46/2015 Protest gegen Südanflüge und –starts

Von adminZoZuBo ‒ 13. November 2015

Protest gegen Südanflüge und -starts

Seit 12 Jahren kämpfen die Süd-Gemeinden gegen die Südanflüge. Jetzt werden auch Südstarts gefordert. Grund genug für den «Verein Flugschneise Süd NEIN», am 12. Jahrestag seines Bestehens zum Protest aufzurufen.

Matthias Duttli, Präsident des VFSN, rief und Politiker und Redner aus vielen Süd-Gemeinden kamen auf den Schwamendinger-Platz in Zürich, um zusammen mit mehreren hundert Betroffenen gegen die geplanten Südstarts zu protestieren. Matthias Duttli betont, dass der Süden nicht gegen den Flughafen sei, sondern gegen die masslosen und völlig überflüssigen Hub-Pläne der Betreiber. Wem es etwas bringe, wenn tausende Tag für Tag nach Zürich «gekarrt» würden, um dann umzusteigen, um ihren Destinationen entgegen zu jetten. Dafür werde die Lebensqualität von unverhältnismässig vielen stark eingeschränkt. Duttli kritisiert den Grössenwahn des Flughafens und erinnerte daran, dass die Swissair seinerzeit an diesem Hochmut gescheitert ist. Er weist darauf hin, dass die Zahl der Flugbewegungen seit Jahren rückläufig sei und die Schweiz und der Flughafen problemlos ohne Hub leben könnten.

Anti-Goldküstenreflex

Auch Zumikons Gemeindepräsident Jürg Eberhard stellt sich nicht gegen den Flughafen – aber vehement gegen Südstarts, weil es keinen einzigen zwingenden Grund dafür gebe. Denn wenn der Flughafen Zürich nicht sicher wäre, dann müsste man ihn schliessen. Und wenn er nicht genügend Kapazität hätte, dann müsste man das aus der Bevölkerung hören – und nicht ausschliesslich von den Parteien Swiss und Flughafen. Eberhard fordert, dass bei zukünftigen Kapazitäts- und Sicherheitsfragen alle möglichen Varianten unvoreingenommen diskutiert werden, nicht nur die Variante Süden. Er vermutet hinter der Forderung der Südstarts einen «Anti-Goldküstenreflex». Obwohl Zumikon keinen Seeanstoss habe, gehöre es zur «Goldküste».

Rücktritt Leuthards?

Markus Ernst, Gemeindepräsident vom ebenfalls stark lärmgeplagten Küsnacht, verkündet eine gute Nachricht. Bazl-Chef Peter Müller, Befürworter der Südstarts, trete ja Ende Jahr altersbedingt zurück. Man könne nur auf eine objektivere Nachfolge hoffen. Markus Ernst selbst hofft, dass auch Bundesrätin Doris Leuthard zu diesem Zeitpunkt ihren Hut nehme. Für dieses Votum spendete ihm das Publikum viel Applaus. Auch die weiteren Redner bejahten den Flughafen, lehnten jedoch Südanflüge und –starts vehement ab. Südstarts geradeaus würden nicht nur die Menschen im am dichtesten besiedelten Gebiet unerträglich belasten, sie seien auch das grösstmögliche Risiko. Denn Platz für allfällige Notlandungen sei gebe es nicht. (wn)

 

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