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Pflasterfugen bepflanzen statt jäten

Von Sabine Born ‒ 11. Mai 2023

Sät man auf Pflasterfugen gezielt Pflanzen aus, ver­drängen diese unerwünschte ­Beikräuter wie Löwenzahn, Moos und Gras und werten einen Standort optisch und ökologisch auf.

Manche Gartenliebhaber lieben es wild, andere strukturiert. Mit Sedum (Bild rechts), Dachgartenmischung oder Wildsalbei können unerwünschte Beikräuter verdrängt werden. (Bilder: cef / zvg)
Manche Gartenliebhaber lieben es wild, andere strukturiert. Mit Sedum (Bild rechts), Dachgartenmischung oder Wildsalbei können unerwünschte Beikräuter verdrängt werden. (Bilder: cef / zvg)

Zwischen Pflasterfugen herrschen grundsätzlich schwierige Lebensbedingungen – sie sind trocken, nährstoffarm und zudem grosser Hitze und Trittbelastungen ausgesetzt. Dies prästieren nur Kraftpakete wie Löwenzahn, unerwünschte Gräser und Moos. Um sie in Schach zu halten, ist regelmässiges Fugenreinigen nötig. Oder man siedelt Pflanzen an, die die Zeigerpflanzen (Unkraut) verdrängen und darüber hinaus hübsch aussehen.

«Das ist allerdings nur möglich, wenn die Fugen eine Mindestbreite von drei bis fünf Zentimeter aufweisen», sagt Walter Bühler, Berufsbildner an der Gartenbauschule Oeschberg. «Bepflanzte Pflasterfugen eignen sich auch nicht für stark frequentierte Durchgangsbereiche, sondern eher für selten genutzte Nebenwege, da die Pflanzen zwar einer gewissen Trittbelastung standhalten, aber keiner Dauer-
belastung.»

Beitrag zur Biodiversität

Die Wahl beschränkt sich auf trockenheitsresistente und trittfeste Kräuter wie Polster- oder Wiesenthymian, Wildsalbei oder Habichtskraut. Auch Dachgartenmischungen mit Nelken, Sedum und feinen Gräsern (Festuca) sind möglich. Nicht jeder Standort ist allerdings für begrünte Pflasterfugen ge­eignet. «Der Boden zwischen den Pflastersteinen muss trocken und durchlässig sein. Wir füllen die ­Fugen mit einem Gemisch aus Brechsand und Splitt auf», so Walter Bühler.

Auch zwischen Rasengittersteinen von Parkplätzen lassen sich Blumenmischungen aussäen. «Der ­Bodenaufbau muss dazu mit einem Substrat entsprechend vorbereitet werden.»

Der Pflegeaufwand begrünter Pflasterfugen und Rasengittersteine ist gering und abhängig von der Bepflanzung: «Polsterpflanzen werden zurückgestochen, wenn sie zu stark überborden. Nach einem Starkregen müssen allenfalls ausgewaschene Fugen mit Brechsand oder ähnlichem neu gefüllt werden. Und höher wachsende Gräser und Blumen lassen sich einfach mit dem Rasen­mäher zurückschneiden – je nach Nutzung und Ansprüchen.»

Für ausgewählte Bereiche sind begrünte Pflasterfugen und Rasensteine eine ökologisch sinnvolle, pflegeleichte Alternative zur unliebsamen Fugenreinigung und ein Beitrag zur Biodiversität.

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