Von Aline Sloksnath ‒ 15. Juni 2023
Auf dem Schulhofplatz wird gehandelt, gefeilscht, gelacht. Wir sind mitten im alljährlichen Kinderflohmarkt. Von Kinderbüchern über Spielsachen bis hin zu Zuckerwatte und Schminken – hier wird allerhand angeboten. Immer wieder tönt das Schellen einer Kuhglocke über den Platz – das Zeichen, dass der nächste Hunderter im Spendentopf voll ist. Das verdiente Geld fliesst aber nicht etwa in die Sackgeldkasse der Schülerinnen und Schüler, sondern kommt Kivuvu zugute, der langjährigen Partnerschaftsschule in der Demokratischen Republik Kongo. Rund 4000 Franken sammeln die Kinder mit ihrem Flohmarkt an diesem Nachmittag. Lehrerin Brigitte Gebs, Bindeglied zwischen Kivuvu und Oescher, stellte den Flohmarkt zusammen mit den Kindern auf die Beine. Vier Mal war sie selbst vor Ort. Bald reist sie zum fünften Mal in den Kongo.
Schülerinnen und Schüler der sechsten Klassen bauten am Morgen auf dem Pausenhof zahlreiche Festbänke auf. Über tausend Personen werden erwartet. Letztes Jahr kamen nur 600 Gäste, das Jahr davor lediglich die Hälfte. Schulpflege und Schulpflegepräsidentin Claudia Irniger gesellen sich am späteren Abend dazu.
Die Eltern sind auf 17 Uhr eingeladen. Um 18 Uhr sind schon gut zwei Drittel der Festbankplätze besetzt. Und es trudeln immer mehr Familien ein. Vor dem Foodtruck mit griechischem Essen und dem Grillstand bilden sich meterlange Schlangen. Auf dem Kuchentisch locken unzählige Leckereien. Die Kinder wirbeln lachend zwischen den Tischen umher, überall sind die am Nachmittag ergatterten Schätze zu sehen, die Eltern lassen die vollen Gläser klingen. «Für die Kinder ist es ein Highlight», erklärt Alexandra Reimann, Mitglied im Elternrat und des diesjährigen Organisationskomitees. «Es freut mich, nach den Vorbereitungen in die Runde zu schauen.»
Vor dem Gebäude B bildet sich eine Traube Kinder. Doch vor der heissersehnten Tombola wendet sich Brigitte Gebs an die Gäste, hat jedoch Mühe, im Tumult ihre Rede zu halten. Irgendwann klappt es; sie bedankt sich, nach dem Applaus stürmen die Kinder los – die Lotterie ist eröffnet. Tausend Lösli liegen bereit. Jede Familie darf fünf kaufen, damit alle eine Gewinnchance haben. Von Schoggi bis Fussbällen: Es gibt vielerlei zu gewinnen. Eltern und drei lokale Gewerbebetriebe spendeten die Preise.
500 Würste und 350 gefüllte Pitas wurden verspeist, hundert Flaschen Wein und ebenso viel Mineralwasser und Bier getrunken. Mit Flohmarkt, Kuchenverkauf, Tombola und Photobooth kamen am diesjährigen Sommerfest rund 15 000 Franken für das Kivuvu-Projekt zusammen. Ein neuer Rekord.
Kivuvu heisst Hoffnung
Vor 16 Jahren eröffnete in Kene Kene, ein Dorf in der Demokratischen Republik Kongo, die Schule Kivuvu. Ins Leben gerufen hat sie die Non-Profit-Organisation «Afrika Kontakt Verein». Heute lernen dort rund 300 Schülerinnen und Schüler von der ersten Klasse bis zur zweiten Sekundarstufe. Es ist aber nicht nur ein Ort zum Lernen, sondern auch für soziale Strukturen. Seit 2011 sind Kivuvu und die Primarschule Oescher Partner. In den vergangenen Jahren wurden in Zollikon bereits mit verschiedenen Projekten wie Kuchenverkauf, «Run for Kivuvu», der Schülerzeitung «LaBote» oder dem Oescher Sommerfest Spendengelder gesammelt.
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