Von Aline Sloksnath ‒ 19. April 2024
Die Jahresrechnung der Gemeinde schliesst auch 2023 mit einem Plus. Bei einem Ertrag von über 212 Millionen Franken und einem Aufwand von rund 202 Millionen bleibt ein Gewinn von etwas mehr als 10 Millionen, wie die Gemeinde schreibt. Deutlich mehr als erwartet. Budgetiert war ein Aufwandüberschuss von über 3 Millionen.
Einen Grund liefern die Erträge der Grundstückgewinnsteuer. Diese fallen zwar tiefer aus als im Rekordjahr 2022, liegen aber dennoch 4,7 Millionen Franken über dem Budget. Auch die Steuereinnahmen hätten sich nicht massgeblich reduziert, trotz der erneuten Steuerfusssenkung um drei Prozent.
Die hohe Auslastung im Wohn- und Pflegezentrum Blumenrain hat gemäss der Mitteilung zu guten Ergebnissen geführt. Dasselbe gilt dank dem guten Sommerwetter auch für die Badeanstalten. Positiv ausgewirkt hat sich auch die Zinswende auf dem Kapitalmarkt. Anders sieht es im Sozial- und Asylbereich aus: Mit 0,3 Millionen Franken liegen die Kosten knapp über dem Budget.
Wie schon in Zumikon, konnten auch in Zollikon nicht alle Investitionen wie geplant durchgeführt werden. Die Nettoinvestitionen betragen weniger als die Hälfte des vorgesehenen Budgets. Anstatt 21,9 Millionen hat die Gemeinde letztes Jahr nur 8,4 Millionen investiert. Die Gemeindekanzlei begründet dies mit verspäteten Materiallieferungen und Verzögerungen in der Planung einiger Projekte. «Diese Investitionen und deren Abschreibungen werden sich ins Jahr 2024 und die Zukunft verschieben», heisst es dazu in der Medienmitteilung.
Im Vergleich zu den Vorjahren kommt der Ertragsüberschuss von 10 Millionen allerdings schwächer daher. 2022 betrug dieser 27 Millionen, in den Corona-Jahren 2021 und 2020 je über 17 Millionen und 2019 16,4 Millionen. Die Gründe für den Rückgang sieht die Gemeinde einerseits darin, dass der Steuerfuss zwei Mal in Folge gesenkt wurde. Andererseits seien auch steigende Kosten, beispielsweise im Bildungsbereich, dafür verantwortlich.
Finanzvorsteherin Sylvie Sieger freut sich dennoch: «Zusammen mit der vollständigen Eigenfinanzierung der Investitionen hat der wiederum positive Rechnungsabschluss die finanzielle Situation der Gemeinde nochmals markant verbessert.» Das Nettovermögen der Gemeinde belief sich Ende 2023 auf über 102 Millionen. Seit 2019 ist das Vermögen stetig gestiegen. Dies sei ein gutes Polster für die kommenden Grossprojekte.
Ende März 2024 konnte die Gemeinde ihre Bankschulden in der Höhe von 50 Millionen Franken zurückzahlen. Auch darüber freut sich die Finanzvorsteherin: «In Zeiten, in denen für fremdes Geld wieder Zinsen bezahlt werden müssen, ist dies ein schönes Stück wiedergewonnene Freiheit und eine gute Voraussetzung für die nächsten Generationen.» Sylvie Sieger zeigt sich aber auch vorsichtig: «Wir dürfen nun nicht übermütig werden und der Ausgabelust freien Lauf lassen. Insbesondere dürfen wir nicht leichtsinnige Investitionen eingehen, die über Jahre die Aufwandseite belasten.» Das Ziel sei klar: Der finanziellen Situation der Gemeinde bestmöglich Sorge tragen.
An der Gemeindeversammlung vom 12. Juni wird die Jahresrechnung 2023 dem Souverän zur Genehmigung vorgelegt.
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