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Von Zollikon nach Podgorica

Von Luca Finadri ‒ 29. Juni 2023

Glenn Valsangiacomo nimmt mit der Schweizer U15-Wasserball-Nationalmannschaft an der kommenden Europameisterschaft teil. Vor dem Turnier spricht er über seine sportliche Laufbahn und über Dinge, die er neben dem Leistungssport gerne macht.

Den Ball im Blick: Glenn Valsangiacomo im Einsatz für die Schweizer Junioren-Wasserball-Nationalmannschaft. (Bild: Swiss Aquatics Waterpolo)
Den Ball im Blick: Glenn Valsangiacomo im Einsatz für die Schweizer Junioren-Wasserball-Nationalmannschaft. (Bild: Swiss Aquatics Waterpolo)

Es kommt nicht jeden Tag vor, dass ein Schweizer Nationalspieler in der Redaktion des Zolliker Zumiker Boten steht. Wenn am 8. Juli in der montenegrinischen Hauptstadt Podgorica die U15-Wasserball-EM stattfindet, ist der Zolliker mit dabei. Dem Teenager stehen spannende und intensive Tage bevor. Am kommenden Samstag fliegt er mit seinen Teamkollegen für eine Woche in ein Vorbereitungslager nach Herceg Novi, die Wasserball-Hochburg für internationale Mannschaften direkt am Meer in Montenegro. «Schwimmen, Schiessen, Passen und Taktik-Schulungen stehen dann an», erzählt der 15-Jährige. Dies gehöre halt dazu vor solch einem wichtigen Turnier. Eine Woche später gilt es dann ernst. Georgien, die Ukraine und Deutschland werden die Schweiz in der Gruppenphase herausfordern. Auf den Letztgenannten freut sich Glenn Valsangiacomo am meisten, da er gegen die Georgier und Ukrainer bereits gespielt hat und weiss, dass sie sehr stark sind.

Polysportive Gene

Er sei schon ein wenig nervös vor dem Turnier. «Da ich schon einige Erfahrung auf internationaler Ebene habe und einer der älteren Spieler im Team bin, werde ich sicherlich auch mehr spielen.» Für diesen Sport hat sich Glenn Valsangiacomo vor viereinhalb Jahren entschieden. «Ich habe Fussball beim SC Zollikon gespielt und musste mich zwischen den beiden Sportarten entscheiden.» Neben den Kollegen im Verein habe auch sein älterer Bruder, der Wasserball spielte, den Ausschlag gegeben. Das sportliche ­Wesen hat er von seiner Familie geerbt. Die Mutter ist begeisterte Triathletin, der Vater medizinischer Masseur und Sportphysiotherapeut, die ältere Schwester spielt Fussball und der ältere Bruder ist mittlerweile Juniorentrainer beim SC Zollikon.

Straffes Programm

Ist Glenn Valsangiacomo nicht mit der Nationalmannschaft unterwegs, spielt er für Aquastar Küsnacht/Zollikon und trainiert viermal wöchentlich mit der Mannschaft in der Badi Juch in Zumikon und im Fohrbach Zollikon. Zusätzlich trainiert der polyvalent einsetzbare Wasserballer ein- bis zweimal in der Woche im Fitnessstudio. Ein voller Terminkalender. Zum Glück ist er ein guter Schüler. «Die Sekundarschule stand mir nie im Weg und bewilligte bereits mehrere Turniere.» Für diese Kulanz sei er dankbar. Dass der Sport sein Lieblingsfach ist, erstaunt wohl nicht. Er möge aber auch Mathematik und weiss, was er beruflich will: «Im Sommer starte ich eine Lehre als Hochbauzeichner. Mein Ziel ist es, Architekt zu werden.» Sein Lehrbetrieb ist spezialisiert auf die Bedürfnisse von Leistungssportlern, sodass er auch in den nächsten Jahren das hohe Pensum beibehalten kann. Und wenn es die Agenda zulässt, verbringt er seine Freizeit gerne mit Freunden, draussen in der Seebadi oder zu Hause an der Konsole.

Konkrete sportliche Ziele hegt er nicht mehr viele, was nicht heisst, dass er ohne Ambitionen ist. Er habe mit Teilnahmen an Welt- und Europameisterschaften bereits einiges erreicht. Die nächsten Jahre nehme er so, wie sie kommen, er wolle weiterhin Spass am Sport haben. Ein Wechsel ins Ausland, wo Wasserball auf höherem, professionellerem Niveau gespielt wird, schliesst er eher aus. Dass ausländische Vereine auf einen Schweizer Spieler aufmerksam werden, sei selten. Dass sich Glenn Valsangiacomo überhaupt solche Gedanken machen kann, verdankt er seinem Trainerteam bei Aquastar rund um Adam Ferenczy: «Sie machen gute Trainings, unterstützen mich bei allem und sind auch stolz auf mich.»

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