42/2016 Schneehasen

Von adminZoZuBo ‒ 20. Oktober 2016

Wein, Senioren und Gesang

Die Schneehas-Örgeler spielten in der Alterswohnsiedlung im Thesenacher auf. Das liegt auf der Hand, denn der «Schneehase» Hans Blöchlinger wohnt im Thesenacher 50, hatte also ein «Heimspiel».

Ein besseres Publikum hätten sich die «Schneehasen» kaum vorstellen können. Denn die Zumiker Senioren präsentierten sich volksmusikkundig – die meisten Titel waren ihnen bekannt. Und sie entpuppten sich als sangesfreudig und textsicher. Sangesfreudig war auch das Mädchen, das mit seiner Mutter die Grossmutter im Thesenacher besuchte und aus voller Kehle dabei war, als das «Fraueli z’Märit» oder d’«Ramseyers grase» gingen.

Zuerst aber begrüsste der Organisator Pater Ludwig Zink alle Gäste mit dem Schiller-Zitat: «Es schwinden jedes Kummers Falten, solange des Liedes Zauber walten». Zur Ländlermusik zitierte Ludwig Zink den deutschen Komponisten Max Bruch mit den Worten, in der Regel sei gute Volksmusik mehr wert als 200 Kunstmelodien. Denn an Innigkeit, Originalität und Schönheit sei nichts mit dem Volkslied zu vergleichen. Das sind Worte, die auch von Hanns In der Gand stammen könnten, der ja auch in Zumikon gelebt hatte und als grosser Bewahrer des schweizerischen Liedergutes gil

Die Schwyzerörgeli liegen bereit, der Bass ist gestimmt, Hans Blöchlinger, Hansjörg Jent und Werne Burki in Position – es kann beginnen. Doch halt, zuerst wird das opulente Zvieri-Buffet mit verführerischen Süssigkeiten eröffnet. Und dann kündigt Ludwig Zink auch noch an, dass nach dem Konzert noch die Würste des Herrn Würscht warten. Ganz nach dem Motto: «Was die Musik für die Seele ist, das sind die Würste für den Leib.» Das ist den «Schneehasen» jetzt Wurst und sie eröffnen den Nachmittag mit dem rassigen Stück «Heja Volvo» und fahren dann buchstäblich mit dem Volvo ins Tessin, denn es folgt «Piazza Ascona».

Die Senioren geniessen Süssigkeiten und Musik – es herrscht Stimmung wie in der Dorfbeiz

Inzwischen sind die Schwyzerörgeler in Argentinien angelangt. Beim Tango «Der Morgenmuffel», komponiert von Hans Blöchlinger, schluchzen ihre Instrumente beinahe so ergreifend wie das Bandoneon,. «Vom Stoos uf Schwyz» führt dann wieder in heimatliche Gefilde. Und beim «Gamschli-Jäger» überzeugen die Musikanten und das Publikum mit dem Jodel, der einfach zu diesem Stück gehört. «Auf der Hochjagd» ist das Stück, bei dem Pater Ludwig Zink zum Applaus des Publikums das Tanzbein schwingt. Schon irgendwie schräg, dass ausgerechnet die Schneehasen so ausführlich die Jagd besingen, sind doch auch Hasen das Ziel, wenn des Zigeuners – oder des Jägers – Flinte knallt. Und dann folgt das grosse Potpourri, bei dem alle mitsingen.  (wn)


 

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