösst.

Seitens Gemeinderats werde ich federführend bei diesem Projekt sein, ebenfalls involviert sind Sandra ­Fischer, Ressortvorsteherin Gesellschaft, sowie teilweise Bauvorsteher Dorian Selz.

Wann werden die Workshops starten?

Es stehen noch konkrete Termine für den Workshop fest. Wir werden die Interessengruppen rechtzeitig informieren, auch via Medien. Ich gehe davon aus, dass dies im ersten Quartal 2025 der Fall sein wird und hoffe dann auf eine rege Teilnahme.

Der Auftrag für die Prozessbegleitung, Raum-, Verkehrs- und Freiraumplanung wurde vom Gemeinderat an die Kontextplan AG vergeben. Welche Kriterien sprachen für das Zürcher Unternehmen?

Es gab im Sommer 2024 eine Bewerbungsprozedur, in der sich Kontextplan als das Unternehmen hervortat, das den partizipativen Prozess am besten strukturieren, gliedern und begleiten kann. Kontextplan hat viel Erfahrung mit Mitwirkungsprozessen, bei denen die Bevölkerung involviert ist.

Den Auftrag zur Moderation der öffentlichen Anlässe bekam die Talk&Film GmbH. Inwieweit ist es eine strategische Entscheidung, mit Reto Brennwald einen Moderator aus Zollikon mit ins Boot zu holen?

Reto Brennwald musste sich ebenfalls dem Submissionsverfahren stellen. Er hat den Gemeinderat mit seiner grossen Erfahrung als Moderator und seiner Fähigkeit, die Dinge auf den Punkt zu bringen, überzeugt. Dass er seit 17 Jahren in Zollikon lebt und sich für das Wohl der Gemeinde engagieren möchte, erachten wir als Vorteil.

Was wünschen Sie sich als Gemeinderat für die Areale «Geren» und «Roswis»? Welche Vision haben Sie?

Henry Ford wird das Zitat «Vision ohne Ausführung ist nur eine Halluzination» zugeschrieben. In dem Sinne halluziniere ich noch von einem lebendigen Begegnungsort im Zollikerberg, der die Lebensqualität in unserer Gemeinde weiter steigert. Die Vision wollen wir gemeinsam mit den Interessengruppen erarbeiten, dieser Mitwirkungsprozess ist zum heutigen Zeitpunkt bewusst ergebnisoffen. Themen, die in diversen Vorgesprächen bereits gefallen sind, kreisen um das sogenannte 10-Minuten-Dorf, d.h. wichtige Dienstleistungen sollen innert zehn Minuten zu Fuss erreichbar sein. Daneben wurde aber auch oft der Erhalt der vielfältigen Grünräume des Zollikerbergs genannt oder das Bedürfnis nach mehr Wohnraum und die Implementation von Konzepten eines altersdurchmischten Wohnens. Diese Liste ist weder vollständig noch abschliessend – ich will sie zusammen mit der Bevölkerung entwickeln.

Wie ist der Stand der Dinge auf der «Roswis» aktuell?

Auch die «Roswis» ist Teil des angesprochenen Planungs- und Gestaltungsprozesses. Kurzfristig ergeben sich auf der «Roswis» aber keine Nutzungsänderungen.

Zolliker Gemeinderat Patrick Dümmler (Bild: zvg)

Nachgefragt bei Patrick Dümmler, Gemeinderat, Ressortvorsteher Liegenschaften Zollikon. (Bild: zvg)

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