Das Dorfleben im Fokus

Von Birgit Müller-Schlieper ‒ 6. April 2023

Sandra Sonderegger ist neu Präsidentin des Zumiker ­Gewerbevereins und möchte die Lehre stärken.

Am 31. März 2017 wurde Marc Schlumberger zum Präsidenten des Gewerbevereins Zumikon gewählt. Auf den Tag genau sechs Jahre später gab er das Amt weiter an Sandra Sonderegger. Ein Interview mit der Zumiker Fotografin:

Das erste Mal hat der Gewerbeverein Zumikon einen weiblichen Chef. Wird es vermehrt weibliche Themen geben?

Nein, sicher nicht. Egal ob eine Frau oder ein Mann an der Spitze eines Vereins oder einer Firma steht, die Aufgaben und Probleme sind die gleichen.

Welche Schwerpunkte werden Sie setzen?

Ein gut funktionierendes Dorfleben liegt mir sehr am Herzen. Hierfür braucht es jeden einzelnen von uns. Die Menschen, die im Dorf leben, die Vereine, den Gemeinderat und uns, das Gewerbe. Ohne ein Gewerbe im Dorf ist das Dorfleben um einiges unattraktiver. Keiner kann ohne den anderen. Jeder einzelne sollte sich nicht fragen: Was bietet mir die Gemeinde? Sondern: Was kann ich zum Gemeindeleben beitragen? Ein stetiger Austausch, immer wieder den Dialog suchen und selber anpacken, das ist mir wichtig.

Allerorten ist vom Fachkräftemangel die Rede. Betrifft das auch die heimischen Unternehmen?

Ja, leider sind auch die KMU von Zumikon vom Mangel an Fachkräften betroffen. Der Nachwuchs fehlt, da immer mehr Schüler und Schülerinnen den Gang an eine Mittelschule gefolgt von einem Studium einer Berufslehre vorziehen. Dabei hat man mit einer abgeschlossenen Berufslehre die Möglichkeiten, sich mit der Berufsmaturität oder einem Lehrgang an der Fachhochschule weiterzubilden und somit ein dem Universitätsabschluss ebenbürtigen Abschluss zu erlangen. Nur dass bei diesem Weg noch das Plus von mehreren Jahren Berufserfahrung dazukommt und er somit mehr zu bieten hat als ein reines Hochschulstudium. Doch hierfür müssen sehr viele Eltern und ­Jugendliche, aber auch die Lehrpersonen, umdenken und das Potential einer Lehre erkennen und anerkennen.

Bei der reformierten Kirche gab es just einen Zusammenschluss zwischen Zumikon und Zollikon. Ist so etwas auch bei den Gewerbetreibenden denkbar oder wünschenswert?

Darüber mache ich mir im Moment keine Gedanken. Die einzelnen ­Gewerbevereine funktionieren in ihrer jetzigen Form wunderbar. Austausch gehört aber schon lange zu unserem Alltag. Nicht zuletzt da bereits einige unserer Mitglieder in verschiedenen Gewerbevereinen aktiv sind.

Ein besonderer Anlass in den vergangenen Jahren war das Zumi-Fäscht. Ist eine Wiederholung in Sicht?

Ja, unbedingt. Eigentlich wäre ein Zumi-Fäscht für 2023 angedacht gewesen. Da aber die Sanierung des Dorfplatzes noch in weiter Ferne liegt und der Austragungsort mit dem Dorfplatz gesetzt ist, können wir zum momentanen Zeitpunkt noch nicht sagen, wann es ein nächstes Zumi-Fäscht geben wird. Das OK steht aber in den Startlöchern.

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