Von Birgit Müller-Schlieper ‒ 1. April 2022
Laetitia Dahl Bünger will sich für ein einheitliches Auftreten und respektvolles Miteinander einsetzen.
Schon länger habe ich überlegt, für die Schulpflege zu kandidieren. Als es keine Kandidatur aus dem Kreis der Bisherigen gab, habe ich mich entschieden. Ich glaube, dass ich mit meinen beruflichen Qualifikationen einen guten Rucksack mitbringe. Am Amt reizt mich, für die Schule die richtigen Pflöcke für die Zukunft einzuschlagen und Brücken zwischen Eltern, Kindern, Lehrpersonen und Schulverwaltung zu bauen.
Ich habe an der Universität St. Gallen Wirtschaft und Pädagogik studiert und mit einer Doktorarbeit zum Thema «Entstehung von Bildungsstrategien in Unternehmen» abgeschlossen. Ich besitze das Handelslehrerdiplom und lehre in der Erwachsenenbildung Wirtschaftsfächer. Die letzten acht Jahre habe ich als Schulleiterin eine Höhere Fachschule für Wirtschaft erfolgreich geführt. Davor konnte ich reichhaltige Erfahrungen bei der Gestaltung der Bildungslandschaften von UBS und Roche Diagnostics sammeln.
Mir ist eine offene Diskussionskultur wichtig, in der alle Argumente sachlich auf den Tisch gebracht und gemeinsam die besten Lösungen gefunden werden. Gegen aussen ist aber einheitlich aufzutreten, wie es sich für eine Kollegialbehörde gehört. Das Fundament dazu stellen die gemeinsam erarbeiteten Werte und das gegenseitige Vertrauen innerhalb der Schulpflege dar.
Mein Herzensanliegen ist, dass jedes Kind optimale Förderung erhält, in der auf Stärken und Schwächen eingegangen wird. Das Wichtigste ist für mich, dass die Kinder aus ihrer Schulzeit die Freude am Lernen mitnehmen. Die Schule Zumikon hat in die Begabungs- und Begabtenförderung bereits investiert. Darüber kann Zumikon stolz sein. Mir ist wichtig, dass diese Förderung noch stärker in die Schulkultur Eingang findet. Zur individuellen Förderung gehört ebenso, dass auch der Bedarf an Sonderpädagogik zeitgerecht abgeklärt wird.
Schwelende Konflikte können Kinder vom Lernen abhalten. Daher ist der Umgang mit diesen wichtiger Teil der Lernkultur. Konflikte müssen angesprochen und konstruktiv gelöst werden. Es soll ein Miteinander auf gleicher Augenhöhe zwischen Kindern, Lehrpersonen, Mitarbeitenden und Eltern sein. Schliesslich ist die Fähigkeit zur Konfliktlösung eine ausgesprochen wertvolle Kompetenz, die kein Computeralgorithmus übernehmen kann. Konkret hat die Schule ein wunderbares neues Leitbild, das ich in der gesamten Organisation verankern möchte. Zudem möchte ich die Entscheidungen an der Schule transparenter machen. Und klar verständlich machen, an welcher Stelle welches Anliegen von wem eingebracht werden kann, damit eine respektvolle Kommunikationskultur entsteht.
Persönlich sehe ich darin einen grossen Vorteil: Durch meine drei Kinder kann ich den Puls der Schule sehr genau spüren. Natürlich gilt es Distanz zu wahren. Ich werde nicht aufgrund von Hörensagen agieren, sondern mich immer auf gesicherte Fakten abstützen. Durch meine Berufserfahrung als Schulleiterin bin ich gewohnt, mit emotionalen Rückmeldungen von fordernden Personen umzugehen.
Jede Region kämpft mit ihren Herausforderungen. In akademisch geprägten Regionen möchten die Eltern stärker einbezogen werden. Dies bringt Herausforderungen, aber auch Vorteile mit sich. Mir ist daher eine transparente Kommunikation auf Augenhöhe wichtig. Werden die Eltern gut mitgenommen, kann dies eine positive Dynamik auslösen.
Diese Aufgabe sehe ich geteilt bei Lehrpersonen und Eltern. Lehrerinnen und Lehrer können auf jeder Stufe die Selbständigkeit fördern, in der Mittelstufe zum Beispiel mit einem Wochenplan. Eltern sollten speziell in der 6. Klasse diesem Thema zu Hause ein grosses Gewicht geben.
In der Primarschule haben Blätter in Papierform etwas Haptisches und ihre klare Berechtigung. Aber Sie haben recht, die Digitalisierung ist auch in der Schule nicht mehr wegzudenken. Dabei geht es um die Frage, welche Kompetenzen die Kinder brauchen, und wie diese im Unterricht am besten vermittelt werden können, auf analoge oder digitale Art. Um mit der Digitalisierung einen Mehrwert zu schaffen, braucht es ein schulweites didaktisches Konzept, guten technischen Support und eine zielgerichtete Weiterbildung der Lehrpersonen.
Die Schule muss sicherstellen, dass möglichst alle Kinder die Lernziele erreichen. Gemäss Lehrplan 21 ist das Maschinenschreiben im regulären Unterricht zu integrieren. Zusätzlicher Turnunterricht wird in Zumikon bereits angeboten. Ich fände es aber spannend, über zusätzliche freiwillige Angebote im Kontext der Betreuung im Hort zu diskutieren.
ANMELDEN
Herzlich willkommen! Melden Sie sich mit Ihrem Konto an.