Weitsicht über das Dorf hinaus

Der 14. Juni hätte nicht sonniger sein können: der Tag des Frauenstreiks und der Tag der Einweihung der Elisabeth-Kopp-Bank oberhalb Zumikon am Panoramaweg.

In jener Zeit, als das Stimmrecht für Frauen noch nicht oder gerade erst eingeführt war, setzte sich eine kämpferische Elisabeth Kopp nicht nur für die Frauen, sondern generell für die Gleichstellung ein. Sie bleibt ein Vorbild als Mutter, Politikerin und Berufsfrau mit einem liberalen und sozialpolitischen Herz. Während der zehn Jahre ihres Gemeindepräsidiums setzte sie für die Zumikerinnen und Zumiker den verkehrsfreien Dorfplatz um, eine Pionierleistung.

Am Mittwochmorgen trafen sich über 30 Frauen und ein paar Männer beim gemeinsamen Fussmarsch zum Panoramaweg. Sibylla Stoffel-Hahn, Vorstandsmitglied FDP ­Frauen Schweiz, Bettina Balmer, Co-Präsidentin FDP Frauen Kanton Zürich, und Sonja Rueff-Frenkel, ­Vizepräsidentin Frauenzentrale ­Zürich, vermittelten einen Einblick in das Leben und Wirken der kürzlich verstorbenen Alt-Bundesrätin. Rosmarie Quadranti, Vorstandsmitglied alliance F und Präsidentin Frauenzentrale Zürich, ergänzte mit ihren Erinnerungen.

Sybilla Stoffel-Hahn dankte Richard Lehmann, Präsident des Verschönerungsvereins, und der Gemeinde Zumikon, vertreten durch Gemeinderätin Beryl Niedermann, dass sie die Idee der Zürcher FDP-Frauen unbürokratisch realisieren konnten. Die Ruhebank lädt ein zum Innehalten, Durchatmen, zum Blick in die Ferne. Sie steht auch symbolisch für gelebte Gleichberechtigung, betont Sybilla Stoffel-Hahn. Elisabeth Kopp war eine mutige Kämpferin für die Gleichstellung der Frau, eine liberale Politikerin, eine charismatische Persönlichkeit mit politischer Weitsicht und viel Charme. Es sei bereits viel erreicht für die Frau, vieles selbstverständlich, was früher nicht möglich war. Aber es bleibe noch viel Luft nach oben. «Uns bleibt sie in Erinnerung als grosses Vorbild und Inspiration.»