Juch-Schule erhält die Note Fünf Plus

Von adminZoZuBo ‒ 22. November 2019

Eine Fünf plus für die Juch­-Schule

Nach der Evaluation durch die kantonale Schulfachstelle liegt die Zumiker Primarschule Juch über dem Durchschnitt. Die Ergebnisse flossen auch in das neue Programm ein.

Schulleiter Philipp Apafi freute sich natürlich besonders, dass die Schulleitung positiv bewertet worden war. (Bild: bms)
Schulleiter Philipp Apafi freute sich natürlich besonders, dass die Schulleitung positiv bewertet worden war. (Bild: bms)

Es waren nicht viele Eltern, die zur Präsentation der Schulevaluationsergebnisse in den Kirchgemeindesaal Zumikon gekommen waren. Aber das unterstrich auch die Kernaussage des Abends: Die Eltern – wie Lehrer und Schüler – sind zufrieden mit der Juch-Schule. Es gibt wenig Diskussions- oder Handlungsbedarf. Nachdem eine Evaluation im Jahr 2016 noch eine Einstufung unterhalb des kantonalen Durchschnitts ergeben hatte, liegt die Zufriedenheit bei allen Beteiligten nun eindeutig über dem Durchschnitt. Diesen sprunghaften Anstieg führte Schulpräsident Andreas Hugi unter anderem auch auf den Wechsel vom Altersdurchmischten Lernen zu den Jahrgangsklassen zurück. «Diese Zahlen motivieren uns natürlich, weiter an Verbesserungen zu arbeiten», unterstrich er.

Insgesamt acht Bereiche waren bei der Evaluation durch die kantonale Fachstelle beleuchtet worden. Dazu waren Eltern, Lehrpersonen und Schüler befragt worden, Unterrichtseinheiten wurden besucht, mit Schulleitung und -pflege wurde gesprochen und auch die Schulbetreuung und -­sozialarbeit standen im Fokus. Entstanden ist ein äusserst umfangreicher Bericht, der Stärken und Verbesserungspotential klar benennt – und ab sofort auf der Webseite der Schule zu finden ist. «Aus Sicht der Schule kann man sagen, dass wir zufrieden bis sehr zufrieden mit dem Ergebnis sind. Wir würden uns eine Fünf plus geben», kommentierte Andreas Hugi das Ergebnis. In fünf Teilbereichen bekommt die Juch-­Schule die Einschätzung «Umfassend erfüllt», drei Mal wurde die Note «Teilweise erfüllt» vergeben. Die Bestnote «Exzellent» wurde kein Mal verteilt. «Die würde ich als kantonale Fachstelle aber auch nie vergeben», so der Schulpräsident.

Respektvolle Lernatmosphäre

«Umfassend erfüllt»: Das gilt für die Schulgemeinschaft. So haben 89 Prozent der Schüler und Schülerinnen ausgesagt, dass sie sich an der Schule wohlfühlten. Ebenso sei die Betreuung sehr attraktiv. Dieselbe Note wurde auch für die Unterrichtsgestaltung vergeben. Die Lernatmosphäre sei respektvoll und freundlich. Ebenso sehr positiv beurteilt wurden die sonderpädagogischen Angebote. Die Elemente eines Förderplanzyklus würden konsequent beachtet, die Inhalte des Regel- und Förderunterrichts gut aufeinander abgestimmt. Dass auch die Schulführung durchwegs positiv beurteilt wurde, freute Philipp Apafi sichtlich. «Entscheidend für den Erfolg ist, dass wir in den vergangenen Jahren gemeinsam ein gutes Leitungsmodell erarbeitet haben, das allen Stufen entspricht», erklärte der Schulleiter. Ein besonderes Lob der Fachstelle gab es für die Zusammenarbeit mit den Eltern. Es werde ein vielseitig gestalteter Dialog geführt, der gewinnbringend für alle Seiten sei. Doch nicht nur dem Elterngremium wurde an dem Abend gedankt. Auch die vertretene Schulpflege und die vielen Lehrpersonen, die gekommen waren, wurden für ihr Engagement gelobt.

Individuellere Förderung

In drei Teilbereichen sieht die Fachstelle noch Bedarf: Das ist zum einen die individuelle Lernbegleitung. Die Lehrpersonen müssten noch mehr auf die jeweiligen Bedürfnisse der Schüler eingehen. Luft nach oben gibt es auch mit Blick auf die Beurteilung durch die Schüler, wo es noch zu wenig Austausch zwischen den Lehrpersonen gebe, und auch bei der Qualitäts­sicherung und ­entwicklung müsse nachgehakt werden. Zur nach­haltigen Weiterentwicklung des ­Unterrichts fehlten ein ­gezieltes Vorgehen sowie verbindliche Vereinbarungen. Auf der anderen Seite dürfe die Kreativität der Lehrer und Lehrerinnen dabei nicht auf der Strecke bleiben. Sie bräuchten weiterhin Spielraum beim Gestalten des Unterrichts.

Was diese Evaluation konkret heisst, wurde bei der anschliessenden Vorstellung des neuen Schulprogramms klar. In den verschiedensten Projektgruppen werden zukunftsweisende Themen behandelt. Intensiv wird der Bereich Qualitäts-­ und Organisationsentwicklung im Fokus stehen. Daneben gibt es aber auch den Bereich «Medien und ICT», den die dafür verantwortliche Mitarbeiterin Bettina Waldvogel präsentierte. Sie plädierte für einen fundierten Unterricht, der auch die Angst vor der Technik nehmen soll. «Aber ein Computer alleine macht noch keine Informatik», betonte sie. So sollen die Mädchen und Buben auch im Bereich Medienkompetenz gestärkt werden.

Den Aspekt «Qualitätsmerkmale der Beurteilung» beleuchtete Joel Muhl als Unterstufenleiter. Wichtig sei dabei die Transparenz über die Lernziele und die Bewertung. Stark verbessert werden soll auch die Erarbeitung von Lernstrategien. Die Schüler und Schülerinnen sollen Techniken erlernen, mit denen sie selber neue Lösungsansätze finden können. Aus der Schulpflege kam unter anderem der Input der Begabtenförderung, die neu ins Schulprogramm aufgenommen wird. Demnach werden nicht nur Kinder mit Defiziten besonders gefördert, auch überdurchschnittlich gute Kinder erhalten Unterstützung. Die Aspekte «Kooperatives Lernen» und «Stufenübergänge» beleuchtete Marina Collie, Stufenleiterin Kindergarten. So soll der grosse Schritt, den ein Stufenübergang mit sich bringt, besser begleitet werden. Mehr Wert soll auch auf den Bereich der Sprachförderung gelegt werden. «Sprache ist in jedem Fach zentrales Medium», unterstrich ­Livia Gmür, Leiterin Mittelstufe. Des Weiteren sollen Teambildung, Freifachangebote und musikalische Früherziehung im «Chindsgi» angedacht werden.

Und Philipp Apafi hatte auch noch ein altes, neues Thema im Gepäck: das Lehrschwimmbecken. Als das Schulhaus Juch 1970 mit dem Schwimmbecken gebaut wurde, war das ein gutes Angebot für die Kinder. Drei Jahre später, als das eigentliche Hallenbad in direkter Nachbarschaft gebaut wurde, war es plötzlich überflüssig geworden. «Jetzt liegt dieser Unsinn brach», betonte Philipp Apafi. Mit dem Vorhaben, es in eine Aula umzubauen, war die Schule gescheitert. «Wenn es aber politisch nochmals Thema werden wird, wollen wir parat sein und einen Plan in der Hand haben.»

Im Gespräch bleiben

Etwas unbehaglich wurde es den Eltern, als Schulsozialarbeiter André Becchio das Mikrofon erhielt. Er stellte die Frage, welche Mutter oder welcher Vater denn wisse, um welches Thema es im letzten Klassenrat ihres Kindes gegangen sei. Sein Appell: «Interessieren Sie sich für Ihre Kinder. Bleiben Sie im Gespräch mit Tochter und Sohn.»

Zeit für Gespräche gab es auch beim abschliessenden Apéro, bei dem die Referenten, Lehrerinnen und Lehrer, Vertreter der Schulpflege und des Elternrats für Fragen zur Verfügung standen. Dies galt natürlich nicht für die Eltern, die an dem Abend zuhause geblieben waren und die Informationsveranstaltung via Live­Stream verfolgt hatten.

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