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Ein Fest für die Freiheit

Von Birgit Müller-Schlieper ‒ 20. Juli 2023

Ola Tschernega hält die 1. August-­Rede in Zumikon. Ein Verein, der die kulinarischen Wünsche der Festgemeinde erfüllt, wird dringend gesucht.

Zur 1. August-Feier gehört ein Feuer. Bleibt zu hoffen, dass es nicht wegen Waldbrandgefahr verboten wird. (Bild: Archiv)
Zur 1. August-Feier gehört ein Feuer. Bleibt zu hoffen, dass es nicht wegen Waldbrandgefahr verboten wird. (Bild: Archiv)

Dss es im Sommer lange Ferien gibt, ist schön. Dass auch der Schweizer Nationalfeiertag in den Ferien liegt, macht das Organisieren nicht leicht. «Es ist jedes Jahr schwierig, einen Festredner oder eine Festrednerin zu bekommen», sagt Heinz Wachter, Vizepräsident des Zumiker Verschönerungsvereins, der die Feier im Ibruch ausrichtet. Doch die Zumiker haben aus der Not eine Tugend gemacht und bringen neue Perspektiven in den traditionellen Anlass: Vor zwei Jahren sprachen zwei Schüler aus der Gemeinde und dieses Jahr wird Ola Tschernega die Festrede halten. Seit Ausbruch des Ukraine-Kriegs kümmert sie sich im Auftrag der reformierten Kirche um geflüchtete Frauen und Kinder, die in Zumikon und Umgebung untergekommen sind. «Die Entscheidung, dass sie die Rede halten soll, fiel in unserem Verein nicht einstimmig.» Heinz Wachter hat Verständnis für das Argument, dass es sich schliesslich um den Schweizer Nationalfeiertag handelt – und nicht um einen internationalen Anlass. «Aber durch den Krieg ist klar ­geworden, wie schnell und auch unverschuldet Menschen ihre Freiheit verlieren können. Das Thema Freiheit ist durchaus ein Schweizer Thema.»

Heimat und Fremde

Ola Tschernega möchte die Gelegenheit auch nutzen, um im Namen der ukrainischen Gäste zu danken. «Die Frauen haben mich intensiv darum gebeten, und ich freue mich, diesen Dank weiterzuleiten», erklärt die gebürtige Ukrainerin, die seit vielen Jahren in Zumikon wohnt. In ihrer Festrede wird sie sich auch mit dem Thema «Heimat» befassen. Selbst wenn es derzeit wenig Anlass für Hoffnung gebe, sei das Bestreben der Flüchtlinge, so schnell wie möglich in ihre Heimat zurückzukehren. «Ich versuche, die Menschen vor Ort mit positiven Gedanken und ­Optimismus zu stärken», sagt Ola Tschernega. Sie beobachtet, dass sich vor allem die Kinder schneller integrieren. In der Schule schliessen sie neue Freundschaften oder treffen sich zum Fussballspiel. «Der ­allergrösste Teil der Schüler und Schülerinnen besucht zudem die ukrainische Schule und hat deshalb wenig Freizeit.» Immerhin ist in der ukrainischen Schule schon seit Juni für drei Monate Ferien. Auf keinen Fall möchte sich die Festrednerin politisch äussern. «Das ist ein Fest, an dem wir zusammen feiern und fröhlich sein sollen.»

Wer wird die Würste grillieren?

Zu einem Fest gehört eine Beiz, eine weitere Sorge des Verschönerungsvereins. Bislang hatte die Geräteriege für deren Betrieb gesorgt, doch die Zumiker Turner ziehen sich zurück. Im Auftrag des Präsidiums ist nun Rico Graf auf der ­Suche nach einem Verein, der für die kulinarischen Aspekte sorgt. Eine 1. August-Feier ohne Wurst – das geht wohl kaum.

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