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Geschichte und Geschichten

Von Birgit Müller-Schlieper ‒ 2. Juni 2023

Zwei Urgesteine wandelten mit «Zämegolaufe» bei schönstem Wetter durch ihre Zumiker Erinnerungen.

Nach einem ausführlichen, informativen Spaziergang klang der Nachmittag gemütlich aus. (Bild: zvg)
Nach einem ausführlichen, informativen Spaziergang klang der Nachmittag gemütlich aus. (Bild: zvg)

Normalerweise ist beim «Zämegolaufe» ja der Weg das Ziel. Vergangene Woche war das ausnahmsweise anders. Mehr als zwanzig Zumiker und Zumikerinnen waren zusammengekommen, um auf den Spuren des Ortes zu wandeln und wandern. Dazu hatte Waldemar Zimmermann zwei Zumiker Urgesteine eingeladen: Hugo Rhiner und Otto Götz. Die beiden kennen die Geschichte und Geschichten des Ortes nicht nur, sie haben sie teilweise mitgeprägt.

Start war auf dem Dorfplatz, und da gab es natürlich bereits viel zu ­erzählen. Hugo Rhiner, seinerzeit Präsident der Dorfplatzkommission und Vorsteher des Hochbau-­Ressorts, erinnerte an die vielen Diskussionen rund um den Forchbahntunnel. «Das war wirklich eine sehr intensive Phase», meinte er. Er erzählte vom Bauern, der sein Land am Rand des Dorfplatzes zur Verfügung stellte, in den Thesenacher zog und dort gar nicht glücklich geworden sei. Dann führte der Weg vorbei am ­alten Feuerwehrgebäude. Hugo ­Rhiner äusserte die Hoffnung, dass der starke Bunker unterhalb des Gebäudes weiter genutzt werden könne. Für Einlagerungen seien solche sicheren Räume bestens geeignet. Die Geschichten gingen zurück zum Restaurant «Zur alten Post», zu einem Lokal der Heilsarmee und machten Halt beim «Rössli». «Es ist einfach nur schade, dass Zumikon offenbar für Restaurants nicht geeignet ist.» Weiter ging es zum heutigen Prisma, ehemals Volg, noch vorher Konsumverein. Direkt dahinter führte früher ein Fussweg hoch ins Dorf. «Da habe ich den Bierbrunner mehrmals aufgelesen», schmunzelte der Referent. Er wusste auch noch, dass in der heutigen Drogerie einst ein Möbelgeschäft war und dass im Geissacher Schweine ge­halten wurden. Nicht so gut kam damals bei der Bevölkerung an, dass der Bauer mit dem Traktor über die Länder zog und Essensreste einsammelte, um die Tiere zu mästen. Weiter ging es vorbei an der Zoohandlung Meierhans zum ehemaligen Löschwasserteich. Generell sei die Wasserversorgung früher alles andere als zentral gewesen. Jedes Quartier hatte seine eigenen Zuleitungen. Es gab viel zu erzählen: vom Abriss des alten Kindergartens, von der Geschichte des Thesenachers bis zu kleinen Brunnen, von Nacht- und Nebelaktionen, in denen einmal Spriessungen angebracht werden mussten, um eine Brandmauer zu stützen. Und während sich Rhiner als Architekt eher zu den Bauten äusserte, wusste Otto Götz viel zu den ehemaligen Bewohner zu berichten. Mit einem Apéro endete ein kurzweiliger Nachmittag. Und da Hugo Rhiner mit seinen 88 Jahren wahrscheinlich noch viel mehr Geschichten kennt, ist eine Fortsetzung nicht unwahrscheinlich.

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