34/2019 Platznot in und vor der Manege

Von adminZoZuBo ‒ 22. August 2019

Platznot in und vor der Manege

88 Mädchen und Buben aus Zumikon wurden unter der Leitung von Nevio im Circolino Pipistrello zu kleinen Stars.

88 Kinder in einer Aufführung – das könnte dauern. Doch diese Befürchtung mancher Eltern bewahrheitete sich vergangenen Samstag nicht: Der Circolino Pipi­strello hatte mit den Nachwuchs-­Artisten aus Zumikon eine äusserst kurzweilige Show erarbeitet. In nur sechs Tagen wurden aus den Mädchen und Buben Seiltänzer, Akrobaten, Zauberer, Pantomimen und mehr. Dabei gab es nicht nur die Zirkusshow, sondern auch noch eine Besuchergruppe, die anscheinend eine Führung durch den Zirkus gewonnen hatte. Unter Führung von Peter alias Mathias bummelten eine herrliche alte Frau (Lou), ein Popstar (Aida), zwei Bodyguards (Nicole und Jeanne), zwei coole Influencerinnen (Savanna und Lavignia) und ein Zirkusdirektor namens Nevio durch die Show. Besonders Nevio und Aida mussten sich da sputen – begleiteten sie doch die Show an Piano und Schlagzeug.

Einfach weitermachen

So voll es in der Manege war – auf den Besucherbänken war es noch viel voller. So viele Eltern, Grosseltern, Geschwister oder Freunde waren noch nie bei einer Zumiker Pipistrello-Show dabei gewesen. Erst nachdem zahlreiche Klappstühle gefunden worden waren, konnte die Gala anfangen. Kunterbunt ging es mit einem mittelalterlichen Seiltanzfest los. Mit Konzentration und Körperspannung ging es über das Seil und den Schwebebalken. Sogar Kämpfe mit Lanzen wurden gezeigt und akrobatische Übungen auf kleinstem Raum geboten. Und wenn ein Kind wirklich mal abrutschte, war das unwichtig. Auch das hatten die Zumiker Kinder in der Woche gelernt: Wenn etwas schief geht, einfach weitermachen und weiter­lächeln.Anschliessend öffnete sich die Manege für die Ninja-Kämpfer und -Turner. Kopf- und Handstände, Körperpyramiden und Flug­rollen folgten sich in rasendem Tempo. Mit ungeheurer Dynamik flogen die Kämpfer über die Matte und ernteten reichlich Beifall.
Mit einem uralten Telefon (mit Wählscheibe!) musste anschliessend der Clown kämpfen, der als Ansprechpartner von Putzfrauen, Schwimmern, Handwerkern und anderen Anwärtern in den Wahnsinn getrieben wurde. Für die ­freiwillige und auch unfreiwillige Komik gab es lauten Applaus. Dann schwebten die Ringe von der Decke und die Turnerinnen zeigten, dass Höhenangst überwindbar ist. Manchmal kletterten sie sogar zu zweit durch und über die Ringe. Wie flinke Äffchen bewegten sie sich sicher und mutig. Dem Zuschauer unten wurde vom Hinsehen schon fast schwindelig. Am Vertikaltuch kämpften dann Teufelchen gegen Engel unter dem ­Titel «gut gegen böse». Als gäbe es keine Gravitation erklommen die Mädchen die Tücher. Dabei wurde sichtbar: Nicht nur das Hochklettern kostet Kraft, auch der Abstieg muss geübt sein. Mancher Vater, manche Mutter wird wohl den Atem angehalten haben, wenn es kopfüber wieder Richtung ­Boden ging. Traditionell gehört das Fasslaufen zum Pipistrello-­Programm. In Kostümen von Pinguinen, Raubkatzen und Hasen balancierten die Kinder die Fässer unter ihren Füssen – mal vorwärts, mal rückwärts und auch seitwärts. Sogar ein fliegender Wechsel von einem Fass auf ein anderes konnte gezeigt werden.

Zauberhafter Gustavo

Nebelschwaden machten sich dann breit – die Atmosphäre für die Zauberer war gegeben: Gleich zum Auftakt verschwanden zwei Kinder in einer Kiste, dann schlug die grosse Stunde von Zauberer Gustavo, der einen eigentlich leeren Krug immer wieder alleine mit seinem Zauberstab füllen konnte. Erneut wurde das Vertikaltuch zu Boden gelassen – so viele Mädchen (und ein Junge) hatten sich für dieses Kunststück entschieden, dass das Turngerät für zwei Nummern Material bot. Motto war dieses Mal «Wasserklänge» und die Akteure standen der ersten Gruppe in nichts nach. Wie zuvor Linnea und Malika zeigte Alessia einen Spagat in der Luft und Lilya hatte noch genug Zeit, um Kusshände ins Publikum zu werfen. Mit fliessenden Bewegungen und Drehungen verzauberte die Gruppe ihr Publikum.
Eine ganze eigene Geschichte erzählten anschliessend die fünf Panto­mimen, die alleine mit Gestik und Mimik arbeiten durften. Da wurden die Beine bleischwer und konnten nur mit letzter Kraft bewegt werden. Nach dieser eher leisen Nummer folgte der turbulente Abschluss mit den Tänzerinnen und Turnerinnen. Flic-Flacs, einhändige Handstände und ein Rückwärtssalto aus dem Stand erforderten viel Tempo und entsprechende Kondition von den Mädchen und Buben. Als zum grossen Finale dann alle Kinder in die Manege strömten und wild tanzten, lagen Erleichterung und Stolz in der Luft. Die Artisten genossen den langen Beifall und den letzten Feriensamstag in vollen Zügen. (bms)

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