Von Birgit Müller-Schlieper ‒ 19. November 2020
Die Busse Richtung Zollikon sind morgens und mittags übervoll. Ein Arbeitskreis erarbeitet Lösungsvorschläge.
Dass die Schule manchmal für schlechte Laune sorgt, ist unumgänglich. In Zumikon und in Zollikerberg sorgte in den vergangenen Wochen schon der Schulweg für schlechte Stimmung. Der Grund: Die Busse sind am Morgen und am Mittag überfüllt. Oftmals wurden Schüler und Schülerinnen an Stationen stehen gelassen. Auch schon verweigerten Fahrer der Linienbusse die Mitfahrt – mit dem Argument, sie müssten den Schulbus nehmen. Das widerlegt Simone Hürlimann: «Es gibt keinen Schulbus. Es gibt Extrafahrten aufgrund der Schülerzahlen; diese planen wir jeweils zusammen mit den Verkehrsbetrieben Zürich. Natürlich dürfen Schüler und Schülerinnen die normalen Linienbusse nehmen.» Die Leiterin der Sekundarschule Buechholz steht im engen Kontakt mit den VBZ. «Ich weiss aber auch, dass das Potenzial der Busse ausgereizt ist.» Oliver Obergfell, Mediensprecher der VBZ, ergänzt, dass in jedem Schuljahr der Fahrplan angepasst werde – und räumt ein: «Wir wissen, dass es besonders eng ist im Bus um 7.13 Uhr ab Zollikerberg.» Die Buschauffeure seien informiert, dass die Schüler auch in den Regelbussen fahren können. «Wenn dies in Einzelfällen nicht funktioniert, sind wir froh um Hinweise, um solche Fälle mit dem Betrieb klären zu können.»
Ein Arbeitskreis an der Schule will helfen, die Lage zu entzerren. Ein Vorschlag ist, dass Schüler aus Zumikon via Itschnach zur Schule fahren und den Bus 916 ab Schiedhaldensteig nehmen. Vorschläge wie grössere Busse, Mehrfahrten oder ein vorzeitiger Schulschluss mussten verworfen werden. Die grösseren Gelenkbusse der Verkehrsbetriebe sind bereits andernorts im Einsatz und stehen nicht zur Verfügung.
Problematisch ist die Situation auch am Mittwochmittag, wenn fast alle Schüler nach Hause wollen. Ein Vorschlag des Arbeitskreises lautet: auf den zweiten Bus warten, der oft wesentlich leerer ist als der erste. Noch enger wird es, wenn die Kinder am Mittag nach Hause wollen und nachmittags wieder in Zollikon sein müssen. Ein Vorschlag der Arbeitsgruppe wendet sich an die Schüler selber. Würden sie sich beeilen, könnte der Bus früher losfahren. Ausserdem fahre die Forchbahn zur Mittagszeit ohnehin alle 15 Minuten. Da die Busse am Bahnhof Tiefenbrunnen die Anschlüsse der S-Bahn abwarten müssten, sei es ihnen nicht möglich, schon früher bei der Schule zu sein.
Simone Hürlimann weiss um die schlechte Stimmung unter den «Buskindern». Umso mehr wirbt sie für die Mittagsangebote der Schule. Neben dem Mittagstisch gibt es Aufenthaltsräume die mit Mikrowellen ausgestattet sind, um mitgebrachtes Essen aufzuwärmen. «Und mit der Aufgabenhilfe können die Schüler und Schülerinnen schon mal ihre Hausaufgaben erledigen. Zudem bieten wir Mittagskurse an, die in diesem Schuljahr noch kostenfrei sind.»
Parallel werden Zolliker Kinder gebeten, wenn möglich zu Fuss oder mit dem Velo zu kommen, damit es in den Bussen nicht noch enger wird.
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