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Alle vier Minuten braust Frieda vorbei

Von Zolliker Zumiker Bote ‒ 23. Februar 2023

Die Sanierung des 1758 Meter langen Forchbahntunnels schreitet plangemäss voran. Derzeit werden Bahntrassee betoniert und Schienen verlegt. Dabei ist auch Handarbeit nötig.

Auf der Baustelle ist noch echte Handarbeit gefragt. Laut wird es vor allem, wenn die Forchbahn vorbeibraust. (Bilder: zvg)
Auf der Baustelle ist noch echte Handarbeit gefragt. Laut wird es vor allem, wenn die Forchbahn vorbeibraust. (Bilder: zvg)


Auf den Knien arbeiten die Leute in den orangen Kleidern mit den auffallenden Leuchtstreifen. Mit Spachteln verteilen sie den flüssigen Beton sorgfältig um die neu verlegten Schwellen im gummiverpackten Sockel. Danach werden die Betonreste feinsäuberlich mit einem Pinsel und Wasser entfernt. Daneben verkehrt die «Frieda», als gäbe es keine Baustelle. Alle vier Minuten braust in der Hauptverkehrszeit eine Komposition durch den Tunnel. Auf der anderen Seite entsteht derzeit die zweite Spur. Von Waltikon her wird diese durch den Tunnel Richtung Neue Forch getrieben. Derzeit sind die Arbeiten kurz vor dem Bahnhof Zumikon und die verschiedenen Phasen der Gleismontage gut sichtbar. Vergangene Woche herrschte noch etwas mehr Betrieb als sonst: Forchbahn-Geschäftsführer Hans­peter Friedli und Tunnel-Projektleiter Tobias Müller führen durch den Tunnel und erklären den Stand der Arbeiten und der Technik.

Im Forchbahntunnel wird eine feste Fahrbahn in Beton eingebaut. Die neuen Weichen, mit einem deutlich grösseren Radius, liegen in einem Masse-Feder-System, sodass beim Überfahren spürbar weniger Vibrationen entstehen. Langsam geht es vorwärts, rund 60 bis 80 Meter pro Tag und in drei Schichten. «In sechs bis acht Wochen wird die neue Fahrleitung montiert», erklärt Müller. Neu werden Deckenstromschienen montiert. «Das entspricht dem aktuellen Stand der Technik.»

Diesem entspricht auch das zusätzliche Gebäude, das in den letzten Monaten am südlichen Ende des Bahnhofs Zumikon errichtet wurde. «Hier entsteht ein elektronisches Stellwerk», erklärt Hanspeter Friedli. Der Bedarf ergab sich während der Entwicklung des Projekts. «Wir können es in Ruhe aufbauen und dann gleich mit der Inbetriebnahme des neuen Gleises ebenfalls in Betrieb nehmen.» Dieses ersetzt einen Teil des Relaisstellwerks auf der Forch, das derzeit noch den Abschnitt von Waltikon bis Hinteregg steuert. «Dank dieser Vorgehensweise müssen wir kein Provisorium errichten oder eine längere Totalsperrung vornehmen», so Friedli.

Seit Juli 2022 laufen die Sanierungsarbeiten im Tunnel und sie kommen planmässig voran. Im Sommer wird das erneuerte Gleis 1 in Betrieb genommen, damit in den folgenden zwölf Monaten das Gleis 2 saniert werden kann. Das heisst: Gleis abbrechen, Schotter raus, Fahrbahn raus und dann die neue Betonfahrbahn inklusive Gleis verlegen.

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