Von adminZoZuBo ‒ 25. Januar 2018
Kinderfasnachts-Präsidentin Monika Chen freut sich auf einen bunten Nachmittag und neue Helfer.
Monika Chen freut sich auf den Abend des 3. Februar. Dann wird sie erschöpft sein und mit ihrem Organisationskomitee essen gehen. Die Frauen werden einen kunterbunten Tag hinter sich haben und wahrscheinlich etwas schwere Füsse. Doch die Zumikerin freut sich auch auf den Anlass selber: die Kinderfasnacht. Seit vier Jahren ist die Zahnärztin Präsidentin des Vereins und sorgt gemeinsam mit Piera Beatrice, Renate Schnyder Plattner, Sabine Rapp, Sandra Coebergh und Amada Ladu dafür, dass die grossen und vor allem die kleinen Narren auf ihre Kosten kommen. Dabei hatte ihre Präsidentschaft gar nicht so glücklich begonnen. Als sie den Gemeindesaal im ersten Jahr für den Anlass buchen wollte, musste Walter Oertli ihr sagen: Schon vermietet. Auch in der Woche davor und der Woche danach war der Raum ausgebucht. Doch Monika Chen erfuhr, dass an ihrem Wunschtermin der Saal erst am Abend für eine Generalprobe vermietet war. Sie sprach lange und intensiv mit dem Veranstalter – Urs Reinshagen vom Kulturkreis – und erhielt schliesslich zähneknirschend die Zusage, den Saal bis 19 Uhr benutzen zu dürfen. «Seitdem wissen wir, dass wir den Saal wirklich innert zwei Stunden putzen können», lacht sie heute.
Gleich noch ein Malheur – ein kleines – passierte in ihrem ersten Amtsjahr: Der Clown verfuhr sich und war nicht pünktlich vor Ort. «Er kam schon noch rechtzeitig, aber seitdem habe ich jedes Jahr Angst, dass der Clown nicht erscheint», räumt die Fasnachts-Obfrau ein. Der Clown Nuny ist nun fester Bestandteil des Nachmittags. Immer mal wieder werde im Vorstand diskutiert, ob nicht mal jemand anderes auf die Bühne soll. Und dann ist es doch wieder Nuny. «Der zieht die Kinder einfach in den Bann», unterstreicht Monika Chen.
Fünf Mal im Jahr trifft sie sich mit den anderen Müttern, um das Fest zu planen. «Wir brauchen dringend neue Mitglieder fürs OK, weil wir die Fasnacht sonst bald nicht mehr organisieren können. Nach fast zehn Jahren wollen sich nämlich zwei Frauen des OKs anderen Projekten zuwenden. Dabei macht es wirklich Spass, so etwas auf die Beine zu stellen. Und es ist überschaubar, weil wir nicht jedes Jahr das Rad neu erfinden.» Eigentlich ist der Ablauf klar: Treffen auf dem Dorfplatz, ein Rundgang hinter der Guggenmusik Richtung «Frohe Aussicht», wo ein Heissgetränk gereicht wird, zurück zum Gemeindesaal und rauf auf die Bühne. Dort tanzte das OK-Team bis zum vergangenen Jahr noch selbst, jetzt sorgt die Tanzformation «Funky Jazz», in der auch zwei Töchter von Monika Chen tanzen, für Stimmung. Anschliessend folgt Clown Nunys Auftritt und dann kommt der grosse Moment: Die Konfetti-Kanone wird angeworfen. Es wird keinen Besucher der Zumiker Kinderfastnacht geben, der nicht noch Wochen später in Jackentaschen, Schuhen, Schals oder wo auch immer Konfetti findet. «Ich bin der totale Konfetti-Fan. Wenn es nach mir ginge, würden wir nicht nur die 40 Kilo in die Luft blasen. Am schönsten sind die silbernen, die glitzern so schön», schwärmt die Präsidentin.
Schon als kleines Mädchen verkleidete Monika Chen sich gerne. Und das nicht nur zur Fasnachtszeit. «Jedes Mädchen schlüpft doch mal gerne in eine andere Rolle.» Und sie erinnert sich an die Mutter der Freundin, die ihre hochhakigen Schuhe zur Verfügung stellte, sodass die Mädchen über das Pflaster stöckeln konnten. Sie hat sogar noch ein Foto, das sie und ihre beste Freundin als die Gänse aus Aristocats zeigt. Am Arm tragen beide Mädchen einen kleinen Korb. «Klar, da waren Konfetti drin», lacht die Zumikerin. Später dann als Jugendliche sei sie mal als Dracula gegangen. Die Mutter hatte ihr eigens spitze Zähne zum Aufstecken angefertigt («die habe ich noch irgendwo»), dazu kamen ein schwarzes Ballkleid der Mama und schwarze Handschuhe. Lange habe die Fasnacht dann keine Rolle mehr in ihrem Leben gespielt. Bis die eigenen Kinder in den Chindsgi kamen und plötzlich wieder Verkleiden angesagt war. Und Schminken natürlich. «Das lieben die Girls einfach.» Es ist zwar nicht mehr lang bis zum 3. Februar, doch so ganz entschieden haben sich die Töchter noch nicht. Cowgirl? Polizistin? Pirat? Doch das ist auch nicht so wichtig. «Ich stehe nicht so auf gekaufte Kostüme. Es ist doch viel witziger, mit Klamotten zu improvisieren. Mit dem, was man eh hat», unterstreicht Monika Chen.
Was sie nur nicht ganz verstehen kann: Warum muss die Fasnacht im Winter sein? «Meine Mutter hat mich mal gezwungen, drei Pullover unter mein Prinzessinnenkleid zu ziehen. Ich sah aus wie ein Michelin-Männchen.» Auch nicht vergessen wird sie ihr Punk-Kostüm. Als sie damit vor ein paar Jahren in den Gemeindesaal wollte, sollte sie Eintritt bezahlen. Nur mit Kostüm darf man kostenlos rein. Und die Dame an der Kasse fand: «Das ist keine Verkleidung. So laufen in Zürich alle rum.» (bms)
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