Von adminZoZuBo ‒ 13. Mai 2016
Maya Zimmermann ist Mitinitiantin der erfolgreichen und beliebten Zumiker Kinderkleiderbörse. Nun möchte sie ihr «Amt» abgeben.
Wer zwei Kinder hat, muss sich zwangsläufig für Kinderkleidung interessieren. Umso mehr, wenn es ein Mädchen und ein Junge sind – so wie bei Maya Zimmermann. Kinder haben eine eigene Vorstellung davon, welches Kleidungsstück wann und wozu passt, was kratzt, was lustig ist und was gar nicht geht. Maya Zimmermann hat aus der Not eine Tugend gemacht. Obwohl sie eigentlich aus dem Dienstleistungsbereich kommt, hat sie im Jahr 2009 angefangen, im Online-Shop «Coccokids» zu schnuppern. Ein Jahr später übernahm die Zumikerin dann den Shop für Zumikon. Im Souterrain des Hauses wurde eine kleine, aber feine Boutique für Kinderkleidung eingerichtet. Regelmässig flog Maya Zimmermann nach Polen, um vor Ort die Modelle auszusuchen. Und weil sie für ihr Geschäft bekannt war, war sie auch erste Ansprechpartnerin für Doris Graf. Diese – ebenfalls Mutter einer Tochter und eines Sohnes – hatte die Idee für eine Kinderkleiderbörse. «Als Doris mich darauf ansprach, habe ich gesagt, dass ich es mir überlege», sagt Maya Zimmermann rückblickend und lacht. Sie dachte nicht zu lange nach, war sie doch vom Konzept überzeugt. Dieses sieht so aus, dass gut erhaltene Kleidungsstücke und auch Spielzeuge verkauft und gekauft werden können. Jede Mutter kennt Situationen wie diese: Das schöne Kleid wurde gerade zweimal getragen, und schon ist die Tochter wieder gewachsen, und es passt nicht mehr. Oder der Sohn weigert sich standhaft, den sündhaft teuren Pulli von Oma anzuziehen. Ein klarer Fall für die Börse. «Doris fragte damals beim Freizeitzentrum an, ob wir für die Idee Unterstützung bekommen würden. Monique Cornu sagte uns, dass sie uns ideell absolut unterstützen würde, für mehr aber keine Kapazitäten habe», so die Zumikerin. Klar war, dass das Duo die Börse nicht alleine umsetzen konnte, es wurden viele Helferinnen benötigt. Und die fanden die beiden Frauen schnell in ihrem Umfeld. «Es war immer total schön, zu sehen, wie sich Frauen ehrenamtlich engagieren und ihre Zeit investieren», erinnert sich die 40-Jährige.
Im Frühling 2013 ging die erste Börse im Gemeindesaal Zumikon über die Bühne. Angeboten wurde Secondhandware und Neuware aus der so genannten Second Season im Ausverkauf. Mit 20 Verkäuferinnen startete das Pilotprojekt. Der Ablauf ist stressig: Am Dienstagnachmittag wird die Ware angeliefert. Die Verkäuferinnen müssen jedes Teil mit Grösse, Verkäuferinnen-Nummer und Preis versehen. Den Preis kann jede Frau selbst festlegen, zur Orientierung gibt es aber Richtlinien. Dann werden alle Kleidungsstücke nach Grössen sortiert und einladend auf den Tischen verteilt. Am Mittwochmorgen öffnet der Verkauf, und schon am Abend können die Verkäuferinnen ihr erwirtschaftetes Geld und die Teile wieder abholen, die nicht verkauft wurden. Zehn Prozent des Erlöses bekommt das Freizeitzentrum. Dieses finanziert damit Angebote in der Kinderkultur mit. «Dieses Jahr konnte von dem Geld das Kindertheater ‹Aschenbrödel› subventioniert werden», freut sich Maya Zimmermann. Zweimal jährlich fand seit 2013 die Börse statt, und jedes Mal waren es mehr Verkäuferinnen und Käuferinnen. «Wir mussten immer mehr Helferinnen finden», so die Organisatorin. Mittlerweile darf jede Verkäuferin auch nicht mehr als hundert Teile bringen.
Jetzt gilt es, Nachfolgerinnen zu finden. Maya Zimmermann und Doris Graf möchten das Projekt weitergeben. «Es laufen schon Gespräche mit Interessentinnen», sagt Maya Zimmermann. Sie macht keinen Hehl daraus, dass die Kinderkleiderbörse hektisch sein kann. Aber es habe immer Spass gemacht, auch die Helferinnen seien jedes Mal wieder gerne gekommen. «Es ist vorgekommen, dass Verkäuferinnen spontan mitgeholfen haben», erinnert sich die Organisatorin. Es sei oft lustig gewesen, dem Treiben zuzusehen. Frauen, die Kleider mit dem Handy fotografierten, um per SMS die Freundin zu fragen, ob das mitzubringen sei. Grossmütter, die sich mit Spielzeug eindeckten, damit die Enkelkinder sich auch bei ihnen wohlfühlten. Die paar wenigen Männer, die mit einem genauen Einkaufszettel losgeschickt worden waren. Oder eben auch Kinder, die selbst zwischen den Tischen bummelten. «Meine Tochter geht mittlerweile alleine und kauft, was ihr gefällt», erzählt Maya Zimmermann. Und sie hofft, dass die Tochter das auch weiterhin machen kann, dass es die Börse auch ohne Doris Graf und sie selbst geben wird. «Es gibt ein tolles Team von Helferinnen, die packen richtig an und haben trotzdem gute Laune», wirbt Maya Zimmermann. (bms)
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