50/2017 Die Weichen für den «Falter» sind gestellt

Von adminZoZuBo ‒ 14. Dezember 2017

Die Weichen für den «Falter» sind gestellt

Die reformierte Kirchgemeinde Zollikon entschied sich anfangs Woche einstimmig für den Projektierungskredit eines Mehrfamilienhauses am Rosenweg 8/10. Die Kirchenpflege hofft nun, den Baukredit kommenden November an die Urne bringen zu können.  

Mit dem Gedicht «Das Glück» von Gerhard Schöne eröffnete die Präsidentin der reformierten Kirchenpflege Hanna Rüegg die Gemeindeversammlung der reformierten Kirche im Kirchgemeindehaus im Berg. An diesem regnerischen Abend fanden nur wenige Kirchenmitglieder den Weg an die Hohfurenstrasse. So sollten insgesamt 24 Stimmberechtigte an diesem Abend über die Genehmigung des Voranschlages sowie die Festlegung des Steuerfusses 2018 entscheiden. Finanzvorsteher Ralf Schmitz-Dräger präsentierte der Versammlung den Voranschlag 2018 anhand verschiedener Kostenaufstellungen. Der Aufwandsüberschuss betrug 177’700 Franken, zulasten des Eigenkapitals. Gegenüber dem Voranschlag 2017 sanken die Ausgaben um 105’100 und die Einnahmen um 101’300 Franken. Der Steuerfuss wurde wie bisher mit 7% des erwarteten einfachen Steuerbetrags berücksichtigt. Weiter wurden die Einnahmen bei den Liegenschaften der Kirchgemeinde um 41’000 Franken tiefer als im Voranschlag 2017 geplant. Der Kirchgemeinde wurde beantragt, den Voranschlag 2018 zu genehmigen. Die RPK bestätigte im Anschluss die Korrektheit des Budgets. Dieses sowie auch der Steuerfuss für 2018 wurden von der Gemeindeversammlung denn auch einstimmig angenommen.

Zweites und grösstes Geschäft an diesem Abend war der zu genehmigende Projektierungskredit für ein Mehrfamilienhaus am Rosenweg 8/10 oberhalb des Sportplatzes Riet. Insgesamt unterhält die Kirchgemeinde in Zollikon 12 Liegenschaften. Die Erlöse der Liegenschaften ausserhalb des kirchlichen Zwecks fliessen in die Kirchenrechnung als wichtige Ertragskomponente mit ein und kommen damit den Kirchenmitgliedern zugute. Für die Liegenschaft am Rosenweg 8/10 standen drei Optionen zur Diskussion.

Erste Option war, das Einfamilienhaus und das angebaute Kirchgemeindehaus zu vermieten. Bei dieser Option wäre es jedoch nur eine Frage der Zeit, bis eine grundlegende Sanierung anstehen würde. Zudem ist es im heutigen Umfeld sehr schwierig, für das Kirchgemeindehaus überhaupt einen Mieter zu finden. Zweite Option war der Verkauf der Liegenschaft sowie des Landes von immerhin 1659 Quadratmetern Landfläche. Dritte Option wäre ein Ersatzbau in Form eines Mehrfamilienhauses. Eine Machbarkeitsstudie aus dem Jahr 2015 hatte ergeben, dass sich am Rosenweg 8/10 ein Mehrfamilienhaus mit 10 bis 12 Wohnungen realisieren liesse. Darauf liess die Kirchenpflege diesen Sommer einen Wettbewerb durchführen. Nach einer Vorausscheidung wurden sechs Architektenteams zum Projektwettbewerb «Rosenweg» eingeladen. Eine Jury, bestehend aus vier Vertretern der Kirchenpflege sowie zwei Experten, entschied sich einstimmig für das Projekt «Falter», das seinen Namen der Papierfaltkunst zu verdanken hat. Peter Fietz, der Liegenschaftsverantwortliche der Kirchenpflege, war ebenfalls in der Jury vertreten: «Das Siegerprojekt überzeugte mit einem nach Süden gestaffelten Baukörper, der Kompaktheit und den optimal ­genutzten Grundrissen.» Die gezeigten Modelle des Projekts vermochten die anwesenden Kirchenmitglieder zu überzeugen und so wurde auch dieses Geschäft ohne eine einzige Gegenstimme angenommen. Falls keine Verzögerungen eintreten, hofft die Kirchenpflege, ihren Mitgliedern im nächsten November den Baukredit für das Mehrfamilienhaus Rosenweg an der Urne unterbreiten zu können.

Zwischenbericht Kooperation 5+

Nach den vollzogenen Abstimmungen nutzte die Präsidentin die restliche Versammlungszeit, um über den aktuellen Stand der Kooperation 5+ zu informieren. Die Beziehungspflege zwischen Pfarrschaft und Bevölkerung sei ein absolutes «Muss». Ein Beratungsunternehmen sei beauftragt worden, eine Studie zu drei möglichen Strukturvarianten zu erstellen. Dies sind: Zusammenarbeitsverträge, ein Zweckverband sowie der Zusammenschluss der fünf Kirchgemeinden Erlenbach, Herrliberg, Küsnacht, Zollikon und Zumikon. Im Januar wird zudem ein Workshop mit allen fünf Kirchenpflegen der genannten Gemeinden durchgeführt. Zudem soll ein neues Gottesdienstkonzept mit vier verschiedenen Profilgottesdiensten an sieben Wochenenden des Jahres ins Versuchsstadium gehoben werden. Pfarrer Simon Gebs zeigt der Versammlung auf, dass neue Konzepte betreffend der Gottesdienste dringend notwendig sind: «Unsere Kirche ist zu stark auf ihre Gebäude konzentriert und muss wieder einen Weg finden, mehr auf die Menschen zuzugehen.» (lvm)

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