RGPK: Nächster Wahlgang im September

Von Joachim Lienert ‒ 23. Mai 2025

Am Sonntag erreichte bei der Ersatzwahl eines Mitglieds der Rechnungs- und Geschäftsprüfungskommission für den Rest der Amtsdauer 2022 bis 2026 keine Kandidierende das absolute Mehr. Es kommt zum zweiten Wahlgang am 28. September.

Aufbau für das Theaterstück von letzter ­Woche. Die grosse Dorfbühne für das neue RPGK-Mitglied muss noch warten. (Bild: jli)
Aufbau für das Theaterstück von letzter ­Woche. Die grosse Dorfbühne für das neue RPGK-Mitglied muss noch warten. (Bild: jli)

Das absolute Mehr betrug 1445 Stimmen. Iris Heeg vom Forum 5W verfehlte es mit 1102 Stimmen ebenso wie Ute Krieger von der SVP mit 948 Stimmen. Bleibt die Frage, wie es für die Kandidatinnen und Kandidaten weitergeht. Klar ist der Fall für die SP.

Der 23-jährige Dominic Tobler tritt nicht mehr an. Die Präsidentin der SP Zollikon, Franziska Steiner, spricht von einem Achtungserfolg: «Ich bin sehr erfreut über das Resultat. Trotz minimalem Wahlkampf-Aufwand haben wir ein gutes Ergebnis erzielt.» Es gebe jetzt zwei so klare Favoritinnen für das Amt, dass man es den Leuten ermöglichen solle, eine von ihnen zu wählen. Ob die SP jemanden empfehlen wird, ist noch unklar. «Der Vorstand wird voraussichtlich bis Ende Juli entscheiden, ob wir uns für eine Kandidatin aussprechen oder Stimmfreigabe beschliessen.»

Der parteilose Daniel Oettli ist positiv überrascht von seinen 413 Stimmen – exakt eine mehr als Dominic Tobler. «Ich habe keinen aktiven Wahlkampf betrieben. Ich denke, ich trete wieder an, es ist doch interessanter, wenn drei Kandidaten zur Wahl stehen.» Schön sei auch, dass ihn Menschen angesprochen haben. So habe ihn eine Frau aufgrund ­eines Fotos im Zolliker Zumiker ­Boten beim Einkaufen erkannt und gesagt: «Sie haben sich zur Wahl ­gestellt, nicht wahr? Parteilos – ich gebe ­Ihnen die Stimme.» Er sei parteilos, weil es ihm schwerfalle, eine Doktrin zu vertreten. «Aber ich stehe für eine liberale Politik, eindeutig nicht die der SVP, wahrscheinlich irgendwo in der Mitte, näher bei der FDP.» Am Amt findet er interessant, insbesondere auch die Geschäfte prüfen zu können. Der Gemeinde ist er sehr ver­bunden, schliesslich wohnt er seit 65 Jahren in Zollikon. «Also seit meiner Geburt. Und meine Vorfahren haben auch schon hier gewohnt.»

Die Zweitplatzierte Ute Krieger tritt noch einmal an. «Natürlich sind wir enttäuscht, ich bin schon zum dritten Mal zu einem Wahlkampf angetreten, ich hätte gerne ein Mandat für die Gemeinde erzielt.» Der Zolliker SVP-Präsident Bernhard Ecklin sagt: «Die Demokratie verdient, dass wir noch einmal antreten.» Ute Krieger habe über den Mitgliederbestand der SVP hinaus Stimmen geholt.

«Im zweiten Wahlgang haben wir aber nur Chancen, wenn die Unterstützung von bürgerlicher Seite zunimmt und mehr Leute an die Urne gehen.» Er schätze die Beharrlichkeit von Ute Krieger sehr. Sie selbst bleibt zuversichtlich. «Die Zahlen waren nicht schlecht. Ich bringe viel fachliches Hintergrundwissen mit und zeige den Willen, mich in den Dienst der Gemeinde zu stellen.»

Leichte Enttäuschung

Für die Erstplatzierte Iris Heeg ist das Resultat zweischneidig. «Es ist wunderbar, dass ich so viele Stimmen bekommen habe. Leider hat es nicht gereicht, ich bin etwas enttäuscht.» Auch terminlich sei der zweite Wahlgang im September nicht ideal, beginne doch schon bald das Wahljahr, in dem ohnehin alle Behördenmitglieder neu gewählt werden. «Ich habe sehr ­gehofft zu gewinnen. Wenn man nicht gewinnen will, muss man nicht antreten.» Das Forum 5W bedauert in seiner Stellungnahme, dass die Behörde nun für viele weitere Monate in Unterzahl arbeiten muss. Iris Heeg hatte sich bereits auf die Zusammenarbeit mit ­Thomas Winkler gefreut, ihrem Kollegen vom Forum 5W in der RGPK. «Wir haben eine gute Chemie. Jetzt müssen wir noch etwas warten. Vielleicht klappt es ja beim zweiten Mal.» Der Zweitplatzierten Ute Krieger räumt sie durchaus Chancen auf den Wahlsieg ein. ­«Zusammen mit dem Forum 5W werden wir an der nächsten Sitzung im Juni das weitere Vorgehen besprechen. Natürlich fragt sich auch, was wir uns überhaupt leisten können.» Denn wie jedes Wahljahr wird 2026 für alle Parteien eine finanzielle und personelle Herausforderung bedeuten.

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