Von adminZoZuBo ‒ 26. August 2016
Die drei schönsten Tage in Zollikon sind bereits wieder Geschichte. Schön waren sie, selbst wenn es zwischendurch wie aus Kübeln goss und zeitweise beinahe kalt war.
Die Zollikerinnen und Zolliker kümmerte das herbstlich anmutende Wetter nicht im Geringsten, sie feierten ausgelassen bis tief in die Nacht auf Dienstag hinein. Besonders erfreulich war die rege Teilnahme am Gwerblerzmittag, der wie immer am Montagmittag auf dem Buechholzhügel stattfand. 195 Gwerblerinnen und Gwerbler hatten sich angemeldet. «Eine absolute Rekordbeteiligung», freute sich Jürg Widmer, Präsident des Gewerbevereins Zollikon. Speziell begrüsste er die Lehrerinnen und Lehrer, die dieses Jahr ebenfalls eingeladen waren. Ihnen gebühre ein grosser Dank, würden sie doch dafür sorgen, dass die Zolliker Lehrbetriebe genügend Nachwuchs hätten. «Es freut uns sehr, dass wir in unserer Gemeinde so zahlreich Lernende ausbilden und diese entweder in Zollikon selber oder dann im Bezirk arbeiten können.»
Am Montag haben allein im Kanton Zürich über 12 000 Jugendliche ihre Lehre angetreten. Mehr als 80 Prozent der beruflichen Grundausbildungen in unserem Land werden laut Bundesamt für Statistik in Unternehmen absolviert. Die kantonale Bildungsstatistik hat erst kürzlich die Zahl der noch offenen Lehrstellen publiziert: In der Baubranche sind noch über 300 Lehrstellen unbesetzt, bei den Coiffeurlehrstellen sind noch fast 40 Prozent frei und auch in der Gastronomie und im Detailhandel sind viele unbesetzte Lehrstellen aufgeführt. Das Nachwuchsproblem ist auch unter den Zolliker Gewerbetreibenden bekannt. Verschiedentlich ist zu hören, dass die Jungen «nur noch ins Büro möchten», sich vor allem für eine kaufmännische Lehrstelle interessieren und es schwierig sei, die freien Lehrstellen zu besetzen. Gerade in Zollikon, einer Gemeinde mit einem hohen Anteil an Akademikerinnen und Akademikern und vielen Expats, würden die Vorzüge des Lehrmodells oftmals verkannt. «Viele wissen nicht einmal, was eine Lehre ist – für diese Eltern ist es nur wichtig, dass ihre Kinder um jeden Preis den gymnasialen Weg wählen», so einer der anwesenden Gwerbler. Umso wichtiger also, dass das lokale Gewerbe gestärkt wird und die Nachwuchsförderung einen wichtigen Teil dieser Stärkung weiterhin gewährleisten kann. Die Lehrerinnen und Lehrer von Zollikon machen laut Jürg Widmer nicht nur diesbezüglich einen fantastischen «Job». (ft)
ANMELDEN
Herzlich willkommen! Melden Sie sich mit Ihrem Konto an.