Von adminZoZuBo ‒ 22. März 2018
Neben Sylvie Sieger, die wir letzte Woche vorgestellt haben, wird auch der Freisinnige André Müller-Bosch in den Zolliker Gemeinderat einziehen. Wie er als neuer Gemeinderat mit der stillen Wahl umgeht, worauf er sich am meisten freut und was er in Zollikon anpacken will.
Mit André Müller-Bosch sprach Melanie Marday-Wettstein
Auf die Zusammenarbeit im Team freue ich mich sehr und auch darauf, Neues kennenzulernen. Obwohl ich durch meine Arbeit im Sicherheitsdepartement der Stadt Zürich die Verwaltungsarbeit bereits gut kenne, bin ich mir sicher, auch auf viele neue Themen in Zollikon zu stossen.
Die Herausforderung Neues anzupacken, spielte dabei eine wesentliche Rolle. Ich bin immer gerne bereit, neue Themen anzugehen und Neues anzupacken. Aus diesem Grund habe ich mich für den Gemeinderat aufstellen lassen. Zudem hat mir bereits meine politische Arbeit in der Schulpflege viel Freude bereitet. Als Departementssekretär bin ich nahe an der städtischen Politik und leite verschiedenste Gremien, die über die Sicherheit hinausgehen, so zum Beispiel mit Themen aus den Bereichen Soziales oder Bauen. So bin ich überzeugt, genügend und auch wertvolle Erfahrungen für das Amt des Gemeinderates mitzubringen.
Ja, das hätte ich. Einen Wahlkampf habe ich bei der Schulpflege erlebt und positiv erlebt. Ich denke, dass ich durch diese Behördentätigkeit mit Elternkontakten und Lehrpersonen nicht ganz unbekannt in der Gemeinde bin – auch ausserhalb der FDP nicht. Aber einen Wahlkampf hätte ich begrüsst, die Legitimation wäre dadurch nochmals eine andere gewesen. Zudem hätte es so mehr Gelegenheiten gegeben, sich der Bevölkerung zu präsentieren. An den geplanten Podien und Standaktionen meiner Partei werde ich aber teilnehmen.
In Bezug auf die Finanzen wird es für die Gemeinde Zollikon, wie für alle anderen Gemeinden ebenso, zunehmend wichtiger sein, zusammenzuarbeiten. Synergien, auch mit Privaten, sollen gesucht werden, sodass die Verwaltung schlank und effizient ist und bleibt. Hier sehe ich grosse Möglichkeiten und Chancen. Sehr gute Beispiele sind für mich die Werke am Zürichsee mit den beiden Partnergemeinden Küsnacht und Erlenbach sowie die gemeinsame Sekundarschule von Zollikon und Zumikon. Gemeindefusionen, wie es im Kanton Zürich zurzeit ja mehrere gibt, stehen bei uns nicht im Vordergrund, aber Kooperationen sollen klar geprüft werden.
Das ist sicher so, aber es würde mich durchaus reizen, etwas anderes zu machen als im Beruf. Obschon ich sicherlich gute Vorkenntnisse für diese Abteilung hätte, würde ich mich aber über eine neue Herausforderung freuen. Ich bin offen für alles und auch bereit, mich in die unterschiedlichsten Themen einzubringen. Durch meine Arbeit für die Stadt Zürich habe ich auch die Aufgaben des Sozial- oder das Bauamtes kennengelernt und erhalte auch immer wieder Einblick in die Finanzpolitik einer Gemeinde. Mir sind die Aufgaben nicht fremd.
Nein, ich nehme, was ich bekomme (lacht).
Nein. Die grösste Diskussion war und ist sicher die Überbauung des Beugi-Areals. Hier stehe ich aber voll und ganz hinter den Entscheidungen des Gemeinderates und finde diese nachvollziehbar.
Dass nun gerade zwei Juristen in den Gemeinderat kommen, ist purer Zufall. Aber als Juristen bringen wir ein breites Fachwissen mit. In der Ausbildung, beispielsweise in den Fächern Staats- und Verwaltungsrecht, lernen wir von Grund auf die Aufgaben der Politik und Verwaltung. Diese Grundkenntnisse kommen uns in ganz unterschiedlichen politischen Ämtern zu Gute.
Für mich ist ganz wichtig, dass Zollikon für junge Familien attraktiv bleibt. Die Betreuungshäuser in der Schule sind mir hierbei ein zentrales Anliegen. Sie sollen weiterhin gut aufgestellt sein, damit berufstätigen Eltern eine Entlastung im Alltag geboten werden kann. Ganz klar darf aber auch die ältere Bevölkerung nicht vernachlässigt werden. Wichtig ist für mich auch das Thema der Nachhaltigkeit. Die Gemeinde soll gute Rahmenbedingungen für Private schaffen, wenn sie ökologisch bauen oder erneuerbare Energien einsetzen wollen. Ich bin froh, wenn die Bevölkerung weiss, dass ich mich für diese Themen einsetzen werde.
Doch, das wäre sie und würde die Diskussion beleben. Aber auch Bürgerliche können verschiedene Ansichten haben. Andere Vertretungen im Gemeinderat zu haben, würde ich sehr begrüssen.
Vielleicht spielt die Furcht vor der Belastung hierbei eine Rolle, denn diese gibt es in unserem Milizsystem ganz sicher. Auch die notwendigen Fachkenntnisse schrecken einige vielleicht ab, weil sie sich diese nicht zutrauen.
Im Moment habe ich nicht vor, mein Pensum zu reduzieren. In der Schulpflege war ich im leitenden Ausschuss mit fast wöchentlichen Sitzungen und machte untertags viele Schulbesuche. Ich gehe davon aus, dass sich das Amt des Gemeinderats in einem ähnlichen Rahmen abspielen wird. Vieles wird in Abendstunden und am Wochenende anfallen, diese Zeiten kann ich mir gut einrichten. Zudem bin ich es mir gewohnt, neben dem Beruf tätig zu sein. Das Masterstudium an der Universität St. Gallen habe ich zum Beispiel auch berufsbegleitend absolviert.
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