Sparen, spenden, investieren

Von Antje Brechlin ‒ 11. März 2021

Restaurants zu, Kultur inexistent, Grenzen geschlossen, Reisen schwierig. In der Pandemie gab und gibt es immer weniger Möglichkeiten, Geld auszugeben. Also wohin mit dem Geld?

In der Pandemie wurde mehr Geld gespart. (Bild: Pixabay / Olichel)

In einer nicht repräsentativen Umfrage ­innerhalb der Gemeinden kam ­heraus, dass Geld vor allem in Haus und Garten, Kommunikation, ­Homeoffice-Ausrüstung, Genussmittel und Kleidung investiert wurde. Angesichts der unsicheren ­Situation und der Angst vor einem Jobverlust sparen viele Bürgerinnen und Bürger. Auf den Konten der Schweizer Haushalte sind im vergangenen Jahr unglaubliche 30 Milliarden Franken mehr gespart worden.

Da die Gemeinden Zollikon und Zumikon zu den reichen Gemeinden im Kanton zählen, dürften wohl auch hier einige Franken mehr auf der hohen Kante der Einwohner liegen. Wer erspartes Geld gewinnbringend anlegen will, dem bleiben in Zeiten von Negativzinsen wenig Alternativen. Der Zolliker Sven Württemberger arbeitet bei der Zürcher Niederlassung der DWS CH AG und sieht gerade einen grossen Bedarf nach Aktien und anderen risikoreicheren Investments. «Zu Beginn des ersten Lockdowns war die Verunsicherung der Anleger in die Wirtschaft noch gross. Gefragt waren damals vor allem Gold und cash-nahe Anlagen. Doch das Szenario hat sich relativ schnell gekehrt. Die Anleger sind risikofreudiger geworden und ­investieren Erspartes vermehrt in ­Aktien, beispielsweise aus dem Tech- und Medizinbereich, oder steigen sogar in den Kryptomarkt ein. Besonders gefragt sind ­zudem nachhaltige Fondsanlagen und Mischfonds. Die anhaltend starken Märkte lassen auch Privatanleger aktuell vermehrt positiv in die Zukunft blicken.»

Auch Stiftungen sind eine Alter­native, Geld nützlich und steuersparend einzusetzen. Ein Anstieg an neu gegründeten Stiftungen ist aus der Medienmitteilung zum Stiftungsreport 2021 der Swissfoundations allerdings nicht ersichtlich. Schweizer spenden gerne: gemäss dem Bundesamt für Statistik im Durchschnitt 300 Franken jährlich pro Haushalt. Am grosszügigsten sind Personen über 55 Jahre bis zur Pensionierung mit rund 400 Franken pro Jahr. Die Schweizer Hilfswerke haben 2019 laut der Zewo Spendenstatistik mit 1,91 Milliarden mehr Spenden erhalten als je zuvor. In den vergangenen Jahren waren die Spenden bei rund 1,8 Milliarden Franken über längere Zeit auf hohem Niveau stabil geblieben. Die Zahlen für 2020 sind noch nicht präsentiert worden.

Sobald das Impfen wirkt, beginnt wohl das «Entsparen»: auswärts ­essen, einkaufen und in die Ferien fliegen.

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