Von adminZoZuBo ‒ 14. Januar 2016
«Zollikon zu Anfang 1966» titelte der Zolliker Bote in seiner Ausgabe vom 21. Januar 1966. Was bewegte die Zollikerinnen und Zolliker anno dazumal? Eines ist sicher: Es wurde viel gebaut.
Der Frontartikel der dritten ZoBo-Ausgabe des Jahres 1966 wurde vom damaligen Gemeindepräsidenten Otto Matter verfasst. Dieser beginnt seinen Bericht mit einem Rückblick auf das vergangene Jahr: Es sei verglichen mit anderen Jahren durch einen «ruhigeren Geschäftsgang gezeichnet» gewesen, bedeutsame Vorhaben hätten in Angriff genommen, gefördert oder fertiggestellt werden können. Das Baugebiet zwischen Wehrbach und Wald sei durch die Kanalisationsleitung Resirain-Oberhueb erschlossen worden und die Leidensgeschichte der Rotfluhstrasse gehe endlich allmählich zu Ende. Wobei die Beendigung dieses Strassenbaus als Top-Priorität im eben angebrochenen Jahr gesetzt wurde: Sobald die Witterung es zuliesse, würden die Arbeiten fortgesetzt. Was den Postneubau angehe, so seien bedauerlicherweise nicht nur die Hindernisse nicht beseitigt, sondern vielmehr noch zusätzliche aufgetaucht. So wolle der private Baupartner «in allernächster Zeit» mit den Arbeiten beginnen, die Generaldirektion der PTT jedoch könne das Kreditbegehren aus verschiedenen Gründen erst in der Junisession den eidgenössischen Räten vorlegen. Diese Verzögerung sei vor allem deshalb sehr unerfreulich, weil dadurch die Verbesserung der Postbedienung des Rebwiesquartiers, die von der Postverwaltung in Aussicht gestellt worden war, aufgeschoben werde.
Schon 1966 war das Wohn- und Pflegezentrum Am See immer wieder Thema im Zolliker Boten, waren doch die Bauarbeiten zu dieser ersten Zolliker Alterssiedlung in vollem Gange. Und bereits während der Bauphase lag ein Überangebot von Mietinteressierten vor. Doch ganz grundsätzlich schien 1966 in Zollikon ein «Konsolidierungsjahr» gewesen zu sein: Laut Otto Matter waren die dringendsten Aufgaben, im Bau befindliche Arbeiten weiterzuführen und zu beenden. Hier sei insbesondere die Verkehrssanierung bei der Abzweigung der Trichtenhauserstrasse von der Forchstrasse wichtig, gehe es doch um die Verkehrssicherheit der Fussgänger. Am 6. Februar stand zudem eine Abstimmung über den Erwerb zweier Landparzellen an: Der Ankauf der einen Parzelle diente der Schaffung des heutigen Friedhofs im Zollikerberg. Der Erwerb der anderen Parzelle war ursprünglich für eine neu geplante Sekundarschule im Gebiet Böniswis gedacht. Der Bau dieses Schulhauses wurde jedoch nicht realisiert und heute steht dort die Tertianum Residenz Zollikerberg. Der Gemeindepräsident erwähnte in seinem Artikel auch die neu geplante Sekundarschule im Dorf, das heutige Oberstufenschulhaus Buechholz. Es könne gegenwärtig noch nicht abgeschätzt werden, in welchem Stadium sich der Bau befinde. Generell hatte sich der Anfall an privaten Baugesuchen 1965 im Vergleich zum Vorjahr leicht rückläufig gezeigt. Otto Matter führte dies auf die Umstände zurück, dass im Zollikerberg sämtliche Quartierpläne wegen der geplanten «Südumfahrung der Stadt Zürich» und des zugehörigen Anschlusses Zollikerberg blockiert waren. Das Jahr 1965 brachte der Gemeinde 112 fertiggestellte neue Wohnungen, im Jahr davor waren es nur gerade vier Wohnungen weniger gewesen. Zum Vergleich: In den letzten drei Jahren wurden gesamthaft 124 Wohnungen in Zollikon erstellt. (ft)
Dieser Artikel bildet den Auftakt einer neuen losen Folge, in der auf das Geschehen in der Gemeinde vor 50 Jahren zurückgeblickt wird.
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