Von Antje Brechlin ‒ 2. Juli 2021
Um Jugendliche für mehr Bewegung, gesunde Ernährung und einen achtsamen Lebensstil zu begeistern, besuchte Gorilla, das Gesundheitsförderungs- und Bildungsprogramm der «Schtifti Foundation», die Sekundarschule Buechholz in Zollikon. Einen Schultag lang wurde geskatet statt gerechnet. Der Pausenkiosk wich dem Müeslibuffet und der Frontalunterricht den interaktiven Ateliers.
Gorilla, das Gesundheitsförderungs- und Bildungsprogramm der «Schtifti Foundation», umfasst Sportarten wie Skateboard, Longboard, Breakdance, Capoeira, Ultimate, Parkour, Footbag, Freestyle Soccer und Bike. Heranwachsenden werden Sportarten vermittelt, die man praktisch immer und überall ohne grossen Kostenaufwand ausüben kann. Themen wie Ernährung und psychische Gesundheit sind dazugekommen, denn nicht nur pandemiebedingt haben Druck und Stress unter Jugendlichen zugenommen. Ein Blick in die Statistik zeigt die Notwendigkeit dieser Sensibilisierung. Nur ein Drittel der 11- bis 15-Jährigen bewegen sich eine Stunde am Tag, 17,3 Prozent der Schweizer Schülerinnen und Schüler sind übergewichtig. Fast die Hälfte der Jugendlichen hat häufig Stress. Der Leistungsdruck wird als belastend wahrgenommen, wobei sich die Jugendlichen auch selbst stark unter Druck setzten.
Nach der Vorstellung des 12-köpfigen Gorilla-Teams entschieden sich die rund 100 Erst-Sekundarschüler und -Schülerinnen für eine Freestyle-Sportart. Kurze Zeit später rollten, tanzten und rannten sie über den Pausenplatz und übten ihren gewählten Sport. Um 10 Uhr gab es eine gesunde Znünipause. Diese hat einen hohen Stellenwert: Dass Bewegung mit einer guten Ernährung einhergeht, soll auch den Jugendlichen vermittelt werden. Anhand der Ernährungspyramide wurden die Grundzüge einer gesunden Ernährung erklärt – ohne das Wort «gesund» zu benutzen: «Wir möchten nicht predigen, sondern begeistern und aufzeigen, dass selber kochen ganz einfach ist und zu einem coolen Lifestyle dazugehört», meint Fabienne Bischof, langjähriger Gorilla-Coach und ausgebildete Ernährungsberaterin. Müesli- und Salatbuffet sind reichhaltig und umfassen mit Hafermilch, Hummus und Tofu auch Produkte, die wohl seltener auf dem täglichen Menüplan der Schülerinnen und Schüler stehen. Diese wurden aufgefordert, mindestens eine Zutat zu wählen, die sie noch nie probiert hatten.
Nach einem zweiten Bewegungs-Block und einem Mittagsbuffet rundeten fünf verschiedene Ateliers zur psychischen Gesundheit und nachhaltigen Ernährung den Tag ab. Im Atelier «Relax» beispielsweise tauschten sich die Coaches mit den Jugendlichen über stressige Situationen im Alltag und den Umgang damit aus. Danach gab es eine kurze, geführte Meditation. Im «Tomaten-Atelier» ging es um regionale und saisonale Lebensmittel. Im Atelier «Smoothie» lernten die Jugendlichen einen gesunden Energydrink selbst herzustellen und verschiedene Ansätze zur Verhinderung von Foodwaste.
Projektleiter Lukas Eggenschwyler ist von der Resonanz des Workshops begeistert: «Die Zolliker Jugend ist energetisch und sehr aktiv! Der Bewegungsdrang war enorm und scheint in den letzten Monaten etwas zu kurz gekommen zu sein.» Die kommenden Erst-Sekundarschüler und -Schülerinnen dürfen sich freuen: Der Gorilla-Workshop ist auch im kommenden Jahr geplant.
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