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Rekordmeldungen bei «Wilde Nachbarn»

Von Zolliker Zumiker Bote ‒ 31. März 2023

Seit 2016 gibt es die Möglichkeit, über die Plattform «Wilde Nachbarn», Tierbeobachtungen für
die Region Pfannenstil zu melden. 2022 sind erstmals über 1000 Meldungen eingegangen, zu knapp 200 verschiedenen Tier­arten. Neben der Bestätigung vieler häufiger Arten gab es auch wieder einige Überraschungen und Funde seltener Arten

Ein neugieriger Hermelin gehört auch zu den wilden Nachbarn, die beobachtet wurden. (Bilder: zvg)
Ein neugieriger Hermelin gehört auch zu den wilden Nachbarn, die beobachtet wurden. (Bilder: zvg)

Egal ob Vögel, Säugetiere, Reptilien, Tagfalter oder Insekten: Die Region Pfannenstil bietet vielen einheimischen Tier- und Pflanzenarten ein Zuhause. Und die Beobachtungen dieser Wild­tiere können auf «Wilde Nachbarn» gemeldet werden. Zu den 10 am häufigsten gemeldeten Arten gehörten letztes Jahr Igel, Turmfalke, Bergmolch, Graureiher, Reh und Mauereidechse.

Auch seltene Arten wurden gesichtet: Bei den Glühwürmchen gab es 2022 zwei neue Meldungen aus dem Lützelseegebiet und dem obersten Wehrenbachtobel (Trichtenhausen). Von beiden Orten war bisher kein Vorkommen bekannt. Das Hermelin wurde regelmässig beobachtet und ist eine anspruchsvolle Zielart des Vernetzungs­projektes Naturnetz Pfannenstil. Erfreulich ist, dass Meldungen ­ausserhalb der überkommunalen Schutzgebiete fast immer von Flächen stammen, die in Zusammenarbeit mit dem Naturnetz Pfannenstil aufgewertet wurden. Zudem wird die auffällige Grosse Blauschwarze Holzbiene aus mehreren Gemeinden gemeldet. Auch aus den bei manchen weniger beliebten Tiergruppen wie den Weichtieren oder den Spinnentieren wurden Artbeobachtungen eingesandt. So z. B. von der Hainschnirkelschnecke oder der Gemeinen Tapezierspinne. Nach wie vor treffen jedes Jahr ca. 10 Meldungen zum Feuersalamander aus den Bachtobeln von Küsnacht bis Egg ein. Das ist wichtig zu wissen, da die Bestände in gewissen Regionen Mitteleuropas wegen einer Pilzkrankheit unter grossen Verlusten leiden.

Durch eine Aufwertung der Landschaft und einzelner Lebensraumtypen profitieren einheimische Wildtiere und es wird ein wichtiger Beitrag zur Förderung der Biodiversität geleistet. Dass sich auch Aufwertungsprojekte im Siedlungsgebiet bei den Schmetterlingen und anderen Tieren «herumsprechen» zeigt sich im Fall des Seniorenheims Wangensbach in Küsnacht. Die Flächen wurden zusammen mit der Gemeinde und dem bewirtschaftenden Landwirt durch das Naturnetz Pfannenstil aufgewertet (Blumenwiesenansaat und Strukturen). Durch eine engagierte ­Anwohnerin stammen von dort ­diverse Nachweise anspruchsvoller Arten wie Siebenschläfer, Grünspecht, Himmelblauer Bläuling, Erdkröten und vielen weiteren ­Arten. Es ist ein Glücksfall für jedes Projekt, wenn ein lokaler Naturkenner ein Gebiet immer wieder besucht und seine Meldungen bekannt gibt.

Obwohl die Daten aus der Bevölkerung weder systematisch erhoben sind und Fehlbestimmungen nicht gänzlich ausgeschlossen werden können, sind die Daten für das Naturnetz Pfannenstil von unschätzbarem Wert. So ergeben sich immer wieder Nachweise, welche entscheidend für die Ausarbeitung von ­neuen Teilprojekten sein können. Darum: Es ist für das Naturnetz Pfannenstil erfreulich, wenn immer mehr Meldende auf der Plattform der «Wilden Nachbarn» das Naturnetz Pfannenstil begleiten, ihre Beobachtungen mit Fotos dokumentieren und so den oft übersehenen Arten einen kurzen Auftritt ermöglichen. Ein Blick in die Galerie lohnt sich immer unter pfannenstil.

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