Prosit 2020

Von Birgit Müller-Schlieper ‒ 10. Januar 2020

In Zumikon und Zollikone gingen die Neujahrsapéros über die Bühne. Zahlreiche nutzen sie, um Bekannte zu treffen und Bekanntschaften zu schliessen.

Früher nannte man es «geselliges Beisammensein». Neudeutsch heisst es «Get-together». Wie immer man es formuliert: Die Neujahrsapéros boten Gelegenheit für fröhlichen Austausch und erwiesen sich als hervorragenden Start in das neue Jahr.

War der Zumiker Anlass in den vergangenen Jahren eher eine Seniorenveranstaltung, fanden am vergangenen Sonntag auch jüngere Bürger und Bürgerinnen den Weg in den Cheminéeraum des Zumiker Gemeinschaftszentrums. Empfangen wurden die Besucher von den Co-Präsidentinnen Susanne Ramel und Doris Staubli, anschliessend trafen sie Bekannte, Freunde, Nachbarn und Kollegen. Neue Bekanntschaften wurden gemacht, auf bestehende Freundschaften angestossen. Es wurde leicht geplaudert und ernsthaft diskutiert.
Während es draussen klirrend kalt war, stieg im Raum die Temperatur. Leider stieg auch der Lärmpegel. Die Akustik, so die Anregung zahlreicher Besucher, sollte bei einer Renovierung des Gemeinschaftszentrums auch berücksichtigt werden. Das diesjährige Neujahrsblatt wurde von der heimischen Künstlerin Corinne Käch gestaltet und zeigt die Fotografie einer eindrucksvollen Skulptur: Auf einem Holzfuss steht eine Figur aus filigranem Metall, die das Blatt eines Baumes in der Hand hält. «Ich habe das auf einem Spaziergang gefunden und war von der dunklen Farbe sofort fasziniert», erzählte Corinne Käch. Mit Harz hatte sie das Blatt konserviert und danach in die Arbeit eingefügt. Abgelichtet vor einer farbigen Leinwand wirkt die Figur sinnlich, zerbrechlich und trotzdem stolz. Viele Zumikerinnen und Zumiker liessen sich ihr Neujahrsblatt von der Künstlerin signieren.

Erwartungen und Hoffnungen

Am Anfang eines neuen Jahres fragt man sich gerne, was die kommenden zwölf Monate wohl bringen werden. Besucher Matthias Dutli war da ganz entspannt: «Ich habe mir nichts vorgenommen, weil man sich eh nicht daran hält. Ich hoffe einfach auf ein entspanntes Jahr ohne viel Stress.» Besondere Erwartungen habe er keine; so könne man auch nicht enttäuscht werden. Auch Gemeinderat André Hartmann sehnt sich keine grossen Veränderungen herbei. «Wenn es so gut wird wie 2019, wäre das schon schön», sagt der Zumiker Finanzvorstand. Grundsätzlich sei seine Devise: weiter konsequent und kontinuierlich an den bestehenden Projekten arbeiten.

Ein Projekt abschliessen konnte hingegen 2019 der Zumiker Gemeindeverein: die Gestaltung der neuen Webseite. Doris Neidhart stellte sie bei ihrer kurzen Ansprache vor und verwies darauf, dass neue Mitglieder durchaus willkommen seien. Für Waldemar Zimmermann von «zämegolaufe» steht das neue Jahr ganz im Zeichen des Klimaschutzes. «Wir müssen das Thema noch viel besser verstehen», mahnte er. Er erinnerte daran, dass es vor 17 000 Jahren in Zumikon noch einen Gletscher gegeben habe. Und diese Zeitspanne sei für unsere gesamte Geschichte nur ein Moment. «Ich hätte grundsätzlich gerne weniger Opportunisten in der Regierung und mehr Leute, die wirklich machen und nicht nur reden.»
Einer, der wirklich macht, ist ­Matthias Rüegg. Das hat der Zumiker mit seinem Fonduehaus, das im Dezember erstmals auf dem Dorfplatz stand, bewiesen. Immer wieder wurde er beim Apéro angesprochen: Wird es das auch in diesem Jahr wieder geben? Ganz festlegen wollte er sich nicht. Es sei eine tolle Zeit gewesen, es habe viel Spass gemacht, bestätigt er. Andererseits habe die Veranstaltung auch viel Arbeit und Zeit erfordert. Vielleicht hilft bei der Entscheidungsfindung seine Frau Yvonne. Die Zumiker Bibliothekarin freut sich einerseits auf weiterhin viel Besuch in der Einrichtung und auf schöne Veranstaltungen. «Und ich hoffe andererseits, dass mein Mann wieder das Fonduehaus aufbaut. Ich werde auch wieder mithelfen.»

Geglückter Start ins neue Jahrzehnt

In Zollikon kamen über 300 Gäste im Gemeindesaal Zusammen. Der Neujahrsapéro vermittelte, dass die 20er-Jaher ruhig kommen dürfen. Am Eingang erhielten alle Gäste ein Gratislos, das einen Tombola-gewinn in Aussicht stellte. Der exklusivste Preis war vermutlich das Schneidebrett, das Gemeindepräsident Sascha Ullmann eigenhändig angefertigt hatte. Die am Buffett ausgeschenkten Getränke hoben die Stimmung, Würste und Häppchen sorgten fürs leibliche Wohl.

Unter die Besucher hatten sich auch alle Mitglieder des Gemeinderats sowie der neue Gemeindeschreiber Markus Gossweiler gemischt. Man stiess an, plauderte und lachte viel. Mit der Unterstützung von Sponsoren hatte das Vereinskartell Zollikon den Anlass organisiert. Co­Präsident Alexander Spaar ist zufrieden. Fürs kommende Jahr wünscht er sich, dass es die Menschen oft so gemütlich haben wie an diesem Abend.

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