Von adminZoZuBo ‒ 11. Dezember 2015
Anfangs Dezember läuft die «Harmonie» jeweils zur Hochform auf. Am Adventskonzert geben die Musizierenden alles. Dirigent und Unterhalter Lukas Hering stellte auch heuer ein Programm vor, das begeisterte.
Eigentlich hatten ja nur zwei Titel beim diesjährigen Adventskonzert wirklich einen Bezug zu Weihnachten. Nämlich «A Christmas Dance Party», ein swingendes Medley verschiedener Weihnachtslieder aus der ganzen Welt von «Jingle Bells» über «Oh Tannenbaum» bis zu «Oh du Fröhliche». Mit viel Verve und sichtlichem Spass am Arrangement vorgetragen von der «Harmonie Zumikon» in Grossformation. Und Orchester-Power war auch nötig, die Kirche war beinahe bis auf den letzten Platz besetzt mit erwartungsvollem Publikum. Mitten im Publikum auch Pam Willerton, die als ehemalige Lehrerin an der ICS seinerzeit das Bass-Saxofon der Harmonie meisterhaft spielte, bis sie mit ihrem Mann Denis, der das Schlagzeug bediente, in den Ruhestand nach Südfrankreich zog. Sie hätten bei der Auswahl der Weihnachtslieder perfekt übereingestimmt, bemerkte Präsidentin Ruth Winistörfer. Und das ist eigentlich ein kleines Wunder, ist doch Dirigent Herings Abneigung gegen konventionelle Weihnachtslieder wohlbekannt. Aber mit der «Christmas Dance Party» waren nicht nur Orchester und Dirigent, sondern auch das Publikum glücklich.
Gestartet wurde das Konzert, das sich wie immer nicht an die Reihenfolge des Programms hielt – auch das eine Eigenart Lukas Herings – mit «Soldiers’ Procession and Sword Dance», einem anspruchsvollen Stück, das die Harmonie aber bravourös meisterte. Weil die Zumiker Formation bekanntlich nächste Jahr nach Montreux zum Eidgenössischen Musikfest reist – «wir wollen einfach den Plausch haben dort, aber natürlich will ich gewinnen», meint der Dirigent – stellte die Harmonie drei Titel vor, die sie am Wettbewerb vortragen will: «Freiheit» von Kurt Gäble, «Adventure!» von Markus Götz und «Alcazar» von Llano. Und diese Auswahl ist schwierig. Dem Schreibenden hat «Alcazar» am meisten zugesagt. Das rassige, spanische Stück mit vielen Tempowechseln beschwört vor dem geistigen Auge Bilder aus dem Kino-Hit «Zorro» hervor. Man sieht förmlich, wie Antonio Banderas als junger Zorro im Takt der Musik zu seiner Elena Montero galoppiert.
Lukas Hering versuchte, anhand der Applausstärke herauszufinden, welchem Stück für Montreux der Vorzug zu geben sei, was natürlich nicht gelang. Deshalb ging das Konzert weiter. Mit «Songs from the Catskills», der Volksmusik irischer und englischer Auswanderer aus der Gegend von New York. Auch Johann Sebastian Bach kam zum Zug. Mit «Jesus bleibet meine Freude» outete sich Lukas Hering als grosser Bewunderer von Bach. Wenn er mit Barock-Musik komme, gehe das grosse Zittern durch das Orchester. Die Musik töne so einfach, sei aber äusserst schwierig zu spielen. Doch das Orchester meisterte auch diese Klippe problemlos. Zum Abschluss wurde die stille Nacht noch richtig laut. Die gesamte Zuhörerschaft sang, begleitet von der Harmonie, «Stille Nacht». Was anfänglich noch zögerlich daherkam, steigerte sich zum stimmgewaltigen Chor. Nur gut, dass der Liedtext im Programm abgedruckt war. Das Lied stimmte perfekt auf Weihnachten ein und die Zuhörer begaben sich danach in den Kirchgemeindesaal zum traditionellen Apéro, der den stimmungsvollen Abend beschloss. Ein Abend, der gezeigt hat, welche Fortschritte die Harmonie im Laufe der Jahre erzielt hat – und immer noch erzielt. Ein Abend, der Freude bereitet hat. (wn)
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