Der frühe 99er-Bus

Von Björn Reinfried ‒ 30. Mai 2025

Der Zug hält an, die Türen gehen auf – und schon fährt der Bus der Linie 99 ab. Ärgerlich für Pendler, logisch für die VBZ.

Der 99er-Bus schliesst oft die Türen vor den Nasen der Pendler – und das ist kein Zufall. (Bild: jli)
Der 99er-Bus schliesst oft die Türen vor den Nasen der Pendler – und das ist kein Zufall. (Bild: jli)

In einem Leserbrief fragte sich Hans Gruber (Ausgabe 16/2025), weshalb der Bus 99 oft genau dann abfährt, wenn der Zug von Zürich einfährt oder seine ­Türen öffnet – und so die Pendler ihren Anschluss verpassen.
Judith Setz, Mediensprecherin der Verkehrsbetriebe Zürich, hat die Antwort: «Für die aus Zürich kommenden S-Bahnen ist die Linie 910 die geplante Anschlusslinie. Das heisst, nur diese Linie hat fahrplanmässig genügend Umsteigezeit und wird im Onlinefahrplan angezeigt.»

Dass der 99er-Bus nicht oder nur ab und zu auf die Pendler aus Zürich wartet, kann die Mediensprecherin ebenfalls erklären: «Die Linie 99 hingegen ist die geplante Anschlusslinie für die aus Meilen kommenden S-Bahnen und nicht für die Züge aus Zürich. Bei der beschriebenen Situation handelt es sich um einen sogenannten ‹Sichtanschluss›. Dieser kann funktionieren, wenn die S-Bahn sehr pünktlich ist oder eben, wie im geschilderten Fall, der Chauffeur noch etwas zuwartet und verspätet abfährt.»

Die Abstimmung der Busse ist kein Zufall: «Das Konzept wurde bewusst so gewählt, dass die Linie 99 die Züge aus der anderen Richtung abnimmt. Einerseits existiert mit der Linie 910 bereits eine Anschlussverbindung für die Züge aus Zürich, andererseits ist die Linie 99 die Verbindung, um vom rechten See her ohne Umweg via Stadelhofen ins Spitalcluster Lengg zu kommen.»

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