Von Zolliker Zumiker Bote ‒ 23. April 2021
Kinder schreiben Whatsapps und SMS, verschicken E-Mails. Aber Mädchen und Buben reden auch miteinander. Sie tratschen, diskutieren, machen Witze – auch auf dem Pausenplatz.
Der Zolliker Zumiker Bote will wissen, worüber denn so gesprochen wird. Wir lauschen nicht heimlich, sondern bitten Schülerinnen und Schüler der Zolliker und Zumiker Primarschule aufzuschreiben, was gerade Thema ist. Alle Mädchen und Buben aus Zollikon, Zollikerberg und Zumikon sind herzlich zum Mitmachen eingeladen. E-Mails bitte an: redaktion@zobo.ch. Wir freuen uns auf eure spannenden Themen.
Trotz der Corona-Pandemie konnte dieses Jahr die Projektwoche der Schule Oescher zum Glück wieder durchgeführt werden. Das freute uns Schüler sehr. Alle Klassen befassten sich kreativ mit dem Thema Kunst. Wir Schüler wurden quasi selber zu Künstlern. Es wurde zum Beispiel getanzt, es wurden Vogelhäuschen gebastelt und Märchen gelesen, Brettspiele erfunden, mit Wundern der Natur experimentiert, Figuren aus Maschendraht geformt, Traumhäuser gebastelt, verschwundene Städte erforscht, Tierkostüme entworfen und sogar Klettergerüste gebaut und vieles mehr.
In meiner Klasse produzierten wir in kleinen Teams sogenannte Stop-Motion-Filme, die ähnlich wie Zeichentrickfilme funktionieren. Anstelle von Zeichnungen kneteten wir aber unsere Figuren. Jedes Team überlegte sich zu diesen Knetfiguren eine Kurzgeschichte. Mein Team stellte einen Waggis-Umzug an der Basler Fasnacht dar, welcher sich in einem Wagen fortbewegte und von dort Konfetti auf die Zuschauer warf. Die Geschichten der anderen Teams spielten auf dem Mars, in der Antarktis oder im Urwald, auf der Skipiste oder am Seeufer – unserer Fantasie waren keine Grenzen gesetzt. Die Knetfiguren platzierten wir dann in einer Holzkiste, die als Kulisse für den Film diente. Wir fotografierten dann jede kleinste Bewegung unserer Figuren, was bei jedem Team mehrere hundert Fotos gab. Diese Fotos, hintereinander zusammengefügt, ergaben den Film. Wir waren selber überrascht und begeistert, wie echt alles wirkte. Es hat sehr viel Spass gemacht!
Neben den Projekten in den Klassen färbten alle Oeschers ein eigenes Batik-T-Shirt, damit wir trotz allem etwas Gemeinsames kreieren konnten. Weiter hat jeder Schüler oder Kindergärtner ein kleines Fähnlein mit einem Buchstaben angemalt. Diese Fähnchen wurden in einer genauen Reihenfolge zu einer 400 Meter langen Girlande zusammengefügt, so dass sich daraus humorvolle und anregende Gedanken und Sprüche ergaben. Die Girlande hängten wir auf unserem Pausenplatz auf, wo sie nun jedermann sehen und geniessen kann.
All dies geschah in nur einer Schulwoche! Meine kleine Umfrage in den verschiedenen Klassen ergab, dass alle begeistert waren und viel Spass hatten. Ich persönlich fand es toll, dass wir als Schule ein gemeinsames Thema bearbeiteten und uns ganz anders begegneten als normalerweise im Schulunterricht. Hoffentlich nächstes Jahr wieder.
Jil K.
Meine Freude und ich reden in der Pause meistens über das bekannte Videospiel «Minecraft». Es geht darum, kreativ zu sein und Sachen zu bauen wie Tempel, Häuser, einfache Hütten oder Paläste. Diese Gebäude könnte man in der realen Welt nie kreieren. Man kann aber auch probieren, zu überleben und sich Sachen «craften» (erstellen), damit man sich gegen fiese und aggressive «Mobs» (Monster) verteidigen kann. Diese Mobs kommen nachts raus und greifen den Spieler, also mich, an.
Meine Freunde und ich erzählen uns, was wir so bei «Minecraft» gebaut oder gecraftet haben. Aber manchmal sprechen wir auch über Filme. Wir denken nicht nur an Medien; wir erzählen uns auch Witze oder Geschichten von unseren Kindheiten. Auf jeden Fall wird bei uns viel gesprochen.
Louis F.
In der grossen Pause haben wir miteinander darüber diskutiert, wie man das Virus stoppen könnte. Dabei ist es immer sehr spannend, weil verschiedene Meinungen vertreten werden. Überall Masken tragen zu müssen und nur einmal in der Woche in die Schule zu gehen, um das Material abzuholen, hat uns zum Nachdenken gebracht.
Vorher war für uns die Schule ein Müssen, doch seit dem Fernunterricht freuen wir uns, dass wir dorthin dürfen. Vor der Lockdown-Zeit hielten wir vieles für selbstverständlich. Jetzt haben wir angefangen zu verstehen, wie gut es uns eigentlich geht. Wir haben unsere Familien besser kennengelernt und schätzen unser Leben viel mehr. Wir merkten auch, wie uns die Freunde fehlten und wie wir die Schule sowie die Zusammenarbeit mit unseren Klassenkameraden vermissten. Im Lockdown haben wir den sozialen Kontakt dringender gebraucht als sonst. Irgendwann merkten wir, dass die Pandemie auch etwas Positives hat. Es war uns plötzlich viel wichtiger, in der Schule zu sitzen anstatt zuhause am Küchentisch. Wir fingen an, sehr kreativ zu werden und machten auch viele Experimente. Auch wenn die Corona-Zeit viel Negatives mit sich bringt, gibt es für uns immer noch Lichtblicke, die uns im Notfall über Bord halten.
Gisèle B., Xenia G., Zoé K., Mariana M., Louisa W., Carla W.
Die Pause ist für mich eine der besten 20 Minuten! Vor allem wenn ich mit meinen Freunden Spasskämpfe machen kann. Meine zwei Freunde und ich holen uns dann noch ein paar andere Freunde der Klasse, um zu sehen, wer stärker in den Spasskämpfen ist. Das ist für mich eins der besten Pausenspiele. Manchmal spielen wir auch Hochfangis mit Freunden. Oder bringen uns vor Mädchen in Deckung, die uns mit Herzen nachrennen! Diese Herzen sind Crackers, etwa so gross wie ein Pingpongball. Für uns ist das die grösste Strafe. Manchmal übe ich meinen Kampfsport und bringe die Kampftechniken auch meinen Freunden bei. Aber auch etwas Cooles ist es, wenn wir einfach dasitzen und uns Witze erzählen.
Der lustigste lautet: Es war einmal ein Chinese. Er ging das erste Mal in die Schweiz. Da hörte er aus einem Fussballstadion: «Olé-olé!», und schrieb sich das auf. Danach hörte er aus einer Metzgerei: «Messer raus – Messer rein», und schrieb sich auch das auf. Schliesslich hörte er aus einer Bäckerei: «Für den Sandmann – für den Sandmann!»
Unerwartet kam ein Polizist und fragte: «Haben Sie den Hund getötet?» Der Chinese antwortete: «Messer raus – Messer rein.» Der Polizist sagte: «Sie kommen zehn Jahre ins Gefängnis!» Der Chinese erwiderte: «Olé-Olé!» Der Polizist antwortete: «Für wen halten Sie mich eigentlich?» Der Chinese: «Für den Sandmann – für den Sandmann.»
Und wenn die Pause zu Ende geht, freue ich mich schon auf die nächste Pause.
Max L.
Viele Kinder aus meiner Klasse unterhalten sich über die Zukunft. Sie sprechen darüber, was sie mal werden wollen. Die meisten Mädchen wollen Tierärztinnen werden und wollen eine Praxis mit ihren Freundinnen eröffnen. Manche wollen auch Wissenschaftlerinnen werden. Sie möchten der Welt helfen. Mit dem Klimawandel. Und anderen Sachen wie zum Beispiel Tiere zu retten, welche vom Aussterben bedroht sind. Ich denke da an die Orang-Utans, denen ihre Heimat weggenommen wird, weil wir in ihrem Dschungel Palmölplantagen pflanzen. Auch für das Oescher ist die Zukunft wichtig. Und die Jungen wollen gerne Fussballprofis wie Christiano Ronaldo oder Manuel Neuer werden, und manche möchten auch Sänger werden wie Rea Garvey oder Nico Santos. So sprechen wir darüber.
Marlene A.
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