Von adminZoZuBo ‒ 28. Juni 2019
Auch Hunden tut das kühle Nass gut. Schwimmen ist aber auch für sie eine sportliche Betätigung, die mit Anstrengung verbunden ist. (Bild: mmw)
Zwei Zwergkaninchen geniessen den Schatten im kühlen Gras. (Bild: Angelika Michely)
Nager, die in der Wohnung gehalten werden, freuen sich über kühle Ton und Keramikverstecke oder kühlende Steinplatten. (Bild: Bea Lenk)
Zwei lokale Tierärztinnen geben Tipps, wie sich Haustiere vor der Hitze schützen lassen.
In den vergangenen Tagen war oft von einer «Affenhitze» die Rede. Mag sein, dass Affen diese Temperaturen mögen, die meisten unserer Haustiere jedoch nicht. Damit diese unter dieser Hitzewelle – und denen, die noch kommen – nicht leiden, müssen einige Vorsichtsmassnahmen ergriffen werden. Grundsätzlich gilt natürlich: immer ausreichend Wasser bereitstellen. So wie Menschen auch, verbrauchen Hunde, Katzen, Hamster bei diesem Wetter mehr Flüssigkeit. «Bei Hunden ist zu beachten, dass man nur in den Randzeiten – am Abend oder Morgen – mit ihnen spazieren geht», unterstreicht Claudia Nett, Tierärztin aus Zollikon. Die Mittagshitze sollte grundsätzlich gemieden werden und auch der Gang über heissen Asphalt. «Die Tiere können sich nicht nur die Pfoten verbrennen, auch die Abstrahlung der Hitze ist schon ein Problem», führt die in Zumikon praktizierende Ärztin weiter aus. Noch problematischer werde es für kurzatmige Hunde wie Möpse, die zurzeit sehr in Mode sind. «Und auch ältere Tiere müssen besonders geschont werden.» Wovon Claudia Nett ebenfalls abrät: vom Gang zum See, um das Stöckchen zu werfen. «Das ist für den Hund Sport, und er kann dabei ebenso überhitzen wie an Land», sagt sie. Von sogenannten Schuhen gegen verbrannte Pfoten rät die Veterinärmedizinerin ab. Das sei überflüssig, wenn Herrchen oder Frauchen sich an die anderen Regeln halten.
Das unterstreicht auch Michele Stengard, Tierärztin aus Zumikon. Frauchen oder Herrchen müssten einfach die Spaziergänge den Gegebenheiten anpassen. Sie rät, den Hund gut zu beobachten, um sofort eine Überhitzung wahrzunehmen. Erstes Anzeichen sei ein übermässiges Hecheln, leichtes Schwanken und auch Orientierungslosigkeit. Die Körpertemperatur dürfe 39 Grad Celsius nicht übersteigen. Bei leichtem Fieber könnten feuchte Tücher helfen. «Aber bitte kein Wasser in das Maul spritzen, das könnte in die Lunge geraten», erklärt die Medizinerin, die an der Uni Bern arbeitet. Auch sollten die feuchten Tücher nicht zu kalt sein. Das könne einen Schock provozieren. Sie mahnt auch, Tiere nicht – auch nicht kurz – im Auto zu lassen. «Schon bei 21 Grad Aussentemperatur kann es im Wagen schnell heiss werden. Da helfen auch keine geöffneten Fenster.»
Manche Halter von Kleintieren wie Hamstern, Kaninchen oder Meerschweinchen neigen dazu, bei tropischen Temperaturen Ventilatoren aufzustellen, um für frischen Wind zu sorgen. «Auf gar keinen Fall», so die Tierärztin, «die empfindlichen Augen würden so etwas gar nicht mögen.» Wichtig sei bei Kleintieren, dass sie ausreichend Schatten haben und die Möglichkeit, sich einzubuddeln. Das reiche völlig aus. Claudia Nett hat selber nicht nur zwei Hunde und jede Menge Schildkröten. Sie hält auch mehrere Leguane. Und die geniessen diese Temperaturen. «Das tut denen sichtlich gut. Und ich spare Terrariumkosten», lacht die Zollikerin. (bms)
ANMELDEN
Herzlich willkommen! Melden Sie sich mit Ihrem Konto an.