Seebadi: Neuer Pächter gesucht

Von Joachim Lienert ‒ 24. Oktober 2025

Gestern teilte die Gemeinde Zollikon mit, die von Michel Péclard und Florian Weber geführte Flomi AG habe sich entschieden, den Pachtvertrag für die Gastronomie in der Seebadi nicht zu verlängern. Was steckt hinter dem Aus?

Die Seebadi: So schön, dass sie im September zum Schauplatz eines Filmdrehs wurde (ZoZuBo 37/2025). (Bild: jli)
Die Seebadi: So schön, dass sie im September zum Schauplatz eines Filmdrehs wurde (ZoZuBo 37/2025). (Bild: jli)

Die Flomi AG führte den Kioskbetrieb der Seebadi seit 2023, drei Sommersaisons lang. Jetzt habe sie «aus wirtschaftlichen Gründen» entschieden, den ­Pachtvertrag nicht zu verlängern, schreibt die Gemeinde. Anruf bei Florian Weber. Er bestätigt: «Es waren ausschliesslich wirtschaftliche Gründe.» Sie hätten von Anfang an gewusst, dass es nicht einfach sein werde, die Seebadi gemäss ihrem Konzept zu führen. «Es ist eine kleine Badi, sie ist denkmalgeschützt und nicht erweiterbar. Wir versuchten, unser Konzept speziell auf Zollikon abzustimmen, stellten aber fest, dass es nicht machbar ist.» Zu diesem Konzept gehört, dass die Inhaber nicht selbst vor Ort sind. Vielmehr stellten sie für die Seebadi nicht nur einen ­Geschäftsführer ein, sondern auch eine Person in der Küche. Das seien qualifizierte Leute mit Hotelfachschul-Abschluss und bedeute ­zwei Lohnpositionen mehr. Wenn jemand die Seebad-Gastronomie selbst betreibe, könne es in seinen Augen funktionieren. «Für uns war der Ort zu klein, um rentabel zu sein.»

«Die Seebadi war ein Herzensprojekt für uns»

Drei Jahre lang gab das Team sein Bestes. «Wir haben das Mobiliar schon in der ersten Saison erneuert und erhielten viel positives Feedback von den Gästen.» Doch unter dem Strich seien die Zahlen Jahr für Jahr zu tief gewesen. «Wir wollen nicht auf Qualität verzichten und bloss ein Selbstbedienungs-Konzept anbieten, das entspricht nicht unserem Anspruch.» Mit der Gemeinde habe das Auslaufen des Vertrags nichts zu tun, im Gegenteil: «Die ­Zusammenarbeit mit der Gemeinde war super und positiv, die Rahmenbedingungen stimmten, die Gemeinde kam uns immer sehr entgegen. Es ist so eine schöne Badi – sie war ein Herzensprojekt für uns.»

Der zuständige Gemeinderat André Müller, Ressortvorsteher Sicherheit und Umwelt, bestätigt: «Der Gemeinderat bedauert die Entscheidung. Er dankt dem Team der Flomi AG für die gute Zusammenarbeit in den vergangenen drei Jahren.» Die Suche nach einer neuen Pächterin oder einem neuen Pächter beginne demnächst. «Allenfalls kann eine gemeinsame Lösung im Zusammenhang mit der Ausschreibung des Schwimmbads Fohrbach eine Möglichkeit sein», sagt er. Man werde im Verlaufe des nächsten Monats die Optionen prüfen. Wahrscheinlich werde man die Ausschreibung in Fachzeitschriften publizieren, um qualifizierte Interessentinnen und Interessenten zu erreichen. «Wir hoffen, dass wir Anfang nächsten Jahres den neuen Pächter bzw. die neue Pächterin bekanntgeben können.» So, dass pünktlich zum Sommer nicht nur viel Sonne, sondern auch wieder Feines zum Essen und Trinken serviert wird.

Werbung

Neuste Artikel

Newsletter

Dieses Feld wird benötigt.

ANMELDEN

Herzlich willkommen! Melden Sie sich mit Ihrem Konto an.