Von Joachim Lienert ‒ 24. Oktober 2025

Der Vormittag konnte strahlender nicht sein. Alles leuchtete: die Sonne, der frische rote Kunststoffbelag, die Fitnessgeräte aus Stahl. Und vor allem die Gesichter der rund 70 Anwesenden. Auch Gemeinderat und Ressortvorsteher Liegenschaften Patrick Dümmler zeigte sich in seiner Ansprache sichtlich erfreut, dass nach «einem langen Trainingslager mit Hürden, einem Marathon an Sitzungen, einigen vergessenen Disziplinen und einem finanziellen Sprint am Ende» der Sportplatz Buechholz jetzt – in neuem Glanz erstrahlt. Eine Freude, die Schulpräsidentin Claudia Irniger teilte: «Wir freuen uns, dass die Kinder jetzt im Unterricht die Geräte entdecken können.» Um die Anlage offiziell für eröffnet zu erklären, lud Patrick Dümmler zusammen mit seiner Gemeinderatskollegin Sandra Fischer die Kinder zu einer Runde auf der Bahn. «Keine Angst, wir laufen nicht zu schnell», versicherten die beiden. Tatsächlich, praktisch alle Kinder rannten den beiden eher locker Trabenden davon, zumindest bei einem von ihnen war das Schnaufen am Schluss dennoch deutlich hörbar.
Viele Zollikerinnen und Zolliker haben sie bereits bestaunt, einige haben sie ausprobiert – und alle Befragten finden sie stark: die neuen Fitnessgeräte. Auch am Samstag zogen sie Familien, Ältere und viele Junge magisch an. Wobei man festhalten sollte, auch wenn die Fotostrecke zur Eröffnung (siehe QR-Code am Schluss) da und dort ein anderes Bild vermitteln mag: Die Fitnessgeräte sind keine Kinderspielgeräte. Sie sind für die Schülerinnen und Schüler in Begleitung von Lehrpersonen und für die erwachsene Bevölkerung jeden Alters gedacht. Die Schule habe immer Vorrang bei der Benutzung, betonte Patrick Dümmler. Wenn aber die Geräte frei sind, darf jeder und jede sie benutzen, aus Lärmschutzgründen grundsätzlich ab 7 bis 22 Uhr. Ausdrücklich dürfen weder Vereine noch Firmen oder Fitnesstrainer die Geräte reservieren oder Outdoor-Kurse an ihnen abhalten. «Sie sind für die Bevölkerung da», sagte der Gemeinderat. Man werde nun schauen, wie sich die Benutzung einspielt.
Die rund 20 Geräte sind an den beiden Stirnseiten der Laufbahn angeordnet. Beim Schulhaus stehen diejenigen für freies, funktionales Training, im Osten der Kraft-Ausdauer-Zirkel mit geführten Geräten. Hier sind die Übungen vorgegeben. Die Mechanik, die Tafeln und die optionale App zeigen auch Laien sofort, was zu tun ist. Das Besondere: Wie bei herkömmlichen Indoor-Fitnessgeräten lässt sich der Widerstand verstellen, und die verschiedenen Griffpositionen erlauben die Anpassung an die Körpergrösse. «Jede Person kann daran trainieren, vom Anfänger bis zu Sportprofis», sagt Saverio Riccelli, Verkaufsleiter der Firma Kompan mit Schweizer Sitz in Zürich, die die Geräte hergestellt hat und von einer Partnerfirma installieren liess. Das dänische Unternehmen bezeichnet sich als Weltmarktführer für Outdoor-Fitnessgeräte und Kinderspielplätze. Gefertigt werden die Geräte in Tschechien. Weltweit installiert die Firma monatlich über tausend Anlagen; in der Schweiz stehen rund 40 Fitness- und Sportplätze – der grösste in dieser Form und der einzige an der Goldküste jetzt also in Zollikon.
Die Anlage kam gut an. Die Besichtigung wurde umgehend zur Besteigung. Frauen und Männer jeden Alters setzten sich an die Geräte, Familien probierten sie mit ihren Kindern aus. Die Begeisterung war gross. So wie beim Zollikerbergler Thomas Stengele, der mit seiner Frau und den beiden Söhnen gekommen ist: «Ich finde es super, dass die Gemeinde diese Anlage für die Bevölkerung errichtet hat. Ich bin total begeistert und war schon zweimal hier, um zu trainieren.» Ein Senior findet: «Wunderbar, dass man hier einfach hingehen und seine Fitness testen kann.» Auch Tselamanu Bamuzong ist extra vom Zollikerberg zur Eröffnung gekommen. Sie sagt: «Ich schätze besonders, dass die Anlage nicht nur für Schüler gedacht ist, sondern für alle Generationen. Es ist toll zu sehen, wie Jung und Alt hier gemeinsam trainieren können.»
Bleibt die Frage: Wie steht es um die Lebensdauer der Geräte? Patrick Dümmler sagt: «Ich hoffe, dass es keinen Vandalismus gibt.» Die stark verankerten Geräte machen einen hochwertigen, robusten Eindruck, die Hauptteile sind aus stabilem pulverbeschichtetem Stahl gefertigt, auch die Kunststoffteile und die Rollen und Polster wirken sehr solide. Saverio Riccelli sagt aber auch: «Wenn man etwas zerstören will, geht das immer.» Schmunzelnd verweist er auf den Markenbotschafter des Unternehmens, Schwingerkönig Christian Stucki. Er stehe dafür, dass die Geräte stärkster Beanspruchung standhalten. Und die Widerstandsfähigkeit sei eines ihrer Markenzeichen. Bahn frei also für hoffentlich ungetrübte Fitness im Freien. Die neuen Sonnensegel werden dann nächstes Jahr gehisst, wenn die Sonne wieder stärker scheint; das Gerätemagazin und die Kugelstossanlage sollen noch dieses Jahr fertiggestellt werden.


















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