Horror vacui

Von Joachim Lienert ‒ 11. April 2025

Die Angst vor dem weissen Blatt: Alle, die schon einmal etwas schreiben sollten, kennen sie. Sie ist mit dem lateinischen Horror ­vacui vergleichbar – der Scheu vor der Leere. Und sie geht bis auf ­Aristoteles zurück, der sie als Kenophobia bezeichnete: Alle leeren Flächen müssen befüllt, bemalt, bespielt werden. Schliesslich kenne die Natur ja auch kein Vakuum. Den Horror vacui in Zollikon wies Gemeinderat Patrick Dümmler von sich. Er sagte zum Dorfplatz, den manche versucht sind, als Steinwüste zu bezeichnen: «Leere Flächen lassen sich besser bespielen.» Der Platz eignet sich für viele Veranstaltungen. Die Bevölkerung war zum Dialogabend geladen – zum Mitmachen, zum Einbringen von eigenen Ideen. Ob nun der Dorfplatz in Zollikon oder der­jenige von Zumikon: Kenophobie ist nicht angesagt. Vielmehr ist die Bevölkerung eingeladen, das Dorf(platz)leben mitzugestalten. Und meine Angst vor dem weissen Blatt ist aus irgendeinem Grund wieder weg.

Werbung

Neuste Artikel

Newsletter

Dieses Feld wird benötigt.

ANMELDEN

Herzlich willkommen! Melden Sie sich mit Ihrem Konto an.