Die Krux mit dem Regenwasser

Von Franziska Müller ‒ 17. Januar 2025

Die Gesamtsanierung der Schulsportanlage Buechholz ver­zögert sich. Statt im November 2024 wird die Anlage voraussichtlich Ende April eröffnet. Das Entwässerungssystem für die Tartanbahn musste nochmals geplant werden.

Ackerlandschaft statt Laufbahn: Im Frühling bereits Geschichte. (Bild: zvg)
Ackerlandschaft statt Laufbahn: Im Frühling bereits Geschichte. (Bild: zvg)

«Was ist da bloss los?», mögen sich einige gedacht haben, als im Spätherbst statt des satten Rottons einer Tartanbahn immer noch braungefurchte Erde zu sehen war. Bleibt es bei dieser Ackerlandschaft? «Nein, natürlich nicht», beruhigt Thomas Schumann, Projektleiter der Schulliegenschaften der Gemeinde. «Die Verzögerung ergab sich, weil das Entwässerungssystem, wie es ursprünglich geplant war, nicht umgesetzt werden konnte.» Das von den Planern vorgeschlagene Versickerungssystem für das Regenwasser – in der Fachsprache «Meteorwasser» – musste überarbeitet werden. Der Plan, die existierende Entwässerungsrinne im Boden zu nutzen, durfte nicht umgesetzt werden. «Es gibt Auflagen, die besagen, dass das Regenwasser zwar zügig von der Laufbahn abgeleitet werden soll, jedoch nicht zügig in die Kanalisation gelangen darf. Regenwasser muss vor Ort versickern. Ist dies nicht möglich, soll es verzögert in die Kanalisation abgegeben werden.»

Nach gesetzlichen Auflagen muss das Wasser zu grossen Teilen in die Wiese geleitet werden. Es soll dort seinen Weg durch die oberste ­Humusschicht suchen, von dieser möglichst aufgesogen werden – wie von einem Schwamm – und erst zum Schluss ins Grundwasser versickern.

Am Projektziel ändert sich nichts

Die Krux mit dem Regenwasser ist, dass es nicht in wohldosierten Mengen vom Himmel fällt. Nach einem kräftigen Platzregen sammeln sich auf der 3000 Quadratmeter grossen Tartanbahn rasch einige tausend Liter Wasser, die abgeleitet kleine Seen in der Wiese bilden können. Zudem ist die Sickerfähigkeit der Humusschicht je nach Trockenheit und je nach Durchlässigkeit der Wiese unterschiedlich.

Die Sickerfähigkeit der Wiese im Buechholz ist geringer als erhofft, eine Entwässerungsrinne mit unterirdischer Zisterne wird deshalb die Regulation unterstützen. Alles in allem war die Planung aufwendiger; ein Entwässerungsspezialist übernahm im Herbst das Steuer und brachte das Projekt wieder auf Kurs. «Am Projektziel ändert sich nichts; die Zollikerinnen und Zolliker bekommen einen modernen Sportplatz wie versprochen. Einfach im Frühling statt im vergangenen Herbst. Klar, es war ein politisches Versprechen, den Platz zum Saisonende fertig saniert zu präsentieren. Der Fussballrasen im ­Innenteil der Laufbahn hätte aber im Winter ohnehin nicht bespielt werden können.»

Es geht vorwärts. In Kürze wird die neue Sportplatzbeleuchtung an den bestehenden Lichtmasten montiert, das Magazingebäude aufgestellt, die Bagger häufeln auf und ebnen ein. Der Unterboden ist parat. Eine letzte Unabwägbarkeit gibt es noch. Für den roten Deckbelag der Tartanbahn muss die Witterung mitspielen. Sollte es einen Jahrhundertfrühling geben, so schön und trocken wie der Herbst, «sind wir pünktlich fertig», sagt Thomas Schumann. «Wenn nicht, warten wir. Am Ziel ändert sich nichts.»

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