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Postenlauf im Dorfkern

Von Joël J. Meyer ‒ 29. Juni 2023

Am Samstag, 24. Juni, fand der Neuzuzüger-Anlass in Zumikon statt. Ein Tag zum gemeinsamen Entdecken und gegenseitigen Kennenlernen.

Unterhaltung und Wissenswertes am Stand des Gewerbevereins. (Bild: jjm)
Unterhaltung und Wissenswertes am Stand des Gewerbevereins. (Bild: jjm)

Auf dem Dorfplatz werden Stände aufgebaut. Die ­Vorbereitungen gelten dem Dorfmarkt, der im Rahmen des Neuzuzüger-Anlasses stattfindet. Dieser wird alle zwei Jahre denjenigen angeboten, die in dieser Zeitspanne zugezogen sind. Es ist eine Ein­ladung, die neue Heimatgemeinde und ihre Bewohner kennenzulernen. Organisiert wird der Anlass vom Gemeindeverein Zumikon, die Gemeinde selbst unterstützt sowohl im administrativen Bereich als auch bei der Durchführung. Wegen der Pandemie ist es der erste Anlass seit Jahren. Blauer Himmel und Sonnenschein, begleitet von einer wohltuenden Bise – ein wunderbarer Tag, um Zumikon kennenzulernen.

Fragen zum Dorf

Besammlungsort ist der «Güggelplatz». Wo dieser genau liegt, ist längst nicht allen bekannt, zumal es das für den Platz namensgebende Restaurant nicht mehr gibt. Dank des gut erkennbaren Empfangstisches finden trotzdem alle ihren Weg dorthin; das Wissen um den «Güggelplatz» scheint Teil des Initiationsritus für die neuen Zumikerinnen und Zumiker zu sein. Punkt 10 Uhr begrüsst Gemeindepräsident Stefan Bührer die rund 70 Versammelten in der Gemeinde, die im Sommer frischen Wind geniesst, und im Winter überm Nebel liegt – und das immer mit Aussicht auf die Berge. Doch Zumikon habe nicht nur Standortvorteile, sondern sei ein Dorf, in dem man sich kennenlernt.

Nach der Ansprache folgt der Postenlauf im Dorfkern. Es bilden sich sechs Neuzuzüger-Gruppen, geführt von Repräsentanten des Gemeinderats. Eine internationale Gruppe schart sich um Mirco Sennhauser, Vorsteher Gesellschaft, der mehrsprachig sicherstellt, dass seine Gruppe vollzählig ist und keine Information im fröhlichen Sprachgewirr untergeht. Am ersten Posten stellen sich die Ortsparteien vor. Gérard Olivary, Präsident der Schweizerischen Volkspartei Zumikon, erklärt den Politikbetrieb auf Gemeindeebene. Fragebogen über die politische Gemeinde Zumikon werden mithilfe der anwesenden Parteivorsteher ausgefüllt. Als Belohnung winkt ein kleiner Apéro.

«Nehmen Sie teil!»

Am nächsten Posten im Gemeindehaus erläutert Philipp Apafi, Leiter der Primarschule, die Organisation des Schulbetriebs. Und Gemeindeschreiber Thomas Kauflin referiert über Aufgaben und Kompetenzen der Gemeinde. Am allerwichtigsten aber sei, dass die neuen Stimmberechtigten auch ihrerseits aktiv werden: «Nehmen Sie teil, Sie sind unsere Chefs!» Ein eindringlicher Appell im Verhandlungssaal des Gemeinderats, quasi der Zentrale der Macht. Vom Gemeindehaus geht es zum Gemeindesaal, wo sich die katholische, neuapostolische und reformierte Kirchgemeinschaft vorstellen. Ihre spendierten Getränke und Leckerbissen sind willkommen, zumal die Mittagszeit naht, aber noch einige Posten warten. Gestärkt geht es weiter zum «Chinderhuus», Vereinspräsident Michael Biro und Krippenleiterin Martina Ehrler begleiten den Rundgang durch die Tagesstätte.

Nächste Etappe ist die Bibliothek, in der Leiterin Yvonne Rüegg zum Schmökern einlädt und die Be­sonderheit betont, dass Zumiker Bibliotheksmitglieder alles gratis ausleihen dürfen – ein attraktives Angebot, ermöglicht mithilfe des Gemeinderats. Dann geht es zum Freizeitzentrum. Vereinspräsident Reto Schweizer unterstreicht die Vielfalt an Unterhaltung und soziokulturellen Angeboten. Spiel und Spass fehlen auch am Posten des Gewerbevereins nicht, wo Neuzuzüger beim Wettnageln und dem «Heissen Draht» ihre Geschicklichkeit messen können. Auskunft über die lokale Wirtschaft gibt Sandy Sonderegger, Präsidentin des Gewerbevereins. Zum Abschluss sind alle auf dem Dorfplatz zu Aperitif und Älplermagronen eingeladen. Das Kennenlernen geht in die nächste Runde – ob mit oder ohne Apfelmus, da herrschen unterschiedliche Ansichten. Dass Zumikon jedoch ein wunderbares Dorf sei und man hier gern alt werde, darüber sind sich alle einig.

Angepasstes Einbürgerungsverfahren

Im Mai 2022 hat das Zürcher Stimmvolk die Totalrevision des kantonalen Bürgerrechtsgesetzes und der kantonalen Bürgerrechtsverordnung angenommen. Die gesetzlichen Bestimmungen wurden angepasst und treten per 1. Juli 2023 in Kraft. Leichte Anpassungen gibt es bei der Erfüllung der Grundkenntnisse, Sprachkenntnisse und der Zahlungsverpflichtungen. Die Einbürgerungsgebühren werden leicht gesenkt, wovon vor allem Ehepaare profitieren. Zudem können die Einbürgerungsgesuche künftig auch elektronisch erfasst werden, und es wird auf diverse bisher einzureichende Unterlagen verzichtet.

 

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