Hautnah mit Leidenschaft

Von Claudia Eberle-Fröhlich ‒ 14. März 2025

Erst vier Monate ist sie in der Schweiz – und fühlt sich bereits angekommen, Mara Kolassa, Fachärztin für Dermatologie und Venerologie. Nicht nur die Berge lockten sie hierher, auch die passende Arbeitsstelle in Zürich.

Mara Kolassas Interesse an der Medizin und am Skifahren begann bereits in der Kindheit. Mit dem Umzug nach Zürich verband sie beides und erfüllte sich einen Wunsch. (Bild: zvg)
Mara Kolassas Interesse an der Medizin und am Skifahren begann bereits in der Kindheit. Mit dem Umzug nach Zürich verband sie beides und erfüllte sich einen Wunsch. (Bild: zvg)

Berührungsangst kennt sie nicht, sie steht täglich hautnah bei ihren Patientinnen und Patienten. Mara Kolassa begeistert ihre Arbeit, die operative Dermatologie und ästhetische Medizin. Aufgewachsen ist sie in der Pfalz an der Weinstrasse, im zweitgrössten Weinbaugebiet Deutschlands. Mit ihrem jüngeren Bruder und den ­Eltern verbrachte sie die Winter­ferienzeit gern in den Bergen von Garmisch-Partenkirchen; sie waren eine zweite Heimat. Sie bestritt Skirennen und war Teil des Junioren­skirennkaders bis zum 18. Lebensjahr. «Sogar in der Schweiz durfte ich an einem Rennen teilnehmen.» Skifahren gibt ihr noch heute das Gefühl von Freiheit. «Die Skier anschnallen und laufen lassen auf einer möglichst langen Piste – einfach grossartig.» In der Nachbarschaft des damaligen Feriendomizils traf sich die Familie regelmässig mit einer befreundeten Familie. Horst Schmutzler hatte als erster Kardiologe in Berlin nach dem Krieg Herzkatheteruntersuchungen durch­geführt. Mit Anatomiekursen an Hühnerherzen weckte er Maras Interesse für die Medizin. Dass er stets positiv über seinen Beruf sprach, stärkte ihren Wunsch, in seine Fussstapfen zu treten.

Spezialisiert auf Hautkrebs

In München studierte sie Medizin und spezialisierte sich nach ihrem Studium auf Dermatologie mit Schwerpunkt Hauttumorchirurgie. «Die Dermatologie ist ein breites Fachgebiet mit zahlreichen Spezialisierungen. Was mich besonders begeistert, ist die operative Arbeit – die Dermatochirurgie, insbesondere die Entfernung von Hautkrebs. Mein Ziel ist es, das Gesicht sowohl funktionell als auch ästhetisch ansprechend wiederherzustellen.» Die Leidenschaft für ihre Arbeit überträgt sich auch auf den Umgang mit ihren verschiedenen Patientinnen und Patienten. Ob Kinder, Erwachsene oder ältere Menschen, die Vielfalt mache ihren Beruf besonders interessant und erfüllend. Ob weisser oder schwarzer Hautkrebs, die Patienten kommen regelmässig in die Praxis zur Kontrolle. So lernt sie viele auch von der privaten Seite kennen.

Nähe zu den Bergen

Wegen der Nähe zu den Bergen hatte die begeisterte Skifahrerin für ihr Studium und die erste Stelle München gewählt. Letztes Jahr dann kam die Frage: «Wie komme ich den Bergen noch näher?» Sie entschied sich für Zürich. Eine pulsierende Stadt mit breitem kulturellen Programm war ihr ebenfalls wichtig. Während eines Praktikums, das sie vor Jahren am Universitätsspital absolvierte, lief sie gern in ihrer Freizeit dem See entlang, einmal bis nach Herrliberg. Damals entstand ihr Wunsch, am See zu wohnen. Vor vier Monaten hatte sie das Glück, eine Dachwohnung in Zollikon zu finden – erst noch mit Seeblick. «Nach einem stressigen Tag ist die Ruhe in Zollikon, vor Augen die glitzernden Lichter auf der anderen Seeseite, wie eine Meditation. Noch dazu dieser ÖV-Anschluss – der wahre Luxus», schwärmt Mara Kolassa von ihrer Wahlheimat.

Zur Arbeit pendelt sie nach Zürich Altstetten in die Dermatologie Klinik Zürich AG. Sie hat sich gut eingelebt. Anfangs wusste sie nicht, ob sie München vermissen werde, doch sie fühlt sich in Zürich rundum wohl. «Die Stadt hat noch mal deutlich mehr zu bieten, ich würde mich freuen, für immer hier bleiben zu können.» Auf die Frage, ob sie die Jugendfreunde ihres Heimatdorfes nicht vermisse, entgegnet sie, dass ihre beste Jugendfreundin bereits in Zürich lebt. Zudem seien viele ausgewandert. Aufgefallen sei ihr, dass junge Leute in Zürich oft grossen Wert darauflegen, nach einem Auslandsaufenthalt wieder in die Stadt oder deren Umgebung zurückzukehren.
Vor dem Umzug bekam sie zu ­hören, es sei schwierig, hier ­Anschluss zu finden. Sie erlebte es anders. «Im Gegenteil – es fällt mir leicht, Menschen kennenzulernen. Mit so vielen Expats und jungen Leuten aus dem Ausland, die ebenfalls Anschluss suchen, findet man schnell einen neuen Freundeskreis. Und wenn man an der Goldküste lebt, kommen Freunde einen auch gerne besuchen.»

Als Schneekönigin ans Kostümfest

Die unregelmässigen Arbeitszeiten ermöglichen Mara Kolassa auch unter der Woche das geliebte Skifahren in den Bergen. In Zürich hat sie zudem eine neue Wintersportart für sich entdeckt: Schlittschuhlaufen auf dem Dolder. Sie beobachtete fasziniert Kinder beim Eiskunstlauftraining, beeindruckt von deren Eleganz. Schnell war klar, dass sie diesen Sport ebenfalls vertiefen möchte. Im Sommer hingegen bevorzugt sie Tennis, Golf und Wandern. Ein paar Berge stehen bereits auf ihrer Liste für wärmere Tage.

Ein erstes kulturelles Highlight wird sie am kommenden Samstagabend erleben. Von Ihrem Kollegen und Opernliebhaber Markus Dendorfer wurde ihr «overdress!» empfohlen, das Kostümfest des Zürcher Opernhauses. Da es heuer zum letzten Mal stattfindet, hat er sie dazu überredet. «Ich werde zum ersten Mal im Opernhaus Zürich sein, und die Idee mitzumachen gefiel mir. Wann besteht schon die Möglichkeit, einmal auf der darstellenden Seite zu stehen», lacht die Ärztin. Der Anspruch an die Kostüme sei hoch in dieser Opernwelt. Gedanken hat sie sich bereits gemacht. «Der Bezug zu Schnee, Bergen und Eiskunstlauf muss sein; ich werde als Schneekönigin auftreten.»

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